Am 16. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga konnte der TBV Lemgo in heimischer Halle einen 28:26-Erfolg über die HSG Wetzlar feiern. Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten verbessert sich das Team von Florian Kehrmann tabellarisch wieder auf den neunten Platz mit einem Punkteverhältnis von jetzt 15:17. Bester Torschütze für Lemgo war Vizekapitän Fabian van Olphen mit sechs Treffern.
Der TBV, der zunächst in der Abwehr agierte, begann an diesem 2. Advent in der mit 3.229 Zuschauern gut gefüllten Lipperlandhalle mit Kapitän Kogut, van Olphen und Guardiola im Rückraum, Hornke und Zieker auf den Außen und Klimek im Mittelblock. Im Angriff wechselte Kehrmann dann wie gewohnt Christoph Theuerkauf am Kreis für Klimek ein. Im Tor begann auch diesmal wieder der Peter Johannesson, der gleich den ersten Wurf parieren konnte. Der erste Treffer der Partie fiel auf der anderen Seite durch Isaias Guardiola, der sich stark durchsetzte. Die Mannen von Florian Kehrmann begannen sehr konzentriert und konnten nach einem Ballgewinn in der Abwehr über einen Tempogegenstoß durch Hornke schnell auf 2:0 stellen. Hinten hielt Peter Johannesson weiter alles, was auf seinen Kasten kam, sodass der TBV kurze Zeit später durch Tore von Guardiola, Zieker und van Olphen auf 5:0 davonziehen konnte. Nach einem erneuten Tempogegenstoß durch Zieker und dem 7:1 nahm HSG-Trainer Wandschneider nach knapp neun Minuten seine erste Auszeit. Die Hessen kamen in der Folge besser ins Spiel und konnten auf 7:3 verkürzen. Doch die Lemgoer ließen sich davon nicht beirren, spielten in Angriff und Abwehr weiter konzentriert und führten nach 17 Spielminuten mit 11:6. Nach einer zwischenzeitlichen sechs-Tore-Führung, 12:6, konnte die HSG in der Folge auf 12:8 verkürzen. Doch eine erneute Parade von Johanessson und der darauffolgende Treffer vom starken Guardiola brachten den TBV in der 23. Spielminute 13:8 in Führung. Die erste Zeitstrafe der Partie kassierte dann Tim Hornke und die HSG Wetzlar kam in Überzahl auf 13:10 heran. Kehrmann reagierte mit seiner ersten Auszeit in der 24. Spielminute und brachte kurzzeitig Dominik Ebner auf Rechtsaußen und Tim Suton für Fabian van Olphen. Als Alexander Hermann bei den Gästen ebenfalls eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe absitzen musste, traf Hornke per Siebenmeter zum 14:10. Nach einer weiteren Parade des wieder einmal sehr starken Johannesson konnte Suton die Überzahl zu einem weiteren Treffer aus dem Rückraum nutzen. Mit dem letzten Angriff der ersten Halbzeit konnte die HSG dann nochmal auf 15:11 verkürzen.
Im zweiten Durchgang schickte Kehrmann dann zunächst die selbe Sieben im Angriff auf die Platte, wie vor der Pause. Der TBV tat sich anfangs schwer gegen die Abwehr der Hessen, doch van Olphen eröffnete den Torreigen für den TBV zum 16:13. In der Offensive häuften sich zu Beginn der zweiten Hälfte die Fehlwürfe im Angriff, sodass die Hessen in der 37. Spielminute auf 17:16 verkürzten, kurz darauf konnte Patrick Zieker dann aber per Tempogegenstoß wieder auf zwei Tore erhöhen. Van Olphen holte dann nach 40 Spielminuten eine Zeitstrafe gegen Jannik Kohlbacher heraus und Tim Suton nutze die Überzahl zum 19:16. Im Tor brachte Kehrmann nun den Piotr Wyszomirski im Tor für Johannesson, der nach seinem starken Beginn etwas abgebaut hatte. Ein tolles Anspiel von Guardiola an den Kreis auf Christian Klimek brachte dann das 20:17. Wenig später legte HSG-Trainer Wandschneider dann zum zweiten Mal die Grüne Karte. Wyszomirski konnte gleich die ersten zwei Bälle auf sein Tor halten und der TBV erhöhte eine Viertelstunde vor Schluss durch einen Siebenmeter von Hornke auf 22:17. Doch eine Zeitstrafe gegen Tim Suton nutzte die HSG zunächst per Siebenmeter und anschließend per Tempogegenstoß zum 22:19. Kehrmann reagierte sofort und nahm nun seinerseits seine zweite Auszeit in der 47. Minute. Zehn Minuten vor Schluss gelang Patrick Zieker dann per erneutem Tempogegenstoß das 24:19 ins leere Tor der Gäste. In der Folge ließ Wyszomirski die Lipperlandhalle jubeln, als er einen Siebenmeter von Bjornsen cool parierte. In der 52. Spielminute brachte Florian Kehrmann dann auch Dominik Ebner für Guardiola im rechten Rückraum und dieser traf prompt zum 26:21 und wenig später zum 27:22. Wetzlar nahm knapp fünf Minuten vor Schluss ihre letzte Auszeit, doch der TBV spielte seine Angriffe in den letzten Minuten geduldig zu Ende und hinten hielt Piotr Wyszomirski, was zu halten war. Die Vorentscheidung setzte es durch den sechsten Treffer des bärenstarken Fabian van Olphen zum 28:22 vier Minuten vor Schluss. Die Zuschauer in der Lipperlandhalle erhoben sich in den letzten Minuten von ihren Sitzen und feierten den am Ende verdienten 28:26 Heimerfolg.
Kai Wandschneider: Glückwunsch an Flo und Lemgo zum Sieg, der absolut verdient war. Ähnlich wie letztes Jahr, haben wir komplett den Start verpennt und das ganze Spiel hinterhergelaufen. Da werde ich nachhaken bei der Mannschaft, die Einstellung hat mir gar nicht gefallen. Wenn wir zum Wurf gekommen sind, dann aus ungünstigen Positionen. Zur Halbzeit haben wir uns ein bisschen rangekämpft, aber beim 13:10 haben wir technische Fehler gemacht, das darf einfach nicht passieren. Wir kommen dann gut aus der Halbzeit, kommen auf ein Tor ran und waren noch im Spiel. Aber dann haben wir wieder Fehler gemacht, und Lemgo hat auch wirklich ein tolles Spiel gemacht. Van Olphen war ganz stark und Guardiola auch gut. An Knackpunkten haben wir Eins-eins-Situationen verloren, da hat van Olphen unsere Spieler einfach stehen lassen. Am Ende war das nur noch Ergebniskosmetik, das spricht dafür, dass die Mannschaft gekämpft hat, aber insgesamt sind wir viel zu spät aufgewacht.
Florian Kehrmann: In Lemgo ist zur Zeit viel los, nicht nur Kläschen sondern auch ein tolles Handballspiel, wo sehr viel drin war, was die Zuschauer auch sehen möchten. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben uns von Stimmen von außen nicht verunsichern lassen, sondern da weitergemacht, wo wir vor dem November aufgehört haben. Wir haben unsere Basics in Abwehr und Angriff wieder auf den Punkt gespielt. Dann kommen wir in eine Phase, wo wir vielleicht ein bisschen zu viel wollten, aber auch darüber haben wir vorher gesprochen, dass Wetzlar uns immer wieder vor Probleme stellen wird. In der zweiten Halbzeit mussten wir einige Dinge ein bisschen neu justieren und sind dann über die Abwehr wieder ins Spiel gekommen. Wenn man in der 51. Minute Zuhause mit fünf führt, ist sowas die Vorentscheidung. Fabian van Olphen kann ich heute sehr loben, im Angriff geduldig, hat hinten alles zusammengehalten. Ich bin sehr zufrieden, wir haben die nächsten beiden Punkte. Ich freue mich auf ein tolles Derby am Donnerstag in Lübbecke. Ich appelliere an jeden, der Donnerstag nichts vorhat! Das wird eine tolle Schlacht werden.
Aufstellung: Wyszomirski, Johannesson, Kogut (2), Guardiola (5), Ebner (2), van Olphen (6), Theuerkauf, Hornke (4), Hübscher, Suton (3), Zerbe, Lemke, Bartók, Valiullin, Klimek (1), Zieker (5)
2 Punkte am 2. Advent: „Absolut verdienter Sieg!“
Dezember 11, 2017