Architekten Schröder-Kaiser, Andreas Wolf, Jörg Illigens, Joachim Hartfelder und Bürgermeister Klaus Geise vor dem noch genutzten Feuerwehrgerätehaus in Herrentrup.

„Der im Rat der Stadt Blomberg beschlossene Brandschutzbedarfsplan versteht sich als ein Handlungskonzept zur Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes und zeigt auf, wo organisatorische oder bauliche Veränderungen notwendig sind.“ Unter dieser „Überschrift“ wurde, wie bereits berichtet, die Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Herrentrup mit einem Volumen von 757.000 Euro beschlossen. Das neue Feuerwehrgerätehauses mit einer Nutzfläche von ca. 307
Quadratmetern bietet dann Platz für zwei Feuerwehrfahrzeuge und enthält Umkleide,- Sanitär- und Schulungsräume. Am heutigen Donnerstag, dem 22. März 2018, gab es einen entsprechenden Pressetermin.

 

Der Löschgruppenführer Herrentrup, Brandinspektor Jörg Illigens, erklärte einleitend: „Die Bauarbeiten zu diesem Gebäude (aktuelles Feuerwehrgerätehaus Herrentrup) haben bereits im Jahr 1912 begonnen, im Jahr 1914 wurde es mit Baukosten in Höhe von 6.000 Mark fertig gestellt. Erst 1920 wurde es an das Stromnetz angeschlossen, es ist also schon ein wenig in die Jahre gekommen. Der Raum in dem wir uns gerade befinden wurde in Eigenleistung erstellt und dient uns als Aufenthalts- und Schulungsraum. Bei aktuell 32 Aktiven und 13 Jugendfeuerwehrleuten, in Summe also 45 Kameradinnen und Kameraden, ist es hier einfach zu eng geworden. Es ist höchste Zeit für etwas Neues.“ In der Tat. Lässt man den Blick durch das Gebäude schweifen, so stellt man schnell fest – es ist eng, zu eng.

 

 

Skizze des neuen Feuerwehrgerätehauses.

Bürgermeister Klaus Geise stellte bei seiner Begrüßung fest, dass es sich heute um einen sehr freudigen Termin handelt, steht der für Ende April geplante erste Spatenstich für das neue Gebäude doch unmittelbar bevor. „Es geht bei dem Neubau um ein schlicht sachliches Bedürfnis, die Herstellung einer neuen und verbesserten Situation. Sie werden beim Aufgang in diesem Raum festgestellt, dass es rechts und links sehr eng ist, insofern hat die Notwendigkeit hier reagieren zu müssen nie gestellt. Die Erweiterung dieses Feuerwehrgerätehauses hat sich aus Kostengründen sehr schnell zerschlagen und wir sind glücklicherweise in der Nachbarschaft bei der Suche nach einem passenden Grundstück fündig geworden. Aus Sicht der Verwaltung gilt es den bestehenden Brandschutzbedarfsplan sukzessive abzuarbeiten. Es ist unsere Aufgabe Sorge für die Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden zu tragen – es muss einfach gemacht werden. Tief durchgeatmet haben dann jedoch als wir zunächst aufgrund der Erfahrungen in Großenmarpe über einen Generalunternehmer ausgeschrieben haben. Unsere Planungen und die uns dann präsentierte Zahl waren so weit aus der Kehre, dass wir das einfach nicht hätten stemmen können. Die Wartezeit ist natürlich für die Feuerwehr nicht schön gewesen, hat sich jedoch gelohnt. Es ist noch immer eine Lücke zwischen eigentlichem Planbudget und tatsächlichen Erstellungskosten aufgeklafft, aber eine deutlich geringere“, so Geise weiter.

 

Wehrführer Stadtbrandinspektor Joachim Hartfelder erläuterte die Wichtigkeit des Standortes: „Das sich ein Erweiterungsbau an dieser Stelle nicht gelohnt hätte wurde bereits erwähnt, es sprach alles für einen Neubau. Ein ganz wesentlicher Punkt ist eben die Sicherheit, sowohl für Blomberg, als aber auch für die Kameradinnen und Kameraden, die hier an diesem alten Standort nach heutigen Gesichtspunkten nicht zu gewährleisten ist. Von diesem Standpunkt aus versorgen wir nicht nur Herrentrup und Reelkirchen, sondern zudem auch noch Höntrup und auch Wellentrup. Standorte in Ortsteilen sind immer schwierig, weil es hier keine nennenswerte Anzahl an Arbeitsplätze gibt. Die Erweiterung des Standortes ist daher besonders wichtig. Oft wachsen, dass ist natürlich nicht nur in Blomberg so, die Wachen auch mit den Fahrzeugen. Das hier eingesetzte Fahrzeug ist zum Beispiel schon fast 25 Jahren alt. Ein weiteres Kriterium ist, dass wir auch weiterhin Jugendliche und andere Menschen für die Arbeit bei der Feuerwehr begeistern müssen. Dazu gehört es auch ein ordentliches Umfeld zu bieten, mit guten Schulungsmöglichkeiten und getrennten Umkleidekabinen.“

 

Andreas Wolf (Betriebsleiter BIG) erklärte auf Nachfrage: „In Summe bedeutet die Wartezeit für den städtischen Haushalt Einsparungen in Höhe von 200.000 Euro (Ergebnis Ausschreibung Generalunternehmer – aktuelles Ergebnis). Diese Differenz resultiert aus der dann anders gewählten Vorgehensweise. Während wir aufgrund der Erfahrungen aus Großenmarpe (ebenfalls Bau Feuerwehrgerätehaus) zunächst über einen Generalunternehmer ausgeschrieben haben, wurden im zweiten Durchgang die einzelnen Gewerke ausgeschrieben – bei gleichen Leistungen.“

 

Die beauftragte Dipl.-Ing. Petra Schröder-Kaiser erläuterte dazu: „Wir sprechen hier von einer Umkehrsituation. Während es zurzeit von Großenmarpe noch eine Baukrisenzeit gegeben hatte, liegt nun ein Bauboom vor. Es war also günstiger nun Einzelausschreibungen vorzunehmen.“ Bei der Planung saßen offenbar alle Beteiligten an einem Tisch und es wurde viel Wert auf ein gemeinschaftliches Vorgehen gelegt. Der Bedarf der Feuerwehr wurde immer wieder abgefragt und Details wurden angepasst. Auch künftig werden Verwaltung und Architekten ein offenes Ohr haben: „Es können sich auch noch während der Bauphase Optimierungsbedarfe ergeben, denen werden wir selbstverständlich Rechnung tragen. Das gewählte Pultdach trägt übrigens auch Rechnung. Nach vorn hin den Fahrzeugen und nach hinten abfallend um einen Übergang zum angrenzenden Baugebiet zu erhalten.

 

Wenngleich sich sie die Freiwillige Feuerwehr Blomberg schon sehr auf das neue Gebäude freut, Luxus bedeutet es nicht. „Im Vordergrund stand immer die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr selbst, die Anschaffung von Fahrzeugen hat somit Vorrang. Die Wartezeit hat sich gelohnt, nun geht es voran. Das neue Feuerwehrgerätehaus ist eine zukunftsfähige Lösung, bodenständig ausgestattet mit dem Notwenigen. Wir haben hier bewusst in einem Ortsteil investiert, nebenbei bemerkt unsere größte Ausgabe im Hochbaubereich in diesem Jahr“, so Bürgermeister Klaus Geise abschließend.

 

Joachim Hartfelder ergänzte: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Planungen. Was uns freuen würde wäre, wenn wir noch mehr Frauen für die Feuerwehr begeistern könnten. Oft sind die Frauen in den Ortsteilen vor Ort und es wäre ein noch schnelleres Eingreifen möglich.“ Diesen versteckten kleinen werblichen Aufruf veröffentlichen wir gerne. Wer sich über die Möglichkeiten an Mitwirken in der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg informieren möchte, der findet unter www.feuerwehr-blomberg.de zahlreiche Ansprechpartner. Als Redaktion sind wir immer wieder von der gelebten Kameradschaft beeindruckt.

 

Spätestens wenn das neue Feuerwehrgerätehaus Herrentrup fertig gestellt und bezogen ist, wird die Blomberger Immobiliengesellschaft das alte Objekt inkl. angrenzenden Grundstücks dann auch zum Kauf anbieten. Das Objekt wird, sofern es nicht schon im Vorfeld einen Käufer finden wird, vermutlich dann auch unter http://blomberg-immobilien.de/ zu finden sein.