Erneut hatten Betrügerinnen und Betrüger mit einem Schockanruf in Lippe Erfolg und ergaunerten sich gestern (10.02.2022) 40.000 Euro von einer Seniorin. Am Nachmittag erhielt die 70-Jährige einen Anruf von einer weinenden Frau, die sie als ihre Tochter zu erkennen glaubte. Die Anruferin erklärte unter Tränen, sie habe einen Unfall verursacht und eine Frau getötet. Daraufhin kam eine weitere Frau ans Telefon und erklärte der Lipperin, sie könne eine Gefängnisstrafe für ihre Tochter verhindern, wenn sie den Hinterbliebenen der Getöteten eine Entschädigung zahle. Das Geld solle sie sofort abheben und einem Angehörigen der Verstorbenen übergeben. Verängstigt folgte die Seniorin der Aufforderung. Die Anruferinnen bauten so starken Druck auf, dass die Frau in der Bank nicht den wahren Grund der Abhebung angab, obwohl das Personal sie dort deutlich auf mögliche Betrugsmaschen hinwies.
Gegen 16:30 Uhr übergab sie ihre Ersparnisse auf dem Rewe-Parkplatz am Hasselter Platz an einen Mann, der anschließend zu Fuß zu einem weiteren Mann ging und sich gemeinsam mit ihm in unbekannte Richtung entfernte. Am Abend benachrichtigte die Geschädigte die Polizei.
Der Geldabholer wird folgendermaßen beschrieben: zwischen 40 und 50 Jahre alt, ca. 1,75 m groß, schlank, kurze, dunkle Haare, glatt rasiert. Er war dunkel gekleidet, trug eine Strickmütze, eine enge Daunenjacke und Jeans. Seine Begleitung kann nicht beschrieben werden.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise auf die Geldabholer und ein möglicherweise verwendetes Fahrzeug geben können, sich beim Kriminalkommissariat 6 unter der 05261 9330 zu melden.
Die Polizei warnt an dieser Stelle nochmals davor, Bargeld oder Wertgegenstände an Unbekannte zu übergeben. Spätestens wenn Sie zu einer solchen Übergabe am Telefon aufgefordert werden, legen Sie bitte sofort auf und rufen sie die Polizei. Über die verschiedenen Maschen beim Telefonbetrug klärt die Polizei Lippe hier auf: https://lippe.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-aktuellen-betrugsmaschen