Jasmin Butz im Zweikampf.

Am 25 Oktober 2020 fand das letzte Meisterschaftsspiel in der Westfalenliga statt. Danach begann die endlos lange Lockdown-Pause. Nun, am 25.07.21 – auf den Tag genau 9 Monate später – für die FC- Frauenmannschaften endlich wieder ein Fußballspiel! Trikots anziehen und gegen einen richtigen Gegner wieder die Fußballschuhe schnüren. Das hatte doch wieder was!

 

Roland Szymkowiak, der neue Coach der 1. Frauen, hatte ein Wochenend-Trainigslager in das Vorbereitungsprogramm gesetzt. Seine Schützlinge hatten also schon vier Trainingseinheiten bei schwüler Witterung in den Beinen, als das Spiel gegen den Landesligisten TuS Wadersloh angepfiffen wurde. Nach der langen Spielpause und mit entsprechend schweren Beinen taten sich die FC-Frauen zunächst schwer, ihr Spiel zu finden, welches eine halbe Stunde lang sich fast nur zwischen den beiden 16m-Linien abspielte, bis Wadersloh in der 28. Spielminute durch einen sehenswerten Distanzschuss direkt unter die Latte in Führung ging.

 

Das wirkte auf die FC-Frauen allerdings wie ein Weckruf, denn nun erarbeiteten sie sich selber eine Reihe von Chancen, ohne jedoch vor der Pause noch den Ausgleich erzielen zu können.
Der Coach wechselte zur Pause dann mit Tina Rother, die erstmals wieder im Sturm auflaufen durfte und mit Melanie Gutsch zwei Spielerinnen ein, die auf den Flügeln und in der Spitze für reichlich Gefahr sorgten. Tina Rother gelang sogar ein Doppelschlag in der 67. und 87. Minute, jeweils per Kopf. Dazwischen besorgte Selin Aylin Kertin das 2:1, als sie – künstlerisch wertvoll – im Fünfmeterraum eine Flanke mit einem Außenrist-Dropkick einnetzte.

 

Angesichts der Strapazen des Trainigslagers war die deutliche Steigerung der Mannschaft in der zweiten Hälfte bemerkenswert, sodass der Coach am Ende auch nur anerkennende Worte fand.
Die Neuen im Team fügten sich schon sehr gut in die Mannschaft ein: Melike Azun Bulut, die aus Bökendorf gekommen ist, zeigte sich technisch ballsicher und mit gutem Auge ebenso wie Meike Krause, die eigentlich eine Rückkehrerin ist, denn sie hatte schon zu Zeiten von Knut Winkelmann für die FC-Frauen gespielt, bis es sie beruflich nach Bielefeld zog, wo sie zuletzt bei der Spvg Steinhagen gemeldet war. Auch Lara Vincic, die von Holzhausen/Sylbach gekommen ist, fand schnell ins Spiel und strahlte viel Ruhe aus. Angesichts der Umstände also ein definitiv gelungener Auftakt nach der langen Zwangspause.

 

 

FC Donop-Voßheide II – SV Häger 0:4 (0:1)
Trainer Dennis Brand musste eine recht zusammengewürfelte Truppe aufs Feld schicken, mit Denise Demirbas eine Feldspielerin ins Tor stellen und mit Sofie Burchardt und Delia Hildebrandt zwei Neulinge aufs Feld schicken, die vorher noch gar nicht mannschaftsmäßig Fußball gespielt hatten. Gemessen daran machte die FC-Zwote ihre Sache in der ersten Halbzeit recht ordentlich . Allerdings war Hägers Anna Meierebert nicht in den Griff zu bekommen, die alle vier Tore für ihre Farben erzielte. In der letzten – abgebrochenen Saison hatte der SV Häger in 6 Spielen ein Torverhältnis von 75:0 (!) erreicht und galt in der Kreisliga Bielefeld als klarer Aufstiegsaspirant. Die FC Frauen hatten dagegen in der Offensive diesmal nur wenige Torchancen und gingen dementsprechend leer aus. Wenn beim FC wieder alle an Deck sind, sollte das auch wieder besser laufen.

 

 

Neben dem Fußball hatte sich die FC-Frauenabteilung an diesem Wochende auch noch an zwei Hilfsaktionen beteiligt: zum einen an einer Spendenaktion für die Flutopfer und an einer Stammzellenspender-Registrierung für ein erkranktes Mädchen aus Lemgo. Sandra Brocks, die Mutter der FC-Außenverteidigerin Jolene (Jojo) war eigens als Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes angereist und konnte bei mehr als 30 Freiwilligen Abstriche für die Typisierung vornehmen; auch Spielerinnen der Gästemannschaft beteiligten sich hieran. Für alle die mitgemacht haben und/oder gespendet haben ein herzliches Dankeschön. Es gibt halt auch noch wichtigeres als Fußball!

 

 

 

Text und Bild: Heino Grollich