Die Ärztekammer Westfalen-Lippe verurteilt Antisemitismus und insbesondere Aggression und Gewalt gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger. „Wir können nicht akzeptieren, dass jüdische Menschen in Deutschland wieder um ihre Unversehrtheit fürchten müssen“, unterstreicht Ärztekammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle. „Unsere Gesellschaft darf nicht zulassen, dass erneut Menschen wegen religiöser Intoleranz ausgegrenzt oder gar angegriffen werden.“ „Angst macht krank“, macht Dr. Gehle deutlich, dass es in der aktuellen Situation nicht nur um grundsätzliche Werte der Gesellschaft, sondern auch um das konkrete Schicksal jedes Einzelnen geht. Ärztinnen und Ärzte seien deshalb besonders aufmerksam: „Zum ärztlichen Beruf gehört immer auch der Einsatz für Prävention – das beinhaltet die individuelle Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten, aber auch die Bewahrung von Lebensverhältnissen, in denen niemand Angst vor Gewalt haben muss.“
Gewalt, warnt der Ärztekammerpräsident, werde in allen Bereichen des Lebens immer häufiger sichtbar. Das hätten in den vergangenen Jahren leider auch verstärkt diejenigen erlebt, die sich im Rettungsdienst, im Gesundheitswesen, bei Feuerwehr und Polizei für die Sicherheit und die Gesundheit anderer engagieren. „Für Ärztinnen und Ärzte ist dabei ganz selbstverständlich, ohne Vorbedingungen und unabhängig von Alter, Glaube, Herkunft oder sozialer Stellung eines Menschen zu helfen.“ Gewalt gegen Menschen anderen Glaubens sei niemals zu rechtfertigen und nicht zu akzeptieren, erklärt Dr. Gehle. „Generell geht es stets darum, einem anderen Menschen gegenüber Respekt zu zeigen. Keinesfalls darf aus Angst oder Gleichgültigkeit in der gegenwärtigen Situation ein leerer Raum um die Betroffenen entstehen – unsere Gesellschaft muss sich in diesem Punkt jetzt unbedingt solidarisch zeigen.“
Pressemeldung Ärztekammer Westfalen-Lippe