Stiftung-Warentest-2-600x40Es kracht auf deutschen Straßen – pro Minute etwa vier bis fünf Mal. Der Streit danach kann teuer werden. Im Vorteil ist, wer eine Verkehrsrechtsschutzversicherung hat, die für die Kosten des Rechtsstreits aufkommt. Im Januar 2016 haben wir die Tests umfangreich aktualisiert. Erfreuliches Ergebnis: Aus 114 Tarifen sind 24 Tarife sehr gut, 75 gut. Versichert sind Autofahrer, Radler und Fußgänger – oft auch Partner und Kinder.
Warum Verkehrsrechtsschutz sinnvoll ist
Die Regulierung eines Unfallschadens ist keine reine Formsache. Der Verursacher muss den Schaden zwar nicht selbst bezahlen, wenn er haftpflichtversichert ist. Dafür kommt seine Haftversicherung auf. Will sie aber nicht zahlen, kommt es zum Streit zwischen ungleichen Gegnern: dem Geschädigten und dem Versicherungsunternehmen.
Januar 2016: Verkehrsrechtsschutzversicherung aktualisiert
Verkehrsrechtsschutzversicherungen haben wir zuletzt 2015 getestet. Insgesamt konnten wir sie empfehlen. Über die Hälfte der Versicherer hatte damals aber bereits angekündigt, Preise und Leistungen zum 1. Oktober 2015 zu ändern. Diese neuen Bedingungen haben wir nun geprüft und die Testtabellen auf test.de aktualisiert. Sie finden dort jetzt frische Testurteile und aktualisierte Angaben zu den Versicherungsbedingungen der einzelnen Policen. Das schöne Fazit der Nacherhebung: Noch immer bietet die Versicherung viel Schutz für wenig Geld. Unser Test zeigt Ihnen, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Hinweis: Natürlich haben wir auch den Text des Testberichts aktualisiert. Den Text und die Testergebnisse aus dem Finanztestheft 10/2015 im anhängenden PDF haben wir in alter Fassung belassen.
Günstiger als großer Rechtsschutz
Mit Jahresbeiträgen deutlich unter 100 Euro ist Verkehrsrechtsschutz viel günstiger als Rechtsschutz, der für Privat-, Berufs-, Miet- und Verkehrsrecht gilt und pro Jahr ein paar hundert Euro kostet. Wer so viel nicht braucht und sparen will, ist mit der kleinen Lösung gut bedient.
Verkehrsrechtsschutz im Test
Ein Alleinstehender braucht anderen Verkehrsrechtsschutz als eine Familie mit Kindern. Die Tarife unterscheiden sich vor allem darin, welche Personen und wie viele Fahrzeuge versichert sind. Geprüft haben wir Tarife für Familien mit einem Fahrzeug, für Familien mit mehreren Fahrzeugen, für Alleinstehende mit und ohne Fahrzeug.
Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Test
– Fast alle Familientarife mit einem versicherten Fahrzeug sind gut und günstig.
– Rechtsschutz für mehrere Fahrzeuge muss nicht teurer sein als für nur ein Fahrzeug.
– Verkehrsrechtsschutz für Alleinstehende ohne Fahrzeug ist vor allem für Nutzer von Carsharing interessant.
– Auch die guten Tarife sind empfehlenswert und teilweise deutlich günstiger als die sehr guten.
– Die Preise der sehr guten Tarife beginnen bei 38 Euro pro Jahr für Alleinstehende ohne Auto und 93 Euro für Familien mit mehreren Fahrzeugen, wenn ein Selbstbehalt von 150 Euro vereinbart ist.
Rechtsstreit wird schnell sehr teuer
Die Kosten eines Streits können sich schnell auf mehrere tausend Euro belaufen – abhängig vom Streitwert. Dieser richtet sich zum Beispiel nach den Reparaturkosten für eine zerbeulte Stoßstange oder der Höhe einer Rechnung, über die sich Werkstatt und Versicherter streiten.
Ein Kostenbeispiel:
Der Geschädigte will 1.000 Euro für die Reparatur eines Blechschadens einklagen.
– Gesamtkosten erste Instanz: rund 770 Euro
– Nach zweiter Instanz: rund 1.560 Euro
– Nach dritter Instanz: rund 2.600 Euro
– Gutachterkosten können hinzukommen, die der Kläger vorab zahlen muss.
Was die Versicherung zahlt
Mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung geht der Versicherte kein Risiko ein, wenn der Streit vor Gericht landet: Die Versicherung kommt für den eigenen und den gegnerischen Anwalt auf, trägt die Kosten für Gericht und gerichtliche Gutachten. Aber auch, wenn der Fall außergerichtlich mithilfe eines Anwalts geklärt wird, übernimmt der Versicherer die Kosten.

Pressemeldung Stiftung Warentest