Der Rat der Stadt Blomberg hat einmütig einen Kooperationsvertrag mit dem Landesverband Lippe zur Betreuung des Blomberger Stadtforstes geschlossen. Der Vertrag hat eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren und verlängert sich bei Nichtkündigung jeweils um ein Jahr. Unmittelbar nach dem Tod des städtischen Försters Edmar Münch, hatten die Vertragsparteien die Vakanz durch einen zweijährigen Beförsterungsvertrag zunächst überbrückt. Förster Stefan Radeck wird für die nächsten fünf Jahre Verantwortlicher für den Blomberger Forst, der dadurch wieder ein Gesicht erhält und steht als Ansprechpartner in allen forstwirtschaftlichen Fragen Verfügung.
„Die zunächst zwei jährige Übergangslösung“, so Bürgermeister Klaus Geise, „hat uns die Zeit einer sorgfältigen Analyse und zu eingehenden Beratungen über die Zukunft unseres Stadtforstes gegeben.“ Diese Zeit ist intensiv genutzt worden, um zum Beispiel andere Vertrags- und Kooperationsmodelle zu prüfen. Auch die Einstellung eines eigenen städtischen Försters stand zur Diskussion. Letztlich fiel die Entscheidung aber zugunsten eines zunächst fünfjährigen Beförsterungsvertrages mit dem Landesverband Lippe. Im Rahmen der Projektvorstellung freute Geise sich über die außerordentliche Kompetenz, die der „Blomberger Forst“ durch die Kooperation zur Verfügung steht.
Auch Betriebsleiter des Stadtforstes Rolf Stodieck hatte positiv zu berichten: “Ganz wesentlich zu dieser Entscheidung beigetragen haben die guten Erfahrungen, die wir im vergangenen Jahr mit dem Landesverband Lippe und insbesondere mit auch mit Stefan Radeck gemacht haben. Mit dem Landesverband“, so Stodieck weiter, „haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der personell gut aufgestellt ist, die Vorteile einer größeren Einheit mitbringt und uns zudem mit eigenem Personal Risiken wie etwa krankheitsbedingte Ausfälle abnimmt.“
Auf Nachfrage unserer Redaktion, ob es nun, da die Geschicke der Blomberger Wälder nicht mehr in den Händen eines Blomberger Urgesteins liegen, zu einem Ausverkauf kommen könnte, antworteten Geise, Stodieck und auch Verbandsvorsteherin Anke Peithmann unisono: „Auf keinen Fall, das ist großer Quatsch! Für die Blomberger ist der Wald mehr als nur ein Wirtschaftsbetrieb, da kommen auch Emotionen ins Spiel. Identifikation und Wohlfühlen spielen hier eine Rolle.“ Zudem gibt es auch eine rechtliche Gebundenheit, es darf nicht mehr eingeschlagen werden, als auch nachwächst. In Blomberg werden sogar zur Sicherheit immer 10% zusätzlich „stehen gelassen“ (Vorratsbildung), um zum Beispiel auch bei Orkanen wie Kyrill keine Probleme zu bekommen.
Anke Peithmann freut sich über die Entscheidung der Stadt: “Unsere praxisorientierte Betreuung des Stadtwaldes in den vergangenen zwei Jahren hat die Stadt überzeugt, das ist ein großes Kompliment an die Leistung der Kollegen vor Ort – unsere stellvertretende Leiterin der Forstabteilung Susanne Hoffmann, Förster Stefan Radeck sowie die beiden Forstwirte Harald Lesemann (seit 3 Jahren in Blomberg tätig) und Marc Ellenhorst (seit 11 Jahren in Blomberg tätig). Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Betreuung von Kommunalwäldern und der Öffentlichkeitsarbeit konnten sie ein auf die Bedürfnisse des Blomberger Stadtwaldes zugeschnittenes Angebot machen. “Die Fortsetzung der vor zwei Jahren begonnenen Zusammenarbeit sei für beide Partner ein Gewinn,“ ergänzt Hoffmann. Durch die Bündelung des Holzangebotes können somit beide Seiten auf dem Markt nur profitieren.
Radeck der in Zukunft seinen Wohnsitz im Blomberger Forsthaus nehmen wird, ist somit alter wie neuer Ansprechpartner in allen forstwirtschaftlichen Angelegenheiten, aber auch zuständig für Fragen der Baumschutzsatzung und der Verkehrssicherungspflicht. „Auf der Fläche von rund 834qkm stehen in der Blomberger Forst gut gemischt jeweils 50% Laub- und Nadelgehölz. Einen großen Teil nehmen dabei Buchen und Fichten ein“, erklärte Radeck, der auch gerne Waldführungen für Schulklassen und Kindergärten übernimmt. Er ist telefonisch erreichbar unter 05235-509406 und 0152-159 71 73.
Abschließend zieht der Bürgermeister ein positives Fazit: „Für unseren Stadtforst haben wir eine besondere Sorgfaltspflicht. Er stellt ja nicht nur einen großen Vermögenswert dar, sondern hat wichtige Aufgaben in unserer örtlichen Ökologie und ist durchaus ein Standortfaktor in Sachen Tourismus und Naherholung. Mit dem jetzt abgeschlossenen Vertrag haben wir eine verantwortungsvolle Lösung für die Zukunft unseres Stadtforstes gefunden.“