Während Musikenthusiasten und Kneipenbummler am 1. Mai bei „Lemgo macht ein Fass auf“ die Innenstadt heimsuchten, machten die Landesligafrauen des FC Donop-Voßheide in Donop ihr eigenes Fass auf, spielten sich in einen wahren Torrausch und verpassten dem Tabellensiebten SC Wiedenbrück eine ebenso überraschende wie deftige 12-2 Packung! Dabei hatte es in der ersten halben Stunde noch nicht nach einem Schützenfest ausgesehen. Da stand es nämlich noch 1-1, nachdem Genephe Mäder ihre Farben schon in der 2. Minute in Führung geschossen hatte, weitere Hochkaräter (mal wieder) liegengelassen worden waren und Wiedenbrück in der 28. Minute per Freistoß zum Ausgleich gekommen war. Bis dahin waren die Gäste durchaus engagiert aufgetreten, konnten aber auch einige leichtsinnige Abspiele des FC in Strafraumnähe nicht nutzen. Doch nach dem 2-1 für den FC in der 32. Minute ging es Schlag auf Schlag und bis zur Pause waren die wie entfesselt aufspielenden DonVoß-Frauen schon auf 4-1 davongezogen.
Da die Top-Torjägerin des FC, Jennifer Friedel, im Urlaub weilte, hatte FC Coach Ivan Maros der ansonsten eher mit Abwehraufgaben betrauten Genephe Mäder die Freude bereitet, sie mal wieder in die Sturmspitze zu beordern, wo sie ihr altes Stürmerblut wiederentdeckte und sage und schreibe fünf Treffer beisteuern konnte, drei sogar als Hattrick in der zweiten Halbzeit. Die restlichen sieben Tore teilten sich Marina Heidebrecht (4), ebenfalls mit einem Hattrick und Milena Szymkowiak (3). Wiedenbrück stand ab der 52. Minute nur noch zu zehnt auf dem Platz nach eine roten Karte wegen eines absichtlichen Handspiels im Strafraum. Zu diesem Zeitpunktstand es 5-2 und in Unterzahl war dann anschließend sturmfreie Bude Richtung Gästetor, sodass die weiteren sieben Treffer wie reife Früchte fielen, da der Gast dem Kombinationswirbel der DonVoß-Ladies nichts mehr entgegensetzen konnte.
FC-Obmann Dirk Seidlitz sprach hinterher von einem „starken Signal an die Konkurrenz“, die im Übrigen allerdings ebenfalls punktete. Am kommenden Sonntag geht es auf dem Ausweichplatz in Alverdissen gegen den schon abgestiegenen RSV Barntrup, während die Verfolger Upsprunge und Hovestadt-Nordwald sogar gegeneinander spielen müssen. Die Zuschauer, die es nicht nach Lemgo gezogen hatte, waren in Donop in den Genuss von 14 Toren gekommen, ein Dutzend davon für die Heimelf, sodass sie ihr Kommen wohl auch nicht bereut haben dürften.