Oh, ist das bitter! Es gab bis kurz vor Schluss der Partie eigentlich nie einen Zweifel, dass nur der FC Donop-Voßheide das Feld als Sieger verlassen würde. Zu klar war die Dominanz, zu zahlreich die Torchancen – doch scheint sich momentan alles gegen den lippischen Aufsteiger verschworen zu haben. Denn in den letzten Minuten verspielte der FC noch eine hochverdiente 2:0 -Führung und musste sich mit einem Punkt zufrieden geben – sicherlich zu wenig, wenn man ganz tief im Tabellenkeller steht.
Es war für die zahlreichen Zuschauer im Donoper Eichenstadion von Beginn an zu sehen, dass die FC-Ladies ein deutliches Lebenszeichen setzen wollten. Die Mannschaft kam mit dem tiefen Rasen deutlich besser zurecht als die Kunstrasen-gewohnten Gäste. Sie warf sich in jeden Zweikampf, spielte mutig nach vorne und erarbeitete sich eine Torchance nach der anderen. Allein schon Melanie Gutsch und Jennifer Friedel hätten schon in der torlosen ersten Halbzeit für eine sichere 3 oder 4:0 Führung sorgen können. FC-Coach Knut Winkelmann hatte in der Pause dann auch kaum etwas zu kritisieren, warnte seine Elf jedoch vor Unkonzentriertheiten zu Beginn der zweiten Halbzeit, die ja schon zu oft zu schnellen Gegentoren geführt hatten.
Es kam jedoch ganz anders: mit einem Doppelschlag in der 62. und 66. Minute beendete Jennifer Friedel endlich ihre lange Torflaute und brachte die FC-Frauen mit der hochverdienten 2:0-Führung auf die sichere Siegerstraße. So sah es zumindest aus. Doch nachdem ein Treffer der eingewechselten Sarah Tiemann zum 3:0 wegen einer angeblichen Torwartbehinderung nicht anerkannt worden war und Milena Szymkowiak mit einem Pfostenschuss ebenfalls Pech hatte, kam es in den letzten fünf Spielminuten dann noch knüppeldick für die FC Frauen und ihren Anhang: zunächst köpfte Sarah Einhorn – bis dahin mit einer tadellosen Vorstellung – den Ball in der 87. Spielminute unglücklich ins eigene Netz, dann gelang Bochum in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus einem Gewühl vor dem FC-Tor sogar noch der Ausgleich, womit der Spielverlauf so ziemlich auf den Kopf gestellt war. Sogar VfL-Trainer Moritz Ecking gab nach Spielende zu Protokoll, dass „ihr euch dieses Spiel nie und nimmer mehr aus der Hand hättet nehmen lassen dürfen!“
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Allenthalben machte sich auf und um den Platz Fassungslosigkeit und Kopfschütteln breit. Auch die Übergabe der roten Laterne an den nächsten Gegner FC Finnentrop konnte die tief sitzende Enttäuschung über den Verlust von zwei wertvollen Punkten nicht lindern.
„Jeder hat hier sehen können, dass die Mannschaft lebt, dass sie sehr wohl mit einer Reihe von Teams auch mithalten kann. Und dass sie sich in jedes Spiel immer wieder voll reinhängt, verdient auch Respekt“ fand Co-Obmann Heino Grollich am Ende doch noch trostvolle Worte.
„Auch wenn das rettende Ufer nun schon recht weit weg ist – die Mannschaft gibt immer alles und kann deswegen auch immer noch in den Spiegel schauen!“
Die nächste Chance auf einen Dreier gibt es am kommenden Sonntag gegen das neue Schlusslicht FC Finnentrop. Hoffen wir mal, dass die FC-Ladies unbeschadet genug aus dem Kläschen-Wochenende herauskommen.