„Mit dem Zukunftskonzept möchte ich Lippe fit für die Zukunft machen, damit wir für die kommenden Megatrends gewappnet sind. Wenn unsere Region auch in Zukunft lebendig und lebenswert sein soll, müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen.“, so Landrat Dr. Axel Lehmann bei der Vorstellung seines Konzepts im Kreistag.
Die Inhalte des Konzept bestehen aus drei Säulen: Die Basis wurde in einem grundlegenden Diskussionsprozess mit den gesellschaftlichen Kräften und mit wissenschaftlicher Begleitung entwickelt, dabei wurden zahlreiche Diskussionspunkte, aber auch viele konkrete Ideen für die kommenden Aufgaben entwickelt. Beim Zukunftsforum im April 2016 mit drei Landesministern ist es gelungen, gemeinsame Handlungsfelder und förderfähige Entwicklungsvorhaben zu identifizieren. Und schließlich sind in den vergangenen Monaten zahlreiche weitere Ideen aus Politik und Verwaltung in den Zukunftsentwurf eingeflossen.
Das Konzept strukturiert das künftige Handeln in Lippe und beinhaltet klare Ziele und Handlungsfelder. Es wird den Kreis Lippe in die Lage versetzen, mit Blick auf die Zukunft zu handeln – lange bevor absehbare Trends zu negativen Entwicklungen führen können. Hierzu wurden zehn Leitziele herausgearbeitet, die dabei helfen sollen, die richtigen Weichen zu stellen. Sie betreffen die Themen: Digitalisierung, Wirtschaftsentwicklung, Familiengerechtigkeit, Klimaschutz, Arbeitsmarkt, Integration, Bildung, Mobilität, Gesundheitsversorgung und Dorfentwicklung.
Weshalb ist ein Zukunftskonzept nötig? Die regionalen Akteure in den Bereichen Arbeit, Bildung und Gesundheit sind in vorbildlicher Weise vernetzt. Gemeinsam können sie die Arbeitswelt von morgen gestalten, zukunftsfähige Bildungsangebote aufstellen und die medizinische Versorgung langfristig sichern. Und die dezentrale Energieerzeugung mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an erneuerbaren Energien zeigt, dass Lippe auch bei der Schonung von Ressourcen und dem Klimaschutz eine Spitzenstellung einnimmt.
Dennoch dürfen aktuelle Entwicklungen nicht außer Acht gelassen werden: Vor allem die Bevölkerungsentwicklung stellt eine Herausforderung für die Zukunft dar: In Lippe werden in den nächsten zehn Jahren rund 13.000 Menschen weniger leben als heute. Besonders die Zahl junger Menschen und die erwerbsfähige Bevölkerung werden stark abnehmen. Dagegen wird der Anteil der über 65-Jährigen deutlich zunehmen. Jeder vierte Lipper wird dann im Rentenalter sein. Vor diesem Hintergrund muss Lippe sich zukunftsfest aufstellen. Innerhalb des Kreises Lippe wird die Entwicklung deutliche Unterschiede aufweisen. Da die Attraktivität der Großstädte in letzter Zeit offensichtlich für viele Familien geringer geworden ist, werden zukünftig auch Orte in der Nähe von Regiopolen und Mittelstädte davon profitieren. Ländliche Räume werden diese Auswirkungen nur zu einem sehr geringen Teil spüren und mit einem massiven Bevölkerungsrückgang rechnen müssen.
Mit der Digitalisierung findet eine vierte industrielle Revolution statt, die die Arbeits- und Lebenswelt grundlegend verändern wird. Auch die fortschreitende Globalisierung – also der verstärkte Dienstleistungs- und Warenaustausch über Landesgrenzen hinweg – gewinnt immer mehr an Einfluss. Hinzu kommt, dass sich in den Kriegs- und Krisenregionen der Welt immer mehr Menschen auf den Weg nach Europa machen – auch nach Lippe.
Um für diese Herausforderungen gewappnet zu sein, wird das Handlungskonzept hierfür die Weichen stellen. Nach der Einbringung in den Kreistag folgt nun die Beratung in den Ausschüssen und wird voraussichtlich am 27.März zur Abstimmung im Kreistag stehen.
Pressemeldung Kreis Lippe