Andreas Wolf, Dagmar van EUpen, Thorsten Klatt-van Eupen und Bürgermeister Klaus Geise freuen sich über das neue Nutzungskonzept für das ehemalige Asylantenheim.


Im Rahmen eines Ortstermins erklärte Bürgermeister Geise, dass die Überführung in eine neue Nutzung aufgrund der Geschichte des im städtischen Besitz befindlichen Gebäudes „Kuhstraße 15“ sehr spannend sei und im Interesse der Öffentlichkeit liege: „Das Objekt aus dem 18. Jahrhundert blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. In den letzten rund 25 Jahren diente es als Übergangswohnheim und letztlich als Unterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber. Ein öffentliches Nutzungskonzept, welches von den Nachbarn so akzeptiert werden musste.“ Geise liegt richtig, hat uns ein Anwohner doch verraten: „Ich hoffe sehr, dass dort nun vernünftige Leute einziehen. Ich bin hier aufgewachsen und früher kannte hier jeder jeden. Es wäre schön, wenn das wieder so werden könnte.“
 
Die Verwaltung hatte nach eingehenden Beratungen beschlossen, dass sich eine Sanierung nach den aktuellen Auflagen (z. B. Brandschutz) für die Stadt selbst nicht lohnen würde und das Objekt besser verkauft werden solle. Für 150.000 Euro wurde es letztlich über die BIG (Blomberger Immobilien- und Grundstücksverwaltung) angeboten, Betriebsleiter Andreas Wolf erklärte auch Nachfrage: „Die Kuhstraße ist eine sehr schöne Straße und man kann bei dem Objekt nicht von einem „Ladenhüter“ sprechen. Erst seit November 2016 steht das Objekt leer und ungefähr seit Januar wurde es dann angeboten. Die Immobilie steht nicht unter Denkmalschutz.“
 
Sicherlich konnte die Stadt die betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte beim Verkauf nicht außer Acht lassen, mit dem durch die Bietergemeinschaft präsentierten Nutzungskonzept schlagt die Verwaltung nun zwei Fliegen mit einer Klappe. Es konnte ein adäquater Kaufpreis erzielt werden und im Sinne der Stadtentwicklung kann nun ein sinnvoller Nutzen etabliert werden.

Die Bietergemeinschaft, die hier zunächst in Vorleistung geht und eine Planbausumme von rund 600.000 Euro veranschlagt hat, besteht aus dem Ehepaar Dagmar van Eupen und Thorsten Klatt-van Eupen. „Wir werden nicht die komplette Summe auslegen müssen und haben schon erste Interessenten. Diese haben die Möglichkeit zur Mitgestaltung und können natürlich Wünsche für den Grundriss oder die zu verbauenden Elemente äußern“, erklärte Dagmar van Eupen. „Unter dem Stichwort „Verdichtung“ kann Wohnen in der Innenstadt sehr gut funktionieren, dass haben van Eupens schon oft unter Beweis gestellt (ehem. Altheidelberg, Gebäude gegenüber dem Groene Plaats)“, erklärte Klatt-van Eupen, der seit 2016 für das Architekturbüro arbeitet. Vom Fach sind die beiden in jedem Fall, Dipl.-Ing. (FH) Dagmar van Eupen als Architektin und Dipl.-BauIng. (FH) Thorsten Klatt-van Eupen als gelernter Zimmermann und studierter Bauingenieur.
 
Die sechs entstehenden Wohnungen von zwischen 60 und 90 qm, auf dem 654 qm großen Grundstück, ermöglichen barrierefreies und altersgerechtes Wohnen, auch ein Fahrstuhl wird verbaut werden. „Das potentielle Klientel ist sehr dankbar in der Innenstadt wohnen zu können und den Alltag mit kurzen Wegen bestreiten zu können“, so Klatt-van Eupen. Betriebsleiter BIG Andreas Wolf: „Die erforderlichen Beschlüsse für den Eigentümerwechsel sind gefasst, den Unterschriften unter dem Kaufvertrag steht nichts mehr im Wege und ab Sommer sollten die Bauarbeiten beginnen können.“
 
Das Ehepaar van Eupen geht bis zum Erstbezug von einer Bauzeit von ca. 1 Jahr aus, die Fassade an der Kuhstraße soll erhalten bleiben, jedoch unter energetischen Gesichtspunkten von innen gedämmt werden. So natürlich auch der Rest, anders wäre das mit dem zertifizierten Gebäude-Energieberater gemäß BAFA und Energieeffizienzexperten für die KfW Klatt-van Eupen vermutlich gar nicht zu machen. Während ein Nebengebäude mit einer Fläche von 100 qm abgerissen wird um die rückwärtigen zusammenhängenden Block-Gärten aufzuwerten, wird dem Hauptgebäude durch Blomberger Handwerker zu neuem Glanz verholfen werden.

Die rückwärtige Fassade ist wenig erhaltenswert, hier wird sich das Objekt nach der Sanierung deutlich verändern. Auch der Anbau rechts wird abgerissen werden.


Durch den Abriss des Anbaus „öffnet“ sich der Blick auf die Gärten – die Nachbarn wird es ebenfalls freuen.