In Bonn wird geredet, in Lippe gehandelt
November 12, 2017
Schon am ersten Tag der Klimakonferenz in Bonn wurde klar: Deutschland hinkt bei seinen Klimazielen hinterher. Mehr grüne Energie und weniger Treibhausgas sind gefordert. Die internationalen Ziele müssen aber lokal umgesetzt werden und hier ist der Kreis Lippe ganz vorne mit dabei. Als Mitglied im Bundesprojekt „Masterplan 100% Klimaschutz“ nimmt der Kreis als einer von 22 Teilnehmern eine nationale Vorbildrolle im Klimaschutz ein. Mit dem fertigen Masterplan können die Kreisverwaltung und der Klimapakt nun konkrete Initiativen vorlegen. „Klimaschutz darf und kann nicht aufgeschoben werden. Durch die vielen Ideen und die Motivation der Beteiligten sowie die vorhandene Infrastruktur können wir die Maßnahmen zeitnah umsetzen“, freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann über die schnellen Ergebnisse.
Ziel des Masterplans 100% Klimaschutz ist es, den Energiebedarf gegenüber 1990 bis zum Jahr 2050 zu halbieren. Außerdem soll der Ausstoß von Treibhausgasen um 95 Prozent gemindert werden. Mit verschiedenen Konzepten zu den Arbeitsschwerpunkten „Klimaschutz im persönlichen Lebensumfeld“, „Bau und Technologie“ und „Nachhaltige Mobilität“ will der Kreis die Vorgaben erfüllen. „Die erarbeiteten Maßnahmen greifen Bereiche aus dem Zukunftskonzept Lippe 2025 auf und ergänzen sie. Damit können wir eine ganzheitliche Strategie zum nachhaltigen Klimaschutz vorlegen“, erklärt der Landrat. Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie des Kreises, fügt hinzu: „Im vergangenen Jahr haben wir über 150 Gespräche mit Fachleuten geführt und unser zukünftiges Vorgehen an die Ergebnisse angepasst. Uns ist es wichtig, dass wir dabei keine starren Maßnahmen benennen, sondern einen dynamischen Prozess starten, aus dem weitere Handlungsfelder hervorgehen können.“
Die Kooperation und Vernetzung mit den lippischen Kommunen und den regionalen Unternehmen sowie die Beteiligung der Lipper ist ein wesentliches Merkmal des Masterplans. „Unser Motto heißt ‚Gemeinsam für ein Klima mit Zukunft‘. Die Projekte sind daher so ausgelegt, dass Jeder seinen Teil dazu beitragen kann“, betont Olrik Meyer, Fachgebietsleiter Immissionsschutz und Energie des Kreises Lippe. Wie die Zusammenarbeit genau aussehen kann, zeigen beispielhaft zwei Initiativen: Zwischen Lemgo und Bad Pyrmont ist unter Beteiligung von Phoenix Contact eine Schnellbuslinie entstanden, um den ÖPNV für Arbeitnehmer attraktiver zu machen. Als Modellprojekt wird sogar angestrebt, elektrisch betriebe Busse auf der Strecke einzusetzen. Des Weiteren soll ein Mehrwegbecher-System in Lippe entstehen. Entwickelt wurde die Idee bei der Veranstaltung „Lab of the Region“ von der Hochschule OWL und der Peter-Gläsel-Stiftung. Die Coffe-to-go Alternative, angeregt vom BUND Detmold, hat auch Zuspruch von der Stadt Detmold, den regionalen Stadtwerken und der Abfallbeseitigung-GmbH Lippe bekommen.
Das Förderprogramm Masterplan 100% Klimaschutz sieht vor, dass alle Masterplan-Kommunen bis 2020 Ideen umsetzen müssen. Dafür bekommt der Kreis 750.000 Euro vom Bund zur Verfügung gestellt, zusätzlich kann eine ausgewählte Einzelmaßnahme mit 200.000 Euro bezuschusst werden. Der Kreis selbst investiert rund 190.000 Euro. Für das Programm sind beim Kreis zudem drei Masterplanmanager aktiv, die sich speziell mit der Umsetzung des Masterplans 100% Klimaschutz beschäftigen.
BUZ:
Für mehr grüne Energie und weniger Treibhausgas: Landrat Dr. Axel Lehmann hält den Plan für ein besseres Klima in Lippe in der Hand.
Pressemeldung Kreis Lippe