„Eine interessante Vortragsreihe bot sich den Zuhörern, organisiert von Direktor Msgr. Uwe Wischkony (rechts) und der stellvertretenden Direktorin Monika Porrmann (links), unter anderem mit einem Vortrag der lippischen Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge (Mitte).“

Die Landwirtschaft und die Ernährungsindustrie stehen heute im Fokus der Gesellschaft mit immer mehr Ansprüchen an Umwelt, Produktion und Tierschutz. Bei der Wintertagung für Frauen der katholischen Landvolkshochschule Hardehausen am 03. Januar 2018 referierte die lippische Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge zum Thema „Die aktuelle politische Situation zwischen Populismus und Extremismus“. „Auch der ländliche Raum und dessen Bürger sind betroffen von Populisten und Extremisten. Dabei geht es nicht immer nur um Gruppen am Rande der politischen Gesinnung, sondern auch um zum Teil einseitigen Berichterstattungen und Kampagnen gegen diejenigen, die unsere Heimat prägen. Besonders Landwirte sind von den Angriffen und Verhöhnung betroffen, welche oftmals aufgrund von mangelndem Wissen über die tägliche Arbeit der Branche erfolgen.

 

Es gibt aber Möglichkeiten die Bevölkerung wieder für die Landwirtschaft zu begeistern. Die Kommunikation muss offline und online erfolgen. Aber gerade das Internet mit den sozialen Medien ermöglicht es heute günstig und einfach Informationen über sich und den eigenen Hof zu teilen.  Im Austausch mit den rund 40 Landfrauen wurden viele Maßnahmen beschrieben, wie die Bevölkerung eingebunden und informiert werden kann. Die Ideen reichten vom Tag des offenen Hofes, über Webcams, Facebook-Seiten bis hin zur „Gülle-App“, einer WhatsApp-Gruppe zwischen Landwirt und den Dorfbewohnern. So wissen die Anwohner wann mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist und Familien und Interessierte können sich im Internet oder direkt auf dem Hof ein Bild vom Anbau und der Tierhaltung machen. Das ist Bildung, Erlebnis und Marketing zugleich.

 

Zum Schluss des fast zweistündigen Vortrages und anschließender Diskussion waren sich alle einig, dass die Landwirtschaft und Bauern mehr Akzeptanz und mehr Wertschätzung verdienen. Diese werde aber nur durch eine moderne und transparente Landwirtschaft möglich sein, welche nicht nur die ökologischen und ökonomischen Belange berücksichtigt, sondern auch soziale Strukturen aufbaut. Auf 18,3 Millionen Hektar, also 51 Prozent der Fläche Deutschlands, prägt die Landwirtschaft unsere Kulturlandschaft. Jetzt gilt es auch das Bewusstsein für eine zeitgemäße Landwirtschaft in den Köpfen der Bürger zu wecken“, fasste Kerstin Vieregge, welche selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, den Vortrag zusammen.