Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat die Kriminalitätsstatistiken vorgestellt, eine grobe Übersicht haben wir für unsere Leser mittels der am Ende des Berichts angegebenen Quelle wie folgt zusammengestellt: Die Gesamtzahl der registrierten Straftaten in Lippe ist im Jahr 2017 von 14.344 auf 14.511 leicht angestiegen. Aus dieser Zahl wird im Verhältnis zur Einwohnerzahl die Kriminalitätsbelastung errechnet. Demnach war der Kreis Lippe laut dieser Berechnung erneut die sicherste Behörde im Land Nordrhein-Westfalen. Die Polizei wertet dieses Ergebnis als Erfolg vernetzter Arbeit zwischen Staatsanwaltschaft und Gerichten, Kommunen, Hilfsorganisationen und Vereinen, aber auch und insbesondere der lippischen Bevölkerung. Nach wie vor sind Wohnungseinbrüche eine Straftat, die die Menschen sehr stark belastet und ängstigt. Hier ist eine Steigerung um zwei Prozent von 458 auf 467 Taten zu verzeichnen – ein Wert, mit dem Lippe nicht zufrieden sein kann, da es im übrigen Land rückläufige Zahlen gibt.
Auch die Gewaltkriminalität ist im Kreisgebiet um 1,8 Prozent angestiegen, meist handelt es sich um Fälle häuslicher Gewalt oder um einfache körperliche Auseinandersetzungen. Einige dieser Auseinandersetzungen fanden zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen innerhalb der ZUE statt. Sorge bereiten auch die Steigerungen bei den Sexualdelikten, wovon einige auf den neu eingeführten § 184 i StGB zurückzuführen sind, was eine absolute Vergleichbarkeit zu den Vorjahren nicht ermöglicht. Erfreulich im Landesvergleich die insgesamt gute Aufklärungsquote von immerhin 58,2 Prozent. Bei Sexualstraftaten, den Rohheitsdelikten (Raub, Körperverletzungen), sowie den Rauschgiftdelikten liegt sie sogar bei über 90 Prozent.
In Summe liegt das Straftatenniveau des Jahres 2017 trotz des minimalen Anstiegs weiterhin unter den Durchschnittswerten der vergangenen 20 Jahre.
Für einen objektiven regionalen Vergleich der Wohnungseinbrüche wäre es unzureichend nur die Zahl der Fälle in den einzelnen Kommunen miteinander zu vergleichen. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen ergeben sich Häufigkeitszahlen, also die Anzahl der begangenen Wohnungseinbrüche in einer Kommune, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Für Lippe ergibt sich in 2017 ein Wert von 134 (Vorjahr 131), während Barntrup (HZ 266), Lügde (HZ 239) und Oerlinghausen (HZ 220) an der Spitze stehen, rangiert Blomberg (HZ 85) erfreulicherweise am Ende der lippischen Liste und nur Augustdorf (HZ 61) und Detmold (HZ 83) weisen einen niedrigeren Wert auf.
In der polizeilichen Jahresstatistik wurden für das Jahr 2017 insgesamt 4.634 (2016=4.486; 2015 = 4.838) deutsche und 1.754 (2016=1.863; 2015 = 1.845) nichtdeutsche Tatverdächtige erfasst. Mit 27,5% (2016=29,3 %; 2015 = 27,6 %) ist der Anteil ausländischer Straftäter in Lippe im Jahr 2017 um rund 2 % gesunken. Ausländerkriminalität wird darüber hinaus in einem gewissen Maße geprägt von Straftaten, die ausschließlich durch Ausländer begangen werden können, wie z.B. Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz / EU. Im Jahr 2017 wurden 33 (2016= 73; 2015= 57) derartiger Verstöße registriert.
Quelle und vollständiger Bericht: Lippe.Polizei.NRW (bitte anklicken)