Vor 300 Zuschauern kam es am heutigen Sonntag zum ersten Meisterschaftsspiel für die HSG Blomberg Lippe in der Saison 2020/2021, es war das erste Heimspiel seit über sechs Monaten. Um 16.00 Uhr standen dann die Kurpfalzbären auf der Platte in der Halle an der Ulmenallee. Die Bilanz spricht bei sechs gespielten Begegnungen zwar für Blomberg (drei Siege und zwei Unentschieden), dennoch erklärte Coach Birkner im Vorfeld: „Mein Team weiß, was sie am Sonntag erwartet und wird nicht den Fehler machen Ketsch zu unterschätzen“. Zumal der Trainer der Gäste, Adrian Fuladdjusch, sich über einen komplett einsatzbereiten und fitten Kader freuen darf. Mit Flora Müller dürfte den Kurpfalzbären im Rückraum zudem eine äußerst motivierte Spielerin zur Verfügung stehen, tritt sie doch gegen ihren früheren Verein an.
Mit einer auffallend guten Defensivleistung starteten die Gastgeberinnen in die Partie, konnten jedoch die Tempogegenstöße nicht anbringen und verpasste dadurch die Möglichkeit sich abzusetzen. Nach sechs Minuten stand es dann aus Blomberger Sicht auch lediglich 2:2. Zu diesem Zeitpunkt lobte Live-Stream Kommentator Christiaan „Freezer“ Frost übrigens die gute Stimmung, welche von den lediglich 300 Zuschauern in der Halle ausging. Die Abstimmung in der Offensive fehlte bei den Nelkenstädterinnen noch ein wenig, das Potenzial war klar erkennbar, es haperte lediglich an der Feinabstimmung. Auch die Wurfausbeute lies in den ersten zehn Minuten Wünsch offen, was jedoch auch an der kompakten Abwehr der Gäste lag. Wenn Blomberg an der Defensive vorbeikam, so konnte sich Torhüterin Johanna Wiethoff auszeichnen. Um die 15. Minute herum nahm ein sichtlich unzufriedener Steffen Birkner beim Spielstand von 3:5 aus Blomberger Sicht eine Auszeit. Mit Erfolg, bis zur 18. Minute gelang den Gastgebern die Führung zum 7:6 – woraufhin nun der Coach der Kurpfalzbären eine Auszeit nahm. Bis zum Ende der Halbzeit hatte die Blomberger Offensive dann doch ins Spiel gefunden, glänzte jedoch größerenteils durch gute Einzelaktionen (Wurfquote 60%) und sicherte sich eine verdiente 15:10-Führung. Auffälligste Spielerinnen neben Melanie Veith waren sicherlich Nele Franz und Laura Rüffieux.
Aus der Kabine zurück starteten, wie auch zum Anfang der Begegnung, erneut die Gäste etwas besser und verkürzten den Abstand auf 15:12. Die Birker-Damen fanden jedoch schneller ins Spiel zurück und stellten bis zur 37. Minute den alten Abstand beim 20:15 wieder her. Die Kurpfalzbären wirkten nun etwas weniger spielfreudig und scheiterten häufiger an der hervorragenden Abwehr der Gastgeberinnen. Auf der Gegenseite bauten die Blombergerinnen Angriffe ruhig auf und bauten die Führung zum 24:15 weiter aus (43. Minute). An der Seitenlinie sah man nun einen zufriedenen Coach Birkner – die Nervosität aus den ersten Minuten der Partie waren vergessen. Relativ ideenlos spielte der Gast auch weiterhin in der Offensive – Melanie Veith weiterhin sehr gut im Spiel und wichtige Stütze wenn dann doch mal ein Ball die Defensive überwinden konnte. In Minute 48 dann die erste zweistellige Führung für das Team der Nelkenstadt beim 27:17 – der Matchplan der Gäste schien gescheitert. Gerade Youngstar Nele Franz war am heutigen Sonntag nicht zu stoppen, setzte immer wieder empfindliche Nadelstiche und durfte sich bis zur 54. Minute über 10 Tore bei 100%iger Trefferquote freuen. Am Ende hieß der verdiente Sieger beim Spielstand von 32:21 (15:10) HSG Blomberg Lippe. Herzlichen Glückwunsch an Birkner und Co. zu einem letztlich sehr gelungenen Auftakt in die Meisterschaftsrunde.
Randnotiz: Die Stimmung in der Sporthalle an der Ulmenallee war sicherlich nicht mit der zu vergleichen, wie sie bei komplett gefüllter Halle vorherrscht. Aber auch 300 Fans können ordentlich feiern und die Mannschaften nach vorne bringen. Insofern werden die Handballfreunde sicherlich den Umstand zu schätzen wissen, dass es kein Geisterspiel gegeben hat.