Beim 1. Dentsply Sirona Cup in Bensheim hat die HSG Blomberg-Lippe am Wochenende den zweiten Platz belegt. Im Finale unterlag das Team aus der Nelkenstadt Ligakonkurrent Bayer Leverkusen mit 17:20 (8:12). Überschattet wurde das Wochenende von großen Sorgen um HSG-Rückraumspielerin Marie Michalczik, welche nach einem unglücklichen Zweikampf mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Erste Untersuchungen gaben jedoch schnell Entwarnung.
Das Turnier war für die HSG nur wenige Minuten alt, als Michalczik in einem scheinbar harmlosen Zweikampf mit Neckarsulm-Spielerin Irene Espinola Perez zu Fall kam und unglücklich auf dem Kopf landete. Mit großen Schmerzen blieb die 19-jährige Rückraumspielerin liegen, wurde zunächst auf dem Feld behandelt, ehe ein Notarzt gerufen wurde. Dieser entschied Michalczik mit dem Hubschrauber in das Klinikum Mannheim fliegen zu lassen, um die junge Handballerin dort auf mögliche Schädigungen an der Halswirbelsäule untersuchen zu lassen. Die Befürchtungen sollten sich bei der CT- und MRT-Untersuchung glücklicherweise jedoch nicht bewahrheiten, sodass Michalczik bereits am Sonntag wieder entlassen und mit ihren Eltern die Heimreise antreten konnte. Weitere Untersuchungen werden in den kommenden Tagen in der Heimat folgen.
Trotz des großen Schocks konnte die HSG ihr erstes Vorrundenspiel nach der langen Verletzungsunterbrechung souverän mit 33:22 gegen Neckarsulm gewinnen. Auch im zweiten Spiel des Tages setzten sich die Schützlinge von HSG-Trainer Steffen Birkner gegen Zweitligist Waiblingen mit 28:21 durch und qualifizierten sich somit als Vorrundenerster für das Halbfinale. Dort wartete am Sonntag der Gastgeber Bensheim/Auerbach. In einer wilden Schlussphase gelang es den Blombergerinnen am zweiten Turniertag einen knappen Zwei-Tore-Vorsprung ins Ziel zu retten und den Einzug ins Finale mit einem 20:18-Erfolg perfekt zu machen.
Im Finale stand dann, wie bereits in der Vorwoche, ein NRW-Duell gegen Ligakonkurrent Bayer Leverkusen auf dem Programm. Während die HSG sich bei dieser Begegnung zuletzt in heimischer Halle haushoch überlegen zeigte und den Leverkusenerinnen beim 37:18-Erfolg klar die Schranken aufwies, präsentierte sich das Team von Bayer-Trainer Martin Schwarzwald in Bensheim stark formverbessert und deutlich fokussierter. Nach Vorrunden-Siegen gegen Metzingen (24:17) und einer knappen Niederlage gegen Bensheim/Auerbach (15:18), hatten sich die Leverkusenerinnen mit einem 26:24 gegen Neckarsulm souverän für das Finale qualifiziert. In einer schwachen Begegnung der Lipperinnen rannte die HSG schnell einem hohen Rückstand hinterher. Nach 17 Minuten erzielte Leverkusen überraschend den Treffer zum 4:9. Doch die HSG kämpfte sich zurück und konnte im zweiten Abschnitt beim Stand von 15:15 noch einmal ausgleichen. Doch die Durchschlagskraft im Angriff fehlte nun merkbar, sodass die Handballelfen aus Leverkusen bis zum Ende verdient auf 17:20 davonziehen konnten.
„Das Wichtigste ist nun erstmal, dass Marie schnell wieder auf die Beine kommt“, stand Birkner auch am Sonntagabend noch unter dem Eindruck des Unfalls am Vortag. „Angesichts der dramatischen Szenen am Samstag bin ich zufrieden, wie sich mein Team in der Folge im Turnier präsentiert hat. Mit den Siegen gegen Neckarsulm, Waiblingen und Bensheim/Auerbach konnten wir, mit Blick auf den Ligastart am 4. September, weiteres Selbstvertrauen tanken und viele aufschlussreiche Erkenntnisse gewinnen“, blickt Birkner aus sportlicher Sicht zufrieden zurück auf das Wochenende in Bensheim.
Weiter geht es für die HSG Blomberg-Lippe am kommenden Samstag (16 Uhr) mit einem Testspiel beim Buxtehuder SV.