Beim Handballbundesligisten HSG Blomberg-Lippe sind weitere Personalentscheidungen im Kontext des aktuellen Bundesliga-Teams gefallen. Mit der 19-jährigen Emma Hertha und der 27-jährigen Marie Andresen verlassen zwei weitere Spielerinnen am Saisonende den Verein, um sich neuen Aufgaben zu stellen. Während Emma Hertha von einer Kündigungsoption Gebrauch gemacht hat, das eigentlich bis 30.06.2024 laufende Arbeitspapier zu beenden, geht der Vertrag von Marie Andresen über den 30.06.2022 hinaus nicht in die Verlängerung.
„Dass sich zu den bereits vergangene Woche bekannt gemachten Abgängen auf der Kreisposition nun mit Emma und Marie zwei weitere Spielerinnen einreihen, ist sicher ein Stück weit schade. Das Gesicht unseres Teams wird sich zur neuen Saison insofern etwas mehr verändern, als das im vergangenen Sommer der Fall war. Das gehört jedoch zum Geschäft, und das bringt auch Chancen für alle Seiten mit sich“, so HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch.
Die Linkshänderin Emma Hertha war 2017 nach Blomberg gewechselt, durchlief die HSG-Akademie und hatte sich im Laufe der Zeit für einen Bundesligavertrag empfohlen. Das erste Arbeitspapier signierte sie im vergangenen Frühjahr und gab im März letzten Jahres gegen Buxtehude ihr Bundesligadebüt. „Wir wollten mit Emma gerne mittelfristig arbeiten und sie zu einer stabilen Bundesligaspielerin entwickeln. Diesen Plan haben wir ihr aufgezeigt. Sie hat nun jedoch den Wunsch, ab dem Sommer an anderer Stelle schneller mehr Spielzeit zu erhalten, dies vor allem im rechten Rückraum. Mit Blick auf die starke Konkurrenz auf dieser Position konnten wir diese Perspektive aber auch für die neue Serie nicht avisieren“, erläutert Kietsch. „Wir sind gespannt, wie ihre Entwicklung beim neuen Klub verlaufen wird und wünschen ihr dafür viel Erfolg.“
Im Tor werden sich die HSG-Anhänger auf ein neues Gesicht einstellen müssen. „Wir waren mit Marie und ihrem Berater in den letzten Monaten im guten, offenen Austausch. Dabei haben wir eine Vertragsverlängerung offeriert, weil sich Marie bei uns seit ihrem Wechsel vom Zweitligisten Werder Bremen im Juli 2020 weiterentwickelt hat und mit Melanie Veith ein gutes Gespann bildet. Dieses Angebot hat Marie Anfang Januar ausgeschlagen, um sich anderweitig zu orientieren. Seit dieser Entscheidung haben wir unsere Bemühungen für diese Position deutlich intensiviert. Dabei haben sich für uns im In- und Ausland tolle Optionen aufgetan. Deshalb bin ich frohen Mutes, dass wir diesbezüglich in Kürze Vollzug vermelden und die nächste Verstärkung für unser Team präsentieren können.“
Als Neuzugang stellte der Verein aus der Nelkenstadt unlängst die österreichische Nationalspielerin Stefanie Kaiser vor, die einen Vertrag bis 30.06.2024, mit der Option auf eine zusätzliche Ausdehnung bis 2025, unterschrieb. Fest unter Vertrag stehen bei den Blombergerinnen für die Zeit ab Juli dieses Jahres bereits die Spielerinnen Melanie Veith, Lisa Rajes, Laetitia Quist, Ann Kynast, Nele Franz, Linnea Pettersson, Marie Michalczik sowie Laura Rüffieux. Der Bundesligakader für die Saison 2022/2023 nimmt damit immer mehr Form an.
Kietsch abschließend: „In den kommenden Wochen werden bei uns bestimmt weitere Entscheidungen fallen. Gleichwohl ist an der ein oder anderen Stelle auch Geduld gefragt. Insgesamt muss man konstatierten, dass in diesem Jahr extrem viel Bewegung im Markt ist. Zahlreiche Vereine stellen ihren Kader neu auf beziehungsweise wollen oder müssen dies partiell tun. Das haben wir in dieser Form, über die gesamte Liga hinweg, vielleicht noch nie so erlebt. Die Corona-Situation erschwert die Planungen logischerweise zusätzlich. Ohne jeden Zweifel wird die HSG aber auch zukünftig eine schlagkräftige Truppe beisammen haben. Darauf dürfen sich unsere Sponsoren und Fans absolut freuen!“
Foto: Die Wege der HSG und Marie Andresen sowie Emma Hertha trennen sich im Sommer. (Foto: Matthias Wieking)