Am kommenden Samstag findet im Autohaus Hache die Glashausparty statt. Seitens DJ MINO wurde unserer Redaktion folgender Hinweis zugesendet: „Wir werden am Samstag ein Test-Center direkt vor Ort haben. Vielen Dank an die Leopold Apotheke aus Lemgo, die kurzfristig eine Testmöglichkeit vor Ort im Autohaus stellen wird.“ In Ergänzung dazu ein Interview mit Veranstalter und DJ Michael Nolting (DJ MINO) aus der letzten Ausgabe der NelkenWelt:
DJ MINO freut sich auf das bevorstehende Event. Foto by Save the Artist
Die Glashausparty im Autohaus Hache ist sicherlich eines der Highlights im Veranstaltungskalender der Nelkenstadt und bedarf eigentlich keiner weiteren Vorstellung mehr. Durch Corona ist dieses Event nun leider gleich zweimal in Folge abgesagt worden, um so größer die Freude, dass „DJ Mino“ und „DJ Popy“ es am 2. April 2022 wieder ordentlich krachen lassen wollen. Unsere Redaktion hat bei Michael Nolting, wie DJ Mino mit bürgerlichem Namen heißt, nach ein paar Hintergründen gefragt.
Herr Nolting, wie viel Zeit stecken Sie in die Organisation einer jeden Glashausparty?
Man glaubt gar nicht, was so ein Event an Zeit kostet. Abstimmung mit dem Autohaus, Technik Besprechung, Planung der Bewerbung, Künstlerbooking, Sponsoren Akquise, Personalplanung, Bestellungen und und und….. Unter dem Strich wird es immer einfacher wenn man Events öfter macht wie ich, aber es bleibt immer auch eine Herausforderung und man darf die Wirtschaftlichkeit leider auch nicht außer Acht lassen.
Im Jahr 2020 konnte die Party erstmalig nicht stattfinden. Was ging Ihnen durch den Kopf?
Im Grunde war es ziemlich schnell zu erkennen das wir die Party nicht wie gewohnt hätten umsetzen können. Ich habe mich dann mit dem Autohaus Hache zusammen gesetzt und auch die Meinung der Sponsoren erfragt, so dass dann schnell die einstimmige Absage klar war. Wir gehen von ca. 1.000 Euro Schadenshöhe aus, die wir leider auch nicht geltend machen konnten. Zum Glück haben viele Ihre Karten behalten und auch die Sponsoren sind bis auf einen Partner alle bei der Stange geblieben. Dafür sind wir sehr dankbar!
Zunächst sind alle von einem Stattfinden in 2021 ausgegangen, doch dann kam der Dämpfer?
Wie ich schon eben sagte sind nur ca. 80 Karten zurück gegeben worden und die allermeisten haben Ihr Karten behalten. Da wir davon ausgehen müssen, dass also viele alte Karten noch genutzt werden, können wir auch nur höchstens 400 Karten zum Vorverkauf zum neuen Datum am 02.04.2022 rausgeben. Da heißt es … schnell die Karten sichern.
Sie sind nicht nur Veranstalter und DJ, sondern betreiben auch eine Künstleragentur. Wie schmerzhaft hat es Sie getroffen?
Im Grunde ist bei mir im März 2020 alles auf Null gefahren worden. Am Anfang eigentlich mal ganz gut um durchzuatmen, aber um so länger es dauerte, desto schmerzhafter wurde es. Niemand hatte ja geglaubt, dass es so lange dauern würde. Nur als gesundes Unternehmen mit Rücklagen, und guten Planungen bzw. Alternativen kann man eine solche Zeit durchstehen. Da ich viel im Netzwerk arbeite hatte ich mehr Angst das meine Partner wegbrechen als um mich selber. Zum Glück haben fast alle überlebt, so dass wir nun wieder gemeinsam durchstarten können.
Sie sind nicht nur in Deutschland unterwegs. Was unterscheidet den Umgang mit der Pandemie in unserem Land von anderen Ländern?
Das ist ein besonderes Thema worüber ich mich auch öfter aufgeregt habe. Man muss einfach sagen, dass wir in Deutschland immer den Maßnahmen anderer Länder hinterher gelaufen sind. Wenn man sieht das in Amerika, Australien oder Brasilien trotz hoher Zahlen riesige Festivals laufen oder in England alles aufbleibt obwohl die Zahlen viel höher sind als bei uns, dann kommt man schon ins Grübeln ob das alles so richtig ist was wir gemacht haben. Aber ich denke keiner von uns möchte in der Haut der Politiker stecken, daher muss man immer das Gesamte sehen. Ich denke wir sind ganz gut durch die Krise gekommen – wobei ich mir eben etwas mehr experimentierte Freudigkeit gewünscht hätte – wie z. B. Österreich oder die Niederländer, die auch mal wieder in Ihren Entscheidungen zurück rudern mussten, aber immer auch versucht haben den Menschen möglichst viel Normalität zu geben.
Wie würden Sie die staatlichen Hilfen beurteilen?
Es sind viele vergessen worden! Das muss man schon mal so klar sagen. Gerade im Bereich 450 Euro Kräfte, die man in der Gastronomie dringend braucht, ist rein gar nichts gemacht worden. Viele sind von der Theke in die Supermärkte gewechselt und es kommen nicht alle zurück. Deshalb ist es wichtig schon jetzt für den Herbst klare Regelungen zu treffen. Genau diese Menschen braucht die Branche zurück und sie müssen wissen, dass sie vor der Rückkehr keine Angst zu haben brauchen weil wieder alles geschlossen wird. Die gesamte Gastronomie braucht eine feste und sichere Perspektive.
Wie groß ist die Vorfreude auf das kommende Wochenende?
Ich habe bis jetzt noch nicht einen gehört der sich nicht freut. Alle mit denen ich spreche sind heiß endlich mal wieder raus gehen zu können. Feiern, Tanzen oder sich einfach mal wieder mit Menschen zu unterhalten, die sie lange nicht gesehen haben. Ich habe sofort nach der ersten Bekanntmachung mehr als 20 Anfragen in 24 Stunden. Dazu haben wir uns ganz bewusst entschlossen dieses Jahr keinen Live Act zu machen. Erstens sind wir recht kurzfristig dran aber der Hauptpunkt ist das alles teurer geworden ist. Wir wollten aber trotzdem dieses Jahr nicht den Eintritt erhöhen und versuchen die Mehrkosten dieses Mal mit dem Wegfall des Live Acts zu kompensieren. Auch dazu haben wir viel Positives Feedback erhalten. Die Menschen wollen jetzt einfach nur raus und tanzen und feiern. 2023 wird das wieder anders sein. Das versprechen wir schon jetzt!
Von einer Krise in die nächste. Es gab Überlegungen aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine die Party abzusagen?
Ja!!!! Das war noch mal ein ganz intensives Thema was mir besonders am Herzen lag. Ich bin auch in ein Spenden-Projekt involviert, welches gerade Menschen an der ukrainischen/polnischen Grenze unterstützt. Wir haben uns dann aber entschlossen nicht wieder alles abzusagen und können jetzt sogar das Event nutzen etwas Gutes zu tun. Von jeder gekauften Karte geht 1 Euro an die Stiftung „wir helfen Kinder“ von RTL. Das Ganze werden wir dann noch aufrunden, so dass wir wenigstens etwas Gutes zurückgeben können. Trotz allem sind wir uns einig, dass wir es uns auch verdient haben nach dieser langen Corona Zeit ausgiebig feiern zu gehen.
Welches war Ihr bisheriges Bühnenhighlight in Blomberg? Tritt das nun in den Hintergrund weil man was Veranstaltungen angeht ausgehungert ist?
Für mich ist eigentlich immer das Publikum in Blomberg ein Highlight. Es ist ehrlich, freut sich wirklich über ein Event und gibt wirklich viel positive Energie und Stimmung an uns zurück. Als Bühnenhighlight ist für mich bis jetzt immer noch mein Party Pack die Nummer 1. Neben unserm DJ Duo mit Guru Da Beat an den Percussion (der dieses Jahr leider nicht kann) und Gentleman Dee am Saxophone. Aber wer weiß – vielleicht kommt ja doch noch einer vorbei und steht ganz plötzlich auf der Bühne.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das aktuell?
Ich glaube da müssten wir uns alle einig sein: FRIEDEN !!!!
