Im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ des Landes NRW startet in Blomberg am heutigen Montag der Gründungswettbewerb „Blomberg startet durch“. In diesem Wettbewerb sollen junge Unternehmer*innen aus den Bereichen Handel, konsum- und personenbezogene Dienstleistungen, Handwerk, Kreativwirtschaft, Kultur und Gastronomie die Möglichkeit bekommen, ihr Unternehmenskonzept unter vergünstigten Bedingungen umzusetzen. Auf einer Teilfläche des bislang leerstehenden Kaiserhofes in der Blomberger Innenstadt, dürfen die durch die Lenkungsgruppe prämierten Unternehmenskonzepte für eine begrenzte Zeit (Pop-Up) zu vergünstigter Miete einziehen.
Die Stadt Blomberg hat dazu die Erdgeschossfläche des Kaiserhofes angemietet. Neben dem Pop-Up Store befinden sich auf der Fläche ebenfalls mehrere Ankermieter, die Publikumsverkehr in den Kaiserhof bringen. Darüber hinaus erhalten die Gewinner*innen Beratungs- und Coaching-Unterstützung sowie Gewinnpakete (Sachleistungen) von den Netzwerkpartner*innen des Projektes. Durch die Etablierung dieser Pop-Up Stores soll ein positiver Impuls für die Stadt geschaffen werden und junge innovative Unternehmenskonzepte, die zu Blomberg passen, die Chance auf Umsetzung bekommen.
Im Rahmen eines Pressetermins begrüßte zunächst Michelle Godan von der CIMA Beratung + Management GmbH die Anwesenden – das Unternehmen begleitet den Wettbewerb in den kommenden Monaten. Kathrin Ridder freute sich in ihrer Funktion als Vorsitzende von Blomberg Marketing e. V. darüber, dass der Kaiserhof wach geküsst wird und bedankte sich herzlich bei Falk Trompeter für die Teilnahme an diesem „Experiment“. Als Ideengeber und Hebamme stellte sie Daniel Schnödt vor. Der Geschäftsführer von Teamscio wird als erster Ansprechpartner vor Ort für das Projekt fungieren. Ridder ist der Überzeugung, dass der Kaiserhof eine hervorragende Möglichkeit für Startups bietet und die Fördergelder hier gut eingesetzt werden können, um etwas mit Tragfähigkeit zu entwickeln.
Mit Bezug auf die Bezeichnung als „Hebamme“ erläuterte Daniel Schnödt, dass ein Baby natürlich selbständig atmen muss – für ein Anlaufen erster Prozesse sind 18 Monate angesetzt. „Schön, dass mit zum Beispiel dem Bäcker bereits ein Ankermieter vor Ort ist. Später sind auch noch Automaten angedacht, aus denen regionale Produkte entnommen werden können. Im hinteren Bereich (der Immobilie) haben wir das in OWL so wichtige Vereinsleben abgebildet, im mittleren Bereich Handel und Handwerk“, so Schnödt.
Im vorderen Bereich soll dann die Keimzelle für Neues und Innovatives in Form der Wettbewerbsgewinner entstehen. Aktuell wird dieser Bereich durch die Schule genutzt. Im Kopf besteht dieses Projekt nach Aussage des Geschäftsführers bereits seit zwei Jahren, die Umsetzung bzw. Realisierung vor Ort ist innerhalb der letzten drei Wochen erfolgt. Auch Künstlerinnen wie Gaby Prasse und Nadine Blinne haben beim Aufbau unterstützt, wie auch viele weitere Firmen aus Blomberg.
Auch Bürgermeister Christoph Dolle begrüßte herzlich am „Ort des Schaffens“ und bedankte sich bei Impulsgeber Blomberg Marketing. „Es ist schon eine Menge gelungen und wir alle verfolgen das Ziel noch mehr Leben in die Innenstadt zu bekommen. Durch das Förderprogramm haben wir die Möglichkeiten richtig etwas zu bewegen und eben klein-klein. Schon jetzt ist hier ein Potpourri unterschiedlichster Anbieter vertreten und ich bin sicher, dass dieses Projekt weiter wachsen können wird. Ich bin guter Dinge, dass hier ein Vorzeigeprojekt entstehen kann, wir wollen aus dem Zentrum heraus auch in die Seitenstraße wachsen.
Michelle Godan bedankte sich bei den Projektpartnern für den Mut und ist ebenfalls sicher, dass Blomberg durch dieses Projekt auch überregional als attraktiver Wirtschaftsraum (inkl. Einzelhandel) bekannt gemacht werden kann. In welcher Form dann die Gewinner des Wettbewerbs die Räume werden beziehen können sei noch Zukunftsmusik, man müsse zunächst abwarten was für Bewerbungen eingehen werden. Eine Fachjury bestehend aus der Lenkungsgruppe wählt am Ende aus und freut sich schon jetzt auf innovative und kreative Einsendungen.
Weitere Informationen zum Wettbewerb selbst, dessen Teilnahmebedingungen bewusst niederschwellig gehalten wurden, sind unter https://www.blomberg-startet-durch.de/ zu finden, eine Teilnahme lohnt sich in jedem Fall. Auf den oder die Gewinner warten neben äußerst günstigen Flächenmieten zudem attraktive Sach-, Finanz- und Beratungsleistungen.
Der Kaiserhof soll nach Meinung aller Beteiligten wachsen und gedeihen, Kathrin Ridder freut sich und ist zugleich gespannt auf die Einsendungen und darauf, welche Facetten Blomberg schon bald hinzugefügt werden können. Auch Daniel Schnödt ist davon überzeugt, dass die Flächen im Kaiserhof sehr gut gewählt wurden – Wettbewerbe in anderen Städten, an denen auch schon 40 dezentrale Leerstände gefüllt wurden, sind am Ende verpufft. In Blomberg, der Stadt der kurzen Wege, soll das anders aussehen. Der Startschuss für den Wettbewerb ist in jedem Fall erfolgt.