Es ist mit seiner umfangreichen Dauerausstellung, seinen unzähligen, beachtlichen Sonderausstellungen, mit vielfältigen Veranstaltungen von Konferenzen über Konzerten bis hin zu Kabarett, mit seinem abwechslungsreichen, museumspädagogischen Angebot für Groß und Klein und auch mit seiner digitalen Präsenz nicht mehr aus Lippe wegzudenken: das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake. Dies ist Dr. Vera Lüpkes zu verdanken: Gemeinsam mit ihrem Team hat sie das Museum weiterentwickelt und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Museumsnutzer von Heute und Morgen zugeschnitten. Nun hat der Landesverband mit ihr eine äußerst verdienstvolle Kollegin verabschiedet, deren Ruhestand am 1. August 2022 beginnt.
„Die Verdienste von Vera Lüpkes sind vielfältig“, blickte Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast zu ihrer Verabschiedung zurück. „Sie hat die Leitung des Hauses 1995 übernommen und es zunächst in ein ‚richtiges‘ Museum verwandelt, denn bis dahin gab es kaum Objekte zu entdecken.“ Gelungen sei ihr dies durch das unermüdliche Einwerben von Fördergeldern, u.a. von der Staff-Stiftung, und das Einbinden von Unterstützern wie dem Freundeskreis der Weserrenaissance oder dem Verein Frauen für Lemgo: „Dank dieser, oft auch finanziellen Hilfe konnte Lüpkes den Museumsbestand durch bedeutende Gemälde und einzigartige Exponate bereichern.“ Schon früh setzte sie gemeinsam mit ihrem Team auf zusätzliche Kulturveranstaltungen, holte Konferenzen, Konzerte, Theater ins Haus oder veranstaltete Schlossfeste, „sie baute damit auch Schwellen ab und verankerte das Museum in der Mitte der Gesellschaft“, lobt Düning-Gast. „Und mit weit über die Grenzen Lippes viel beachteten Sonderausstellungen, wie z. B. die Schau über Hans Rottenhammer oder die Ausstellung ‚Weltvermesser‘ gelang es dem Museum, Lippe als Kulturregion national und international bekannt zu machen“, ergänzt er.
„Große Anerkennung gebührt Vera Lüpkes auch für ihre gute Vernetzung in Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft, ihren Gestaltungswillen und vor allem ihre Durchsetzungskraft, ungeachtet von Widerständen. Sie hat das Museum durch mehrere schwierige Phasen geführt, z. B. 1996 das Auslaufen der Landesförderung erfolgreich abgewendet und 2002 mit dem Zweckverband die Konsolidierung des Museums gemeistert“, so Düning-Gast weiter. Zum Ende des Zweckverbandes im Jahr 2009 gelang es ihr, ihrem Team und dank großer, bürgerschaftlicher Unterstützung, das Museum auf neue Beine zu stellen und die Trägerschaft durch den Landesverband, die Stadt Lemgo und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe zu sichern. „2017 konnte schließlich der Umbau des Museums abgeschlossen werden. Er schuf die Basis für die Öffnung des Hauses für weitere Zielgruppen und bringt seither mit einem noch größeren Veranstaltungsportfolio sprichwörtlich viel Leben ins Haus.“
Vera Lüpkes stammt aus dem Rheinland und hat in Köln und Wien Kunstgeschichte, Archäologie, Sozialpsychologie und Pädagogik studiert. Sie leitete das Museum und das Archiv in Kalkar, gründete in Bendorf bei Koblenz das Museum für Eisenkunstguss und wirkte am Museum in Kempen, bevor sie im August 1995 die Leitung des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake übernahm.
„Wir danken Vera Lüpkes herzlich für ihr beharrliches, stets engagiertes und deshalb äußerst erfolgreiches Wirken für das Weserrenaissance-Museum, sie übergibt ein hervorragend aufgestelltes Haus, das optimistisch in die Zukunft blicken kann“, würdigte Düning-Gast ihre rund drei Jahrzehnte geleistete Arbeit für den Landesverband. „Für den Ruhestand wünschen wir ihr und ihrer Familie alles Gute, Gesundheit und viel Glück.“