Spannender hätte das Wochenende beim 34. Internationalen Robert Schumann Turnier um das Oldenburger Wunderhorn nicht enden können. In einer hart umkämpften Begegnung zwischen der HSG Blomberg-Lippe und Ligakonkurrent Bayer Leverkusen konnte ein Sieger erst nach Siebenmeterwerfen ermittelt werden. Letztendlich bewiesen die Leverkusenerinnen die besseren Nerven, setzten sich mit 7:6 (20:20) durch und verteidigten somit erfolgreich den Titel.
In der Vorrunde bekamen es Celine Michielsen und Co. direkt mit schwierigen Gegnern zu tun. Zum Auftakt wartete ein Duell mit den norwegischen Vertreterinnen von Byåsen Handball Elite. Die EHF-Cup-Teilnehmer aus Trondheim machten es den Blombergerinnen in den ersten 20 Minuten erwartungsgemäß schwer, gingen sogar mit einer knappen 7:8-Halbzeitführung in die Kabinen. Im zweiten Abschnitt nutzten die Lipper ihre Chancen konsequenter und konnten letztendlich ungefährdet den ersten Turniersieg verbuchen. Im zweiten Duell gegen Ligakonkurrent Bensheim/Auerbach sollte dies nicht gelingen. Ebenfalls mit einem Tor Rückstand zur Halbzeit, musste sich das Team der HSG dieses Mal mit einem 22:22 (10:11)-Unentschieden zufrieden geben. Im dritten und entscheidenden Spiel um den Halbfinaleinzug behielten die Blombergerinnen die Nerven und setzen sich mit 19:17 (11:8) gegen die schwedischen Vertreterinnen von Skanderborg Handbal durch. Mit 5:1 Punkten sicherte man sich so den Gruppensieg vor Bensheim/Auerbach. Zufrieden zeigte sich Trainer Steffen Birkner nach dem ersten Turniertag jedoch nicht: „Die Ergebnisse haben zwar gestimmt, mit dem Zustandekommen bin ich jedoch nicht ganz einverstanden gewesen. Wir haben die Dinge, die wir vorher besprochen haben, nicht konsequent umgesetzt, einige Nachlässigkeiten in der Deckung gezeigt und auch im Angriff zu viele Chancen liegen gelassen. Am Ende des Tages haben wir aber, in einer sehr starken Gruppe, 5:1-Punkte geholt und können es nun im Halbfinale besser machen.“
Gesagt, getan. Im Halbfinale gegen den schwedischen Vizemeister H65 Höör legte die HSG eine starke Teamleistung an den Tag und ließ Höör zu keinem Zeitpunkt eine Chance. Bis zur Halbzeit musste das Torhüterinnen-Gespann um Anna Monz und Melanie Veith nur dreimal hinter sich greifen. Mit 17:10 (7:3) sicherte sich das Team ungefährdet das Finalticket. Entsprechend glücklich präsentierte sich auch Birkner nach dem Spiel: „Wir haben all das umgesetzt, was gestern noch Entwicklungsfelder waren – haben die Räume gut zugeschoben, auch individuell besser verteidigt und sind deutlich besser in den Tempogegenstoß gekommen. In der Offensive haben wir uns zielstrebiger und geduldiger präsentiert. Das hat mir sehr gute gefallen“, so Birkner.
Im Finale lauerte schließlich Titelverteidiger Bayer Leverkusen. Das Team von Trainer Robert Nijdam hatte sich zuvor im zweiten Halbfinale mit 17:14 gegen Bensheim/Auerbach durchgesetzt. Beide Teams bewiesen von der ersten Minute an, dass sie zurecht in das Finale vorgedrungen waren und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Zwar lag die HSG beim Seitenwechsel zur Halbzeit mit einem minimalen Vorsprung von einem Tor vorne, entscheidend absetzen konnte sich jedoch über den kompletten Spielverlauf keines der beiden Teams. So kam es wie es kommen musste: Der Sieger wurde erst im Siebenmeterwerfen ermittelt. In diesem blieben die Leverkusenerinnen cool und verteidigten ihren Titel beim Wunderhorn-Turnier. Der Titel der besten Spielerin des Turniers ging völlig verdient an HSG-Spielmacherin Silje Brøns Petersen.
Kommende Woche präsentiert sich das Blomberger Bundesligateam dann zum ersten Mal dem heimischen Publikum. Am Freitag findet, im Anschluss an die Saisoneröffnung des Gesamtvereins, ab 19:30 Uhr ein Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten Quintus Handbal statt. Der Eintritt ist frei. Am darauffolgenden Tag testen die Schützlinge von Steffen Birkner in der Sporthalle an der Ulmenallee um 16:30 Uhr gegen den Ligakonkurrenten Buxtehuder SV. Karten für den Test gegen den BSV sind nur an der Tageskasse erhältlich (Eintritt: 5€/3€*ermäßigt).
Die HSG-Ergebnisse im Überblick:
Vorrunde
HSG Blomberg-Lippe 17:14 (7:8) Byasen Handball Elite
Tore: Rüffieux (2), Heidergott (3), Murer (2/1), van Zijl (3), Michielsen (4/2), Brons Petersen (4)
HSG Blomberg-Lippe 22:22 (10:11) HSG Bensheim/Auerbach
Tore: Schnack (1), Rüffieux (2), Heidergott (1), Smits (1), Murer (2), van Zijl (2), Kordovská (3), Michielsen (5/1), Brons Petersen (5/1)
HSG Blomberg-Lippe 19:17 (11:8) Skanderborg Handbal
Tore: Schnack (1), Rüffieux (1), Agwunedu (3), van Zijl (5), Kordovská (2), van Wingerden (1), Celine Michielsen (2), Brons Petersen (3/1)
Halbfinale
HSG Blomberg-Lippe 17:10 (7:3) H65 Höör
Tore: Rüffieux (1), Heidergott (2), Agwunedu (2), Smits (1), van Zijl (3), Michielsen (1), Franz (1), Brons Petersen (6/4)
Finale
HSG Blomberg-Lippe 26:27 ((10:9) n. Siebenmeterwerfen) Bayer 04 Leverkusen
Tore: Schnack (1), Rüffieux (1), Agwunedu (2), Murer (1/1), van Zijl (6), Kordovská (1), Michielsen (4/1), Brons Petersen (4/1)