Frau Koch, Sie sind in Lippe und darüber hinaus in der Musikszene, vor allem im Jazzbereich, durchaus bekannt, aber alle BlombergerInnen kennen Sie trotzdem noch nicht. Könnten Sie sich daher bitte kurz vorstellen?
Ja gern. Ich lebe und arbeite in Detmold als Dozentin für Jazzgesang an der Musikhochschule. Diese Aufgabe erfüllt mich sehr; es ist ein großes Glück in solch einem inspirierendem Umfeld mit tollen Studierenden und einem herzlichen Kollegium zu arbeiten. Unter anderem arbeite ich dort auch mit dem fantastischen Chor Pop-Up, der sicherlich vielen BlombergerInnen ein Begriff ist. Darüber hinaus bin ich als Sängerin tätig, vor allem im Jazz- und Chansonbereich, gebe Konzerte mit unterschiedlichen Bands und freue mich schon sehr darauf, unser neues Programm in Blomberg vorzustellen!
Sie haben das Blomberger Kulturleben bereits mehrfach mit verschiedenen Ensembles begeistert. Ist Ihnen ein Auftritt besonders in Erinnerung geblieben?
Auf jeden Fall ist das der Auftritt beim letzten Blomberger Songfestival im Duo mit meiner Bassistin und lieben Freundin Natalie Plöger. Wir wurden so herzlich empfangen vom Blomberger Publikum und den OrganisatorInnnen des Festivals! Das hat uns wahnsinnig gefreut, denn dieses Konzert war das erste in dieser Konstellation und es war für uns sehr schön, mit dieser ungewöhnlichen Besetzung (zweistimmiger Gesang und Kontrabass) die Menschen begeistern zu können!
Im August kommen Sie mit einem neuen Trio nach Blomberg. Könnten Sie uns Ihre Mitmusiker kurz vorstellen? Wie haben Sie sich kennengelernt?
Den Kontrabassisten Peter Schwebs kenne ich schon sehr lange und in den letzten Jahren hat es sich häufiger ergeben, dass wir das eine oder andere Mal zusammen gespielt haben. Im letzten Oktober rief Peter mich an und fragte, ob ich kurzfristig für eine erkrankte Kollegin einspringen könne. Geplant sei ein Trio-Konzert in Hannover mit ihm und dem Pianisten Achim Kück. So kam es, dass ich nach Hannover fuhr, wir ein ungeprobtes aber sehr schönes Konzert spielten und uns auffiel, wie wunderbar wir miteinander harmonieren, musikalisch wie menschlich.
Wie sind Sie auf das Thema des Abends, Burt Bacharach, gekommen?
Eigentlich ist dieses aktuelle Programm eine ganz logische Entwicklung, denn viele Stücke von Burt Bacharach habe ich schon lange in meinem Repertoire und liebe sie sehr, wie zB die wunderschönen Balladen Alfie und A House is Not a Home, aber auch The Look of Love oder (They long to be) Close to You. So hatte ich schon vor vielen Jahren den Wunsch, diesem besonderen Komponisten ein ganzes Konzertprogramm zu widmen. Als Bacharach dann am 8. Februar dieses Jahres im Alter von 94 Jahren starb, hatten Peter und ich quasi gleichzeitig die Idee, dies zum Anlass zu nehmen und diese wunderschöne Musik in einer kleinen Besetzung auf die Bühne zu bringen. Sofort war auch klar, dass Achim am Klavier mit dabei sein muss. Er hat auch alle Stücke für uns neu arrangiert.
Welche Stücke, die Sie im August auf die Bühne bringen werden, kennt aus Ihrer Sicht so gut wie jeder Musikliebhaber?
Bisher haben wir tatsächlich nach den Konzerten häufig die Rückmeldung bekommen, dass die KonzertbesucherInnen fast alle Lieder kannten. Aber ich denke, das ikonische Raindrops Keep Falling on My Head und I Say a Little Prayer For You und auch Bacharachs Antikriegshymne What the World Needs Now dürften vielen Menschen bekannt sein. Aber auch wenn man einige Stücke noch nicht kennt, schafft es die Musik von Burt Bacharach, die einerseits eingängig aber gleichzeitig auch sehr komplex ist, die Zuhörenden sofort in ihren Bann zu ziehen.
Haben Sie von Bacharach einen Lieblingssong oder ein Stück, das Sie besonders berührt?
Oh, das ist eine sehr schwierige Frage! Ich liebe wirklich jeden Song in unserem Programm und habe jedesmal so viel Spaß, es zu singen. Ich muss auch sagen, dass ich alle Texte berührend finde. Seine Musik ist gleichzeitig leicht und tiefsinnig, das ist wirklich einmalig. Sie merken, ich bin wirklich ein Burt-Bacharach-Fan! Vielleicht ist es Arthur’s Theme wegen seiner bestechend schönen Melodie oder Don’t make me over, dort mag ich besonders den bluesigen Groove.