Ein eingespieltes Team: Alwine und Daniel Stoffelen.

Am 1. Oktober 2002 fasste Daniel Stoffelen den Entschluss, sich im Bereich Garten- und Landschaftsbau selbständig zu machen. Unsere Redaktion gratuliert herzlich und stellte dem gebürtigen Lagenser ein paar Fragen.

 

Warum Garten- und Landschaftsbau?
Ich habe schon immer einen Bezug zur Landwirtschaft gehabt und als kleiner Junge auf Bauernhöfen gearbeitet. Beruflich bin ich dann für zwei Jahre in die Landwirtschaft gegangen und habe danach eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner gemacht. Parallel dazu habe ich eine Ausbildung zum Versicherungsfachmann gemacht, eventuell auch ein wenig durch meinen Vater, der selbst viele Jahre bis zu seiner Rente in diesem Wirtschaftszweig gearbeitet hat. Da mich dieser Job jedoch wenig erfüllt hatte – die Naturverbundenheit war einfach größer – habe ich mich dann final im Garten- und Landschaftsbau selbständig gemacht. Das ist nun schon 20 Jahre her.

 

Und wie sind Sie gestartet?
Zunächst als „Ein-Mann-Betrieb“. Ich habe kleinere Aufträge bekommen und habe mir Stück für Stück das Vertrauen der Kundschaft erarbeitet. Die einzelnen Aufträge sind vom Volumen her permanent gewachsen und ich konnte sie alleine nicht mehr realisieren. Der Betrieb ist allerdings sehr gesund und nicht explosiv gewachsen. Mittlerweile beschäftigen wir immer so um die zehn MitarbeiterInnen – eine gute Größe.

 

Weiteres Wachstum schließen sie aus?
Generell kann ich das nicht ausschließen. Wenn der Bedarf weiter wächst müssen wir reagieren, in welcher Form auch immer. Durch die Erweiterung des Maschinenparks oder durch die Schaffung neuer Stellen – wir haben immer auf die anfallenden Anforderungen reagiert. Ich kann nur sagen, dass ich mit der aktuellen Größe einfach sehr zufrieden bin und wir von uns aus daran auch nichts ändern wollen.

 

Wie sind Sie in Blomberg gelandet?
Wir haben, gemeinsam mit meinen Eltern, nach einem geeigneten Hof gesucht, der sowohl das Unternehmen, als eben auch zwei Familien in separaten Häusern fassen konnte. Über den Landwirt, für den ich damals tätig gewesen bin, ist dann der Kontakt nach Blomberg entstanden und wir fühlen uns in der Pappelallee sehr wohl.

 

Sie waren auch mal als Lehrer tätig?
Ja, tatsächlich, genauer als pädagogische Unterrichtshilfe. Aber das war nur eine recht kurze Zeit. Ich unterrichtete für rund drei Jahre an der Astrid-Lindgren-Schule, eine durchaus spannende und prägende Zeit. Inhaltlich ging es um die Förderung der SchülerInnen in der Berufspraxis-Stufe, natürlich im Bereich des Gartenbaus.

 

Prägend?
Prägend weil ich auch hier wieder gemerkt habe, dass der dauerhafte Einsatz am Schreibtisch nicht meinem Naturell entspricht. Natürlich habe ich auch in meinem Job extrem viel mit Vorschriften zu tun, muss Projekte planen und Angebote formulieren – aber das ist glücklicherweise dank der Unterstützung meiner Frau ein wirklich überschaubarer Teil meiner täglichen Arbeit.

 

Was gehört zu Ihrem Leistungsspektrum?
Zunächst das Übliche. Garten Neu- und Umgestaltung, die Gartenpflege und der Winterdienst, der Teichbau oder auch Baumfällungen. Allerdings haben wir uns in der jüngeren Vergangenheit auch einen guten Namen im Bereich „Swimmingpoolbau“ machen dürfen. Auch gehört der qualifizierte Tiefbau zu unseren Kernkompetenzen. Zu dieser Sparte gehört auch das Aufstellen von Geschwindigkeitsmessanlagen, was wir fast bundesweit für Kunden übernehmen.

 

Und nun haben Sie Ihr Jubiläum gefeiert?
Ja, im Rahmen eines Hoffestes haben wir viele Groß-Kunden und Partner zu uns eingeladen und ein schönes Event gefeiert.

 

Und das in der aktuellen wirtschaftlichen Zeit?
Ja, selbstverständlich. Wissen Sie, man kann nicht immer nur nehmen. Viele unserer Kunden halten uns seit vielen Jahren die Treue und da reicht es aus unserer Sicht einfach nicht aus mit einem guten Preis-/ Leistungsverhältnis zu überzeugen. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit, sozusagen die Pflicht. Unser Hoffest war dann die Kür – zudem ein hervorragender Rahmen verdiente Mitarbeiter zu ehren.

 

Wie hat sich Ihre Branche entwickelt?
Aus unserer Sicht recht gut. Von den Löhnen her liegen wir zwar noch nicht dort, wo wir eigentlich hin müssen, wirklich beschweren wollen wir uns aber auch nicht. Die Wertschätzung für unser tägliches Wirken hat in den letzten Jahren zugenommen. Viele Menschen haben verstanden, dass es sich lohnt in Eigentum zu investieren – und dazu gehört zweifelsfrei auch der Garten. Urlaub hin oder her, daheim verbringt man doch die meiste Zeit und so haben sich einige Menschen tolle Rückzugs- und Wohlfühloasen auf dem eigenen Grundstück errichtet. Wir freuen uns immer, wenn wir ein Teil davon sein dürfen.

 

Weil Sie daran verdienen?
Natürlich auch weil das unser Geschäft ist. Aber tatsächlich auch, weil es für uns einfach toll zu sehen ist, wie man manchmal mit doch recht kleinen Mitteln Menschen dauerhaft glücklich machen kann. Wir beraten nicht wie klassische Kaufleute, immer vom Maximum ausgehend. Wir zeigen Möglichkeiten und aber immer auch Alternativen auf. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Handwerkern lastet häufiger auch mal der Ruf an, dass Termine nicht eingehalten werden und Handwerker schlecht verfügbar sind? Das mag durchaus mal so sein, verallgemeinern sollte man aber nicht! Wir dürfen für uns durchaus selbstbewusst in Anspruch nehmen, dass wir abgesprochene Termine einhalten und sind zudem für unsere Transparenz bekannt. Natürlich kann auch bei uns mal etwas dazwischen kommen. Wir arbeiten draußen und körperlich, da ist Personal eventuell auch anfälliger für Ausfälle. Auch die jüngste Materialverknappung kann zu Verschiebungen führen. Wichtig ist uns aber die Kommunikation mit den Kunden. Informierte Kunden zeigen meistens sehr viel Verständnis für „Situationen“ – wenn man bei der Wahrheit bleibt.

 

Nachwuchsprobleme?
Wie in fast jedem handwerklichen Beruf, so plagt sich natürlich auch unsere Sparte mit fehlendem Nachwuchs – dabei ist der Beruf so wunderbar vielfältig. Es gibt ein altes Sprichwort: „Handwerk hat goldenen Boden“, damit halten wir es. Ja, unseren Beruf üben wir größtenteils unter freiem Himmel aus, sind also dem Wetter ausgesetzt. Aber auch hier ein Sprichwort: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung. Und je weniger Menschen unseren Beruf ausüber wollen, desto gefragter werden die verbleibenden Betriebe. Das wiederum wirkt sich auf den Stundenlohn aus und macht den Beruf interessanter. Ich bin also guter Hoffnung, dass sich der Fachkräftemangel, wie so vieles im Leben, in Wellen bewegen wird (schmunzelt dabei).

 

Was planen Sie für die Zukunft?
In die Glaskugel können wir nicht schauen, wer weiß schon, was die Zukunft bringen wird. Wir planen also nicht wirklich, sondern wollen uns unsere Flexibilität bewahren und somit auch weiterhin im Sinne unserer Kunden – und natürlich solcher, die es noch werden wollen, agieren.