Ein Naturschauspiel, das jedes Jahr aufs Neue begeistert, liegt nur rund 1,5 Autostunden von der Nelkenstadt entfernt – und ist definitiv eine Reise wert. Wenn es sehr trocken wird, sinkt der Wasserpegel am Edersee auf einen Pegel, der verborgene Schätze zu Tage bringt. Insider sprechen auch vom hessischen Atlantis, wenn sie die vor rund hundert Jahren drei kleinen gefluteten Dörfer meinen. Auch in diesen Tagen schlägt die Natur an Hessens größter Talsperre eine Brücke in die Vergangenheit – im wahrsten Sinne, denn auch eine alte Brücke, die Aseler Brücke, tritt wieder an die Oberfläche. Auch einen alten Friedhof (Bringhausen), die Bericher Klosterkirche und Mauerreste alter Siedlungen können bestaunt werden. Unser Redaktionstipp für einen kurzen Ausflug am Wochenende oder aber den Tagesausflug in der Ferienzeit: Die Edertalsperre. (Unsere Bilder können das „Naturschauspiel“ wie es sich lt nicht wirklich einfangen.)
Hintergrund aus wikipedia.de (Auszug): Anlass für den Bau der Edertalsperre war die Verabschiedung eines Wasserstraßengesetzes in Berlin am 1. April 1905. Es beinhaltete den Neubau von Talsperren im oberen Quellgebiet der Weser und des Mittellandkanals bis Hannover, um damit den Betrieb des neu- oder auszubauenden Lippe-Seitenkanals, des Rhein-Herne- sowie des Dortmund-Ems-Kanals zu sichern. Welche Bedeutung man diesem Bauvorhaben beimaß, zeigte sich am Besuch Kaiser Wilhelms II. im August 1911 und in der ursprünglich für den 15. August 1914 geplanten Einweihungsfeier und offiziellen Bestimmungsübergabe der Talsperre durch den Kaiser, die jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 1. August 1914 nicht zustande kam.
Die Edertalsperre wurde errichtet, um aus dem Edersee dem Mittellandkanal genug Wasser zuführen zu können, damit Lastkähne vom Ruhrgebiet nach Berlin fahren können. Bei Minden wurde dazu am Wasserstraßenkreuz ein Pumpwerk eingerichtet, welches das Wasser aus der Weser eine Etage höher in den Kanal befördert. Zudem wird nicht nur in den Sommermonaten der (Hoch-)Wasserstand der Eder, der Fulda und der Weser geregelt. Deshalb darf der Stausee zum Ende jedes Jahres nur etwa 150 Mio. m³ Wasser enthalten, so dass knapp 50 Mio. m³ Hochwasserstauraum zur Verfügung steht, der sich in normalen Jahren bis zum 1. April wieder auffüllt.