Heike Edeler und Michael Hanke (stellvertretender Schulleiter, Mitte) nahmen das Zertifikat für das HVG entgegen. (Bildquelle: privat)

Heike Edeler und Michael Hanke (stellvertretender Schulleiter, Mitte) nahmen das Zertifikat für das HVG entgegen. (Bildquelle: privat)

Das Hermann Vöchting-Gymnasium wurde als eine von 38 Schulen aus ganz Deutschland mit hervorragendem MINT-Profil auf der MINT-EC-Schulleitertagung in das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen MINT-EC aufgenommen. Im Rahmen eines um ca. 14.00 Uhr endenden Pressegespräches erklärte Schulleiter Karsten Fahrenkamp in seiner Begrüßungsansprache: „Die Aufnahme in dieses Netzwerk ist eine herausragende Auszeichnung für das HVG und bietet unseren Schülerinnen und Schülern tolle Möglichkeiten. Wir spielen damit in der MINT-Champions-League. Es ist keine Selbstverständlichkeit gleich im ersten Anlauf aufgenommen zu werden, wir haben es u. a. dank unserer guten Partnerschaften zu der Firma Phoenix Contact, dem zdi-Zentrum Lippe.MINT und dem Förderverein des HVG geschafft.“ Das HVG tritt damit einem sehr exklusiven „Club“ bei, bundesweit sind lediglich 247 Gymnasien im Netzwerk vertreten, in Lippe lediglich ein weiteres in Vollmitgliedschaft, ein weiteres in Anwartschaft.

 

Heike Edeler (Koordinatorin MINT, Berufs- und Studienorientierung) und Michael Hanke (stelv. Schulleiter) nahmen das Zertifikat für das HVG entgegen im Rahmen der Schulleitertagung in Würzburg entgegen. Edeler erklärte: „Künftig dieses Label führen zu dürfen erfüllt uns mit Stolz und verdeutlicht, dass wir hier in Blomberg eben nicht weit ab vom Schuss sind. Das Netzwerk wird getragen von Wissenschaft und Wirtschaft, die Firma Phoenix Contact hat einen großen Beitrag geleistet und betreut die SchülerInnen ganz hervorragend. Das Label wird nicht „mal eben so“ verliehen, alle drei Jahre werden wir wieder auf den Prüfstand gestellt – ein Zeichen der Nachhaltigkeit.“

 

Hermann Trompeter (Phoenix Contact) sprach von einem echten Mehrwert: „Seit fünf Jahren läuft diese Kooperation mit dem HVG nun schon. Während wir früher kaum Bewerbungen aus dem hiesigen Raum hatten, so sind es mittlerweile zwischen fünf und acht junge Menschen, dies sich für ein duales Studium bei uns entscheiden. Durch die enge Zusammenarbeit gelingt es uns den Nachwuchs in der Region zu halten. Sicherlich sind auch Praktika sehr wichtig, die Begleitung über diesen langen Zeitraum ist jedoch noch intensiver.“

 

Auch Klaus Werneck, der seitens der Firma Phoenix für die Betreuung der wöchentlichen „Arbeiten“ der SchülerInnen zuständig ist, sprach von einer sehr hohen Motivation der Jugendlichen im Projekt. Während es sich in der 10. Klasse noch um eine freiwillige AG handelt, werden in der Jahrgangsstufe 11 bereits Noten vergeben. Die Jugendlichen reifen durch die Regelmäßigkeit sehr gut in Betriebe hinein, dazu Markus Rempe (zdi-Zentrum Lippe.MINT): „Die hier bislang geleistete Pionierarbeit ist ganz hervorragend und stellt eine hervorragende Andockmöglichkeit auch für kleinere Betriebe dar. Im Übrigen hat sich das HVG den heutigen Stellenwert systematisch erarbeitet.“

 

Einen echten Entwicklungsauftrag haben sowohl Schulleiter Fahrenkamp als auch Heike Edeler erkannt: „Während es in den Leistungskursen (bezogen auf MINT) ein relatives Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Schülern gibt, so gilt dies für den technischen Bereich leider noch nicht. Aktuell sind hier lediglich zwei Schülerinnen aktiv.“

 

Im Rahmen des Pressegespräches stellten zwei Schüler eine Projektarbeit vor, ein Haus, welches selbstständig für die Durchlüftung sorgt. Auch die Schüler bescheinigten Blombergs größtem Arbeitgeber eine sehr gute Betreuung, sie würden zu keiner Zeit allein gelassen, wenn sich Bedarfe ergeben. Die vorgestellte Arbeit der Schüler verdeutlichte eindrucksvoll die Vorgehensweise im Projekt. Vom Schaltplan über ein 3-D-Modell bis hin zum sehr detaillierten Ablaufplan war alles dabei. Das Projekt geht schon sehr in die Tiefe, bietet den SchülerInnen einen hervorragenden Einblick in die spätere Arbeitswelt und bereitet sie gut auf technische Berufe vor.

 

„Noch bis 2023 haben wir die Zusage zur finanziellen Unterstützung dieses Langzeitprojektes, dennoch hangeln wir uns von Antrag zu Antrag. Die Aussichten das erforderliche Volumen auch künftig zu stellen, dies trotz sich ständig ändernder Anforderungen, sind jedoch gut“, erklärte Thomas Mahlmann (Lippe Bildung), der es bislang nach Aussage von Heike Edeler immer geschafft hatte, die erforderlichen Mittel bereitzustellen.

 

Hintergrund:

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kurz MINT – gehören als ein Bildungsschwerpunkt zum pädagogischen Profil des HVG. Das HVG wurde Ende des letzten Jahres in das nationale Excellence-Netzwerk MINT-EC aufgenommen. Die MINT Angebote aus dem Schulnetzwerk jetzt können genutzt werden, um Schülerinnen und Schülern Spitzenförderung zu ermöglichen. Das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen MINT-EC leistet einen aktiven und nachhaltigen Beitrag zur MINT-Nachwuchsförderung, der Anbindung des Fachunterrichts an den aktuellen Stand der Forschung sowie zur qualitativen Schulentwicklung.

 

MINT-profilierte Schulen können sich um die Aufnahme in das nationale Excellence-Netzwerk bewerben. Wird die unabhängige Fachjury mit Vertretern aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Stiftungen und der Schulverwaltung von der hohen Qualität und Quantität der MINT-Angebote einer Schule überzeugt, wird diese als Mitglied in das nationale Netzwerk aufgenommen. Dies ist die Eintrittskarten für Schülerinnen und Schüler an vielfältigen und hochkarätigen MINT-EC-Angeboten, bundesweiten Wordshops und Camps teilzunehmen, bei denen sie ihre Ideen austauschen und sich messen können.
Neben den vielfältigen Angeboten im MINT-Bereich waren für die erfolgreiche Zertifizierung die jahrelange Kooperation des HVG mit seinen Kooperationspartnern Phoenix Contact in gemeinsamen Unterrichtsprojekten und mit dem zdi-Zentrums Lippe.MINT ausschlaggebend.

 

Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klasse des HVG haben nun die Möglichkeit, an den unter https://www.mint-ec.de/veranstaltungen.html angebotenen mehrtägigen MINT-EC-Camps etwa zu „Energie“, „Mobilität“, „Informatik“, „Magnetismus“, „Mikrocontroller“, „Geomorphologie“ oder „Automationstechnik“ teilzunehmen. Besonders qualifizierte Schülerinnen und Schüler erhalten zusätzlich zum Abitur auch ein MINT-EC-Zertifikat.

 

MINT-EC – Das nationale Excellence-Schulnetzwerk
MINT-EC ist das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und ausgeprägtem Profil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Es wurde im Jahr 2000 von den Arbeitgebern gegründet und arbeitet eng mit deren regionalen Bildungsinitiativen zusammen. MINT-EC bietet ein breites Veranstaltungs- und Förderangebot für Schülerinnen und Schüler sowie Fortbildungen und fachlichen Austausch für Lehrkräfte und Schulleitungen. Das Netzwerk mit derzeit 247 zertifizierten Schulen mit rund 270.000 Schülerinnen und Schülern sowie 21.000 Lehrkräften steht seit 2009 unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK).