Der TBV Lemgo Lippe holt sich die nächsten beiden Punkte in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. In einem packenden Spiel gewinnen die Lemgoer gegen den Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten mit 31:29. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit stellt der TBV in der zweiten Hälfte die bessere Abwehr, spielt clever im Angriff und nimmt beide Punkte verdient mit ins Lipperland.
Am 22. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bot sich den 2350 Zuschauern in der Sparkassen-Arena in Balingen ein sehenswertes Tor-Festival. Sowohl der TBV Lemgo Lippe als auch die Gastgeber von HBW Balingen-Weilstetten trafen in der ersten Hälfte in fast jedem Angriff. Vor allem TBV-Linksaußen Elísson gelang jeder Wurf. Allein in der ersten Hälfte kam der Isländer auf neun Tore, bei einer Trefferquote von 100 Prozent. Bei den Schwaben fielen die Tore zunächst fast ausschließlich aus dem Rückraum und vom Siebenmeterpunkt.
Beide Torhüter bekamen in der Anfangsphase kaum einen Finger an den Ball. Der TBV wechselte nach gut 18 Minuten. Zecher kam für Johannesson zwischen die Pfosten, konnte zunächst allerdings keinen Unterschied machen. Balingen setzte sich das erste Mal auf zwei Tore ab. Die Lemgoer reagierten, stellten ihre Abwehr auf eine 5:1-Deckung um und das zeigte Wirkung. Kurz vor der Pause machte Cederholm den Ausgleichstreffer für den TBV. Zecher nahm Balingen noch zwei Würfe aufs Tor ab und Kogut brachte Lemgo fünf Sekunden vor dem Halbzeitpfiff mit einem Tor in Führung.
Mit zwei schnellen Toren der Lipper startete die zweite Hälfte. Der TBV setzte sich durch Cederholm und Kogut innerhalb von zwei Minuten auf drei Tore ab. Das schien HBW-Torhüter Jensen überhaupt nicht zu passen. Mit drei Paraden in Folge brachte er sein Team wieder zurück ins Spiel und die Gastgeber glichen aus. Lemgo ließ sich nicht beirren und legte mit einem sehenswerten Kempa von Elísson auf Cederholm nach. Zecher im TBV-Tor hielt den nächsten Wurf und Carlsbogård brachte Lemgo wieder mit zwei Toren in Führung.
Die 5:1-Abwehr der Lemgoer bot Balingens Rückraumspielern wenig Raum. Dazu kam auch Zecher immer besser ins Spiel. Trotzdem schafften die Schwaben gut acht Minuten vor Ende der Partie den Anschlusstreffer. Das Spiel blieb knapp und TBV-Trainer Florian Kehrmann zog die Grüne Karte: „Wir stehen gut in der Abwehr. Vorne spielen wir weiter unser Ding bis zum Ende durch und laufen dann schnell zurück.“ Carlsbogård machte genau das und den Ball im Rückwärtsfallen rein. Der wieder eingewechselte Johannesson im Lemgoer Tor hielt frei gegen Niemeyer und Elísson brachte den TBV, nach einem sauberen Kempa-Pass von Schagen, zwei Minuten vor Ende des Spiels wieder mit drei Toren in Führung. Balingen versuchte mit einer offensiven Manndeckung noch mal an den Ball zu kommen, doch Lemgo ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Ich glaube, wenn man in Balingen zwei Punkte holt, ist das außergewöhnlich. Wenn man sieht, wer hier in dieser Hölle schon verloren hat. Beide Teams haben zunächst keine Abwehr gespielt. Ich habe deshalb früh auf die 5:1-Deckung umgestellt und wir sind mit einem Tor in die Pause gegangen. Danach sind wir auch in der 6:0-Deckung in die Abwehr gekommen. Das war ein enges Spiel, hier haben Kleinigkeiten entschieden. Respekt an meine Mannschaft, wie sie hier einen kühlen Kopf bewahrt hat.“
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Zecher; Elísson (14/4), Kogut (3), Guardiola, Carlsbogård (6), Theuerkauf, Schagen (1), Zerbe, Cederholm (4), Hangstein, Geis, Reimann, Klimek (3), Baijens, Klešniks.
Pressemeldung TBV Lemgo Lippe