Mit Antrag vom 22.03.2018 wird von den Grundschulen Großenmarpe und Reelkirchen beantragt, zum Schuljahr 2018-19 die Grundschule Reelkirchen in die Schulsozialarbeit einzubeziehen und für die Grundschule Großenmarpe die Schulsozialarbeit mit Erhöhung der Stundenzahl fortzusetzen. Im Haushalt der Stadt stehen in diesem Jahr lediglich Haushaltsmittel zur Finanzierung der sechs Wochenstunden an der Grundschule Großenmarpe zur Verfügung. Für die Finanzierung der Schulsozialarbeit an den Blomberger Schulen erhält die Stadt vom Kreis Lippe Zuschussmittel in Höhe von 60 %. Aus diesem Zuschuss könnte die Erhöhung der Wochenstunden an der Grundschule Großenmarpe mitfinanziert werden. Der Stundenanteil für die Grundschule Reelkirchen wäre allerdings zu 100 % aus dem städtischen Haushalt zu finanzieren. Der genaue finanzielle Umfang für die beantragte Ausweitung der Schulsozialarbeit ist noch zu ermitteln. Über die Bereitstellung der finanziellen Mittel für die Schulsozialarbeit an den beiden Grundschulen ist im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2019 zu entscheiden“, heißt es dazu verwaltungsseitig. Der Antrag wie folgt:
„Sehr geehrte Damen und Herren, zum Schuljahr 2018/2019 beantragen wir die Einbeziehung der Grundschule Reelkirchen in die schulbezogene Sozialarbeit und für die Grundschule Großenmarpe eine Fortsetzung der Schulsozialarbeit mit Erhöhung der Stundenzahl.
Situation in Reelkirchen:
Viele Jahre haben wir das Projekt zur Ich-Stärkung und Gewaltprävention von Frau Tünnermann und Herrn Schlink erfolgreich durchgeführt, bis es vor ca. 2 Jahren nicht mehr stattfinden konnte. Daher blieb nachher immer wieder die Frage offen, wie mit den Kindern weiter gearbeitet werden könnte. Das haben die Lehrerinnen im Unterricht versucht aufzuarbeiten. Die professionelle Begleitung einzelner SuS mit persönlichen und familiären Problemen war jedoch nicht ausreichend möglich. Als Folge von zunehmenden Unsicherheiten vieler Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung wurde es immer schwieriger, diesen Kindern zu helfen. Durch Fortbildungen, pädg. Tagen und geeigneter Literatur hat sich das Kollegium intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet. Trotzdem stoßen wir in der präventiven Arbeit und auch in der Begleitung einzelner SuS an unsere Grenzen, so dass wir fachlich kompetente Schulsozialarbeit benötigen. Vor ca. 3 Jahren gab es diesbezüglich schon genaue Absprachen in der Steuergruppe Herrn Mewes (SL), Frau Gebhardt (OGS) und Frau Hölscher (L) mit Herrn Petau und einer Sozialarbeiterin vom SOS-Beratungszentrum (damals) in Schieder, die aber nie in die Tat umgesetzt wurden, weil unsere Information war, dass es keine Gelder dafür gebe. Aus diesem Grunde haben wir bislang keine Schulsozialarbeit (erneut) beantragt. Zum Schuljahr 2018/2019 beantragen wir daher eine Einbeziehung in die Schulsozialarbeit mit 6 Wochenstunden.
Situation in Großenmarpe:
Seit dem Schuljahr 2014/2015 wird die Arbeit an der Grundschule Großenmarpe durch eine Schulsozialarbeiterin mit insgesamt sechs Wochenstunden unterstützt. Die Stelle musste in dieser Zeit mehrfach neu besetzt werden, bzw. war nur vertretungsweise besetzt. Der häufige Wechsel ist unter anderem darin zu sehen, dass eine Stelle mit nur sechs Wochenstunden und einer Befristung wenig attraktiv ist bzw. war. In dem Bereich immer wieder neue Ansprechpartner zu haben, ist für das Kollegium, unsere Schülerinnen und Schüler und Eltern schwierig. Der Arbeitsalltag der Schulsozialarbeiterinnen in den letzten Jahren hat gezeigt, dass sechs Wochenstunden nicht ausreichend sind, um die vielfältigen Aufgaben zu erfüllen. In erster Linie wird Krisenintervention betrieben und für andere wichtige Präventionsaufgaben bleibt keine Zeit übrig. Daher beantragen wir für die Grundschule Großenmarpe eine Aufstockung auf zehn Wochenstunden. Bei dem gemeinsamen Antrag der Grundschule Reelkirchen und der Grundschule Großenmarpe versprechen wir uns, dass eine Kraft gewonnen ’werden kann, die an beiden Schulen tätig sein kann.
Über eine positive Rückmeldung würden wir uns an beiden Schulen freuen.“
Der Antrag wurde einstimmig zur weiteren Beratung in die Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2019 verwiesen, nachdem sich viele Mitglieder des Gremiums positiv über den Antrag geäußert und die Notwendigkeit verbal untermauert hatten. Unter anderem wurde als Argument vorgebracht, dass viele Kinder sich in der heutigen Zeit oft selbst überlassen werden.