Prof. Dr. Gunther Olesch, Geschäftsführer von Phoenix Contact, und die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Berghahn und Marc Herter im Gespräch mit Auszubildenden von Phoenix Contact.

Die Smart Factory an der Technischen Hochschule (TH) OWL in Lemgo, das Technologie-Netzwerk „it’s owl“ oder die innovativ und leistungsfähige Elektrotechnikbranche, die in Teilen den Weltmarkt beherrscht: In diesen und vielen weiteren Bereichen wird längst neidisch nach Ostwestfalen-Lippe geschaut. Und das liegt unter anderem daran, dass die heimischen Unternehmen das Thema Digitalisierung erfolgreich vorantreiben – Industrie 4.0 lautet das Schlagwort für diese zunehmende Vernetzung. Wie das beim Elektrotechnik-Weltmarktführer Phoenix Contact und an der TH OWL geschieht, davon haben sich die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Berghahn und Marc Herter ein Bild gemacht.

 

Herter ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, sondern mit seinen Arbeitsschwerpunkten Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung ein echter Experte in diesen Bereichen. „Ostwestfalen-Lippe gilt mit Blick auf die Digitalisierung der Unternehmen als Vorzeigeregion“, sagt der aus Hamm stammende Sozialdemokrat, der seit 2010 dem Landtag angehört. „Für uns ist es wichtig zu sehen, wie wir von OWL lernen können, um in anderen Regionen von NRW den Strukturwandel in Gang zu setzen oder wiederbeleben zu können.“ Genau aus diesem Grund hatte der lippische SPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Berghahn aus Blomberg für sich und seinen Kollegen Marc Herter einen Besuch bei Phoenix Contact und an der TH OWL in Lemgo organisiert.

 

„Einer der bestimmenden Megatrends ist die Digitalisierung“, sagte Prof. Dr. Gunther Olesch, einer von vier Geschäftsführern von Phoenix Contact, im Gespräch mit den beiden SPD-Politikern. Das global agierende Unternehmen beschäftigt weltweit rund 17.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 7.000 davon allein am Stammsitz in Blomberg und in den Werken der näheren Umgebung. In den Bereichen Elektrotechnik und Schnellladetechnik für E-Autos gehört Phoenix Contact zu den Weltmarktführern. „Neue Technologien eröffnen uns neue Chancen, durch die wir neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt Olesch. Bei Phoenix Contact gebe es eine digitale Vision, die stets weiterentwickelt werde. „Auf diesem Weg werden die Mitarbeiter mitgenommen. Durch Information, Partizipation und Qualifizierung“, erläutert Olesch. Dabei sei auch die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat sehr wichtig. „Das läuft sehr gut“, freut sich Olesch. Denn: Grundlage für den Erfolg eines Unternehmens sei eben auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter.

 

Davon, aber auch von der bei Phoenix Blomberg vorherrschenden Produktinnovation war Herter beeindruckt. „Ich glaube, in diesem Punkt müssen wir in ganz NRW besser werden“, sagte Herter. Der nutzte zusammen mit Berghahn bei einer Führung durch das Aus- und Weiterbildungszentrum von Phoenix Contact die Gelegenheit, mit einigen Auszubildenden ins Gespräch zu kommen. Die betonten vor allem mit dem guten Ruf, den guten Arbeitsbedingungen oder der Nähe zu ihrem Wohnort ihre Entscheidung für Phoenix Contact als Arbeitgeber.

 

Um die Digitalisierung und die Industrie 4.0 drehte sich auch das Treffen an der Technischen Hochschule OWL in Lemgo, wo Berghahn und Herter von TH-Präsident Prof. Dr. Jürgen Krahl und Prof. Dr.-Ing. Thomas Schulte in Empfang genommen wurden. Dort ist mit dem Innovation Campus Lemgo in den vergangenen Jahren ein Ort entstanden, wo sich Bildung, Forschung und Wirtschaft hautnah begegnen: Zwei Berufskollegs in unmittelbarer Nähe der TH, mehrere Unternehmen aus OWL, die IHK, die Stadt Lemgo, die Kreishandwerkerschaft, das Fraunhofer-Institut – „All das bildet einen bundesweit einmaligen Schmelztiegel“, erläuterte Krahl. Ein Erfolgsfaktor für die Industrie 4.0. Ziel sei es, OWL dauerhaft im Bereich der Spitzentechnologie zu etablieren. „Was hier in entstanden ist, ist wirklich beeindruckend“, sagte SPD-Landtagsabgeordneter Jürgen Berghahn, der die Entwicklung in den vergangenen Jahren eng begleitet hatte.

 

Ein besonderer Teil des Innovation Campus Lemgo ist die Smart Factory OWL, die die TH OWL zusammen mit dem renommierten Fraunhofer IOSB-INA betreibt. In diesem Reallabor wird praxisnah erforscht, wie die Zukunft in Industrie- und Werkshallen unter Industrie 4.0-Bedingungen aussehen wird. „Die Digitalisierung eröffnet uns große Chancen in dem Bereich, was uns und der Region Arbeitsplätz erhalten und neue bescheren kann“, verdeutlichte Pedro Rodrigues vom Fraunhofer IOSB-INA bei einer Führung durch die Smart Factory.

 

„Was hier in der Region geschieht, ist sehr beeindruckend und hat Vorbildcharakter für andere Landesteile“, zeigte sich Marc Herter beeindruckt von dem, was er bei Phoenix Contact und an der TH OWL kennengelernt hat. Dabei konnte er viele Eindrücke und Anregungen gewinnen, die er und Jürgen Berghahn bei ihrer politischen Arbeit einbringen werden.