Geschäftsführer Torben Kietsch, der baldige Cheftrainer der HSG Steffen Birkner, Beiratsvorsitzender Jens Genge und Beiratsmitglied Rudi Kaup.

Im Ratsherrenzimmer des „Burg Hotel Blomberg“ begrüßte Beiratsmitglied Rudi Kaup die anwesende Presse zur Verkündung einer frohen Botschaft: „Die Suche nach einem Nachfolger für den ausscheidenden Cheftrainer der HSG Blomberg Lippe hat ein Ende – mit dem 37-jährigen Steffen Birkner wurde eine 1a-Lösung gefunden. In einer sehr schnelllebigen Zeit konnten wir uns 16 Jahre auf der Trainerposition ausruhen, nun haben wir für die kommenden zwei Jahre eine gute Wahl für die HSG getroffen, Steffen Birkner passt optimal in das Konzept der HSG hinein.“

 

Torben Kietsch ergänzte: „Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen heute einen neuen Cheftrainer präsentieren können. Nachdem wir lange gehadert hatten, sich dann aber doch herausstellte, dass wir einen neuen Trainer brauchen würden, hatten wir unsere Fühler ausgestreckt. Steffen stand ganz oben auf meiner Liste und ich fragte zunächst seine Verfügbarkeit und sein Interesse ab. Als ich eine positive Rückmeldung bekam, gab es in den letzten Wochen einen sehr intensiver Austausch, bei dem wir feststellten auf einer Wellenlänge unterwegs zu sein. Steffen passt mit seinem Profil sehr gut zur HSG und brennt für seine Aufgaben. Auch passt er gut ins Lipperland und wir freuen uns sehr darüber, eine solche Lösung gefunden zu haben. Wir sind schon gespannt, was die neue Situation wird bringen können. Es war und wichtig jemanden zu finden, der nicht nur als Bundesligatrainer, sondern auch die Ganzheitlichkeit der HSG, also auch die 2. Frauen, die A und B-Jugend, aber auch Interesse dafür mitbringt, was bis zu den Minis passiert. Das ist Teil des Konzepts, was in den letzten Jahren sehr gut aufgebaut wurde.

 

Auch Beiratsvorsitzender Jens Genge war sichtlich über die neue Personalie erfreut: „Wir hatten uns intern im Team zusammengesetzt, als klar war, dass wir einen Trainer brauchen würden. Mit Steffen Birkner haben wir unsere 1a-Lösung gefunden, seine Biografie spricht für ihn. Den Weg, den André Fuhr mitgeprägt hat, von den Minis bis zur Bundesliga, der wird hier tatsächlich gelebt. Wir wollen auch künftig weiter in der Spitze mitspielen und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in der neuen Saison positive Akzente werden setzen können. Das aber eben nicht nur mit Blick auf die Bundesliga.

 

Dann meldete sich der einen sympathisch Eindruck machende Steffen Birkner zum ersten Mal zu Wort: Vor einigen Wochen bekam ich einen Anruf von Torben. Durch die Handballwelt war bereits gegeistert, dass der Trainerposten bei der HSG frei werden könnte. Ich habe mich sehr über diesen Anruf gefreut. Bei der HSG jungen Talenten eine Chance geben zu können freut mich. Von der Arbeitsweise in Blomberg konnte ich mir vor zwei Jahren schon im Rahmen einer Weiterbildung für meine A-Lizenz ein Bild machen. Die HSG hat deutschlandweit einen sehr guten Ruf, ist bekannt als bodenständiger Verein und ich werde hier am 2. Juli mit vollem Tatendrang starten.

 

Ich war zuvor bei einem 3.-Ligisten im Männerbereich und als Jugendkoordinator tätig, davor 10 Jahre als Jugendkoordinator in Buxtehude bevor ich zu Kooperationspartner Rosengarten wechselte und dort drei erfolgreiche Jahre haben durfte. Die HSG hat eine gewachsene Vereinsphilosophie, ich glaube da gut hineinzupassen und werde den Fokus auf die individuelle Ausbildung legen. Ich bin ein kommunikativer und teamfähiger Trainer und freue mich auf die Fülle von Aufgaben im Bundesliga- aber eben auch im Jugendbereich. Im Vorfeld haben wir gute Gespräche geführt in denen mir das Zutrauen und Vertrauen der handelnden Personen ausgesprochen wurden. Auch für mich ist die HSG ganz klar eine 1a-Lösung.“

 

Auf Nachfrage über die scheidende Personalie von Alica Stolle: „Wir sind in Gesprächen. Mit Alica Stolle geht jemand, der im Mittelblock Ihre Frau steht und über viel Wurfkraft auf Ihrer Position im Angriff verfügt. Das gilt es natürlich zu ersetzen, ich glaube aber auch, dass wir aus dem Kader heraus schon jetzt sehr viel Stärke haben. Dennoch gilt es Augen und Ohren offen zu halten.“

 

Privat ist Steffen Birkner mit Laura Schröder (29) verlobt, gemeinsam haben die beiden beschlossen, dass die Partnerin erst ab Dezember nach Blomberg kommen wird, Birkner selbst vermutlich im Juni: „Ich kann mich dann ganz auf die neue Aufgabe konzentrieren.“

 

Torben Kietsch: „Es war uns auch wichtig jemanden zu finden, der erst einmal hier ankommt. Beeindruckt hat uns auch der Wille von Steffen, sich mit dem Fanclub und den vielen ehrenamtlichen Helfern auseinandersetzen zu wollen, auch sein Wunsch einen festen Platz in der Geschäftsstelle zu haben hat uns imponiert. Wichtig ist es nun hier zügig anzukommen. Neben den sportlichen Komponenten ist es auch wichtig zu verstehen, wie die HSG intern tickt.“

 

Auf die Frage was für eine Auffassung Birkner von Handball hat: „Ich habe natürlich eine Vorstellung, aber die Mannschaft, die jetzt gerade spielt macht einen überragenden Job. Jetzt dort mein Spiel aufzudrücken wäre vermutlich falsch. Ich möchte die Spielerinnen athletisch weiter ausbilden und Stärken weiter ausbauen, das schnelle Blomberger Spiel habe ich als Basis verstanden. Ich bin ein Freund von kreativem und freiem Spiel, die Vorbereitung wird weiteres zeigen. Ich treffe hier auf eine gute ausgebildete Mannschaft mit viel Teamspirit, das gilt es weiter zu forcieren und zu nutzen.

 

Geschäftsführer Torben Kietsch erklärte: „Steffen war sicherlich nicht der einzige Kandidat, aber tatsächlich unsere 1a-Lösung. Am Entscheidungsfindungsprozess waren übrigens auch Oliver Lippert, Björn Piontek und Ronny Krüger beteiligt. Wenn wie bei uns, jemand nach 16 Jahren geht, Freundschaften geschlossen wurden, dann gilt es einen Kandidaten zu finden, bei dem das Menschliche passt.

 

Jens Genge: „Wir sind einer von den drei führenden Clubs in der Bundesliga mit Blick auf die Nachwuchsarbeit. Buxtehude gehört sicherlich auch dazu. Dort hat Steffen sehr gut gearbeitet, das war für uns ebenfalls ein Hinweis, dass er gut zu uns passen wird.“

 

Steffen Birkner auf die Frage wie groß die hinterlassenen Fußstapfen sind: „Mir ist schon bewusst, bei welchem Verein ich hier unterschrieben habe und auch, dass André Fuhr hier ganz hervorragende Arbeit geleistet hat. Man kann nun aber auch nicht alles vergleichen. Ich bin Steffen und nicht André. Am Ende werden es die Ergebnisse zeigen, auch inwiefern wir den Nachwuchs weiterentwickeln werden. Die Fußstapfen sind groß, aber das ist in Ordnung. Ich freue mich, wenn ich an meiner Arbeit gemessen werde.

 

Torben Kietsch: „Wir haben keine Kopie gesucht. Es gilt nun auch die Chance neue Impulse setzen zu können zu nutzen.“

 

Steffen Birkner: „Das nicht zu nutzen, was ich hier schon vorfinde, wäre natürlich nicht klug. Die bisherige Arbeitsweise verdeutlicht und einen Wissensinput zu erhalten ist toll, es wird eine Übergabe und einen Austausch mit André geben, das ist bereits abgesprochen. Ich werde mir also ein gutes Bild davon machen und das auch entsprechend nutzen können.

 

Rudi Kaup: „Eine Kopie wäre nie gut. Eine Kopie ist fast immer schlechter als das Original. Bestimmte Bereiche zu nutzen ist sinnvoll, aber eben auch die HSG weiterzuentwickeln. Ich wünsche mir, dass Steffen seinen Weg hier bei der HSG findet. Ich bin überzeugt davon, dass wir in Zukunft erfolgreich miteinander arbeiten werden.“

 

Der frühere Strahlsunder Torwart freut sich in jedem Fall wieder in der Bundesliga aktiv werden und hier in Blomberg unter professionellen Strukturen mit tollen Athletinnen arbeiten zu können. Die ländlich geprägte Region ist für Birkner eher ein Vorteil: „Ich bin kein Großstadtmensch. Ruhiger und gemütlicher passen besser zu mir und hier vor Ort finde ich ein sehr sympathisches Umfeld vor. Je kleiner die Stadt, desto besser und schneller kann man sich auch einleben.“

 

Im Namen der Redaktion: Herzlich willkommen in Blomberg.