Im Austausch über den aktuellen Stand beim lippischen Breitbandausbau und die Herausforderungen: (v.l.) Kai-Timo Wilke (Geschäftsführer sewikom GmbH), Martin Marhofen (Leitung Planung und Bau sewikom GmbH), Christoph Dolle ( Kämmerer und Beigeordneter Stadt Blomberg), André Gronemeier ( Breitbandkoordinator Stadt Detmold), Ulrich Stephanides (Breitbandkoordinator Kreis Lippe), Stefan Spandler (Vertrieb sewikom GmbH) und Landrat Dr. Axel Lehmann. Foto: Kreis Lippe

Aktuelles zum Breitbandausbau in Lippe: Der Bereich Lügde und Blomberg ist nahezu im Tiefbau erschlossen und die Anschlüsse können beantragt werden. Dies ist bei der sewikom GmbH, die den Ausbau im Kreisgebiet bis Mitte 2021 vorantreibt, möglich. Der Breitbandausbau im Kreis Lippe wird in 2020 noch nicht komplett abgeschlossen sein, die restlichen rund 100 Kilometer werden überwiegend im ersten Quartal 2021 fertiggestellt.

 

„Insgesamt wird mehr ausgebaut als ursprünglich geplant. Daher hat sich auch der Zeitplan neu entwickelt. Die sewikom verlegt weitere rund 70 Kilometer Kabel. Davon profitieren noch mehr Lipper.“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. Aktuell sind rund 300 Kilometer im gesamten Kreis ausgebaut. Das Ausbauziel sind jetzt in der Summe 611 Kilometer – 540 Kilometer waren damals zum Auftakt geplant und somit werden 70 weitere Kilometer ausgebaut. Gemessen am Kilometerstand ist auf dem Blatt Papier die Halbzeit erreicht, im lippischen Südosten ist der Ausbau bereits nahezu abgeschlossen und FTTC-Anschlüsse können gebucht werden – zu allen Anschlussoptionen ist die sewikom der Ansprechpartner. Der Bereich Lügde ist im Juli und der Bereich Blomberg im August abgeschlossen, sodass Kunden mit der sewikom GmbH Verträge schließen können. Die Gewerbegebiete haben eine andere zeitliche Planung. Hier kommt es in Blomberg zum Abschluss der Baumaßnahmen und Inbetriebnahme im Oktober 2020, Lügde folgt nach weiteren Städten und Gemeinden im April 2021.

 

Ausbaustand im Kreis Lippe

Im Tiefbau lassen sich gesicherte Aussagen zum Ausbaustand stets für ein paar Wochen in die Zukunft treffen. Die sewikom GmbH setzt hierbei auch einen Kabelpflug ein, wodurch weniger als im klassischen Tiefbau in die Natur eingriffen wird. Statt einen Schacht zu graben und Rohre zu verlegen, zieht die Maschine Kabel durch die Erde und mindert so mögliche Flurschäden. Gerade im Bereich Lügde wurden die Trassen von der Kreisgrenze Richtung Ortschaften überwiegen mit der Kabelpflug-Technik gebaut.

 

Herausforderungen beim Ausbau

Der Dialog mit Landwirten und privaten Eigentümern ist notwendig, wenn über private Flächen gebaut wird. Telekommunikationsanbieter sind zwar dazu berechtigt, die sewikom setzt aber auf Kommunikation und Ausgleichzahlungen als Mittel, um Eingriffe erträglich zu gestalten und auszugleichen.

 

Ende 2018 sind alle Akteure erwartungsvoll in Heesten in Horn-Bad Meinberg in das Projekt Breitbandausbau im Kreis Lippe gestartet. Die Kommune Horn-Bad Meinberg sollte auch als eine der ersten ausgebaut sein. Hier und an anderen Stellen im Kreisgebiet hat sich ein bereits erfolgter Ausbau durch andere Telekommunikationsunternehmen gezeigt. Die „Rosinenpickerei“ größerer Unternehmen stellt ein wirtschaftliches und organisatorisches Problem dar. Nach dem Zuschlag an die sewikom GmbH hat das Unternehmen den Ausbau bei der Bundesnetzagentur angemeldet. Mitbewerber hatten allerdings währenddessen den Ausbau reserviert – diese Informationen fehlten derzeit im Breitbandatlas, der Basis für das Ausschreibungsverfahren war. Und die Mitbewerber der sewikom GmbH benannten ihre Ausbaupläne nicht im Vergabeverfahren. In der Konsequenz muss seit Beginn der Bauarbeiten um die ausgebauten Strecken herum gebaut werden. Dies bedeutet eine ständige Überplanung der Tiefbauarbeiten – mit Auswirkungen stets auf das Gesamtnetz im Kreisgebiet. Rund 2.400 Adressen fallen aus der ursprünglichen Kalkulation. Beispielsweise in Bad Salzuflen rund 600 und in Horn-Bad Meinberg etwa 500 Adressen. Dadurch muss auch die Wirtschaftlichkeitslücke neu betrachtet werden, denn die sewikom GmbH kann diese Adressen nicht im Vertrieb erschließen. Statt 23,3 sind es nun 26,9 Millionen Euro, also 3,6 Millionen Euro mehr, die über eine Förderung oder sonstige Gegenfinanzierung abgedeckt werden müssen.

 

Im lippischen Südosten sind Verträge möglich

Wenn die Wasserleitung liegt, kann das Wasser an die Haustechnik angeschlossen werden. Genauso verhält es sich mit dem Breitbandausbau: Wenn das Netz geschlossen ausgebaut ist und damit die Kabel gezogen sind, kann angeschlossen werden. Daher startet jetzt die sewikom GmbH in die Vermarktung der Anschlüsse in Lügde und Blomberg. Hier stellt das Unternehmen unter www.sewikom.de Informationen bereit. Auf der Webseite können sich interessierte Lipper auch über die individuellen Möglichkeiten informieren, welchen Anschluss sie erhalten können.

 

Über den Breitbandausbau

Die Breitbandkoordinatoren Ulrich Stephanides (Kreis Lippe) und André Gronemeier (Stadt Detmold) koordinieren den geförderten Ausbau. Dessen Kosten werden gefördert durch die durch die atene KOM in Berlin im Auftrag des Bundes und die Bezirksregierung in Detmold für das Land Nordrhein-Westfalen. Über den aktuellen Stand des Ausbaus in den Ortsteilen, Gewerbegebieten und Schulen können sich die Lipper auch im Netz bei der Stabsstelle Digitalisierung informieren: www.kreis-lippe.de/kreis-lippe/verwaltung-und-service/buergerservice/kreisverwaltung/stabsstelle-digitalisierung.php