Hereingaben gab es gerade am Ende der Begegnung viele – leider ohne Zählbares hervorzubringen.

Die SG Belle-Cappel-Leopoldstal galt lange und zurecht als Favorit auf den Titel „Meister der Kreisliga A“ – an den letzten beiden Spieltagen der Saison zeigte das Team um Trainer Timo Welsandt jedoch Nerven. Die Niederlage gegen den TuS Kachtenhausen (siehe hier) vom letzten Wochenende sollte die Mannschaft eigentlich abgeschüttelt haben und die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg vor heimischer Kulisse zu gewinnen wäre ohnehin viel schöner gewesen – doch es sollte anders kommen.

 

Statt den Heimspieltag, die zweite und dritte Mannschaft spielten am gestrigen Sonntag ebenfalls, in Belle auszutragen, verlegte man auf den besseren Kunstrasenplatz nach Istrup. Dort wollte man seine Stärken ausspielen und mit einem Sieg über einen vermeintlich schwächeren Gegner alles klar machen. Doch der TuS Horn-Bad Meinberg war motiviert bis unter das Dach. Mit Blick auf die Tabelle eine eher ungewöhnliche Situation, ging es für den Gast doch um rein gar nichts mehr, der zehnte Tabellenplatz war es vor der Partei – und blieb es auch danach. Woher die Motivation rührte? Gerüchte aus einigen Ecken am Spielfeldrand machten die Runde – „2.000,- Euro Siegprämie“ oder „ein vierstelliger Betrag und jede Menge Liter Bier“ – unserer Redaktion wurde so einiges zugetragen. In Aussicht gestellt hat diese Prämie wohl der „Türkischer SV Horn“. Mit einem Sieg über den TuS Kachtenhausen (immerhin fünfter der Liga vor den Spieltag und somit kein Leichtgewicht – wie man auch am Spiel der vergangenen Woche gegen die SG sehen konnte) bei gleichzeitiger Niederlage der SG Belle-Cappel-Leopoldstal, wollten die Horner den Meistertitel und Aufstieg in die Bezirksliga klarmachen.

 

Gleichwohl wir die Gerüchte nicht verbindlich bestätigen können – die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn auch die Freude der Gäste aus der Bad-Stadt war es (groß). Als Schiedsrichter Thorsten Pölert die Partie abpfiff, stürmte die komplette Reservebank samt einiger Fans auf das Spielfeld als hätte man die Meisterschaft gewonnen. Letztlich ist jedoch auch nichts Verwerfliches daran einen Mitstreiter in der Liga (unabhängig davon das dieser aus dem gleichen Ort kommt) mit „Mitteln“ zu motivieren – gleichwohl Sportler in jedem Spiel immer das Beste geben sollten. Ein anderes Geschmäckle würde jedoch erzeugt werden, wenn der „Türkischer SV Horn“ den Kontrahenten aus Kachtenhausen zu einer Niederlage motiviert hätte. Bei einem sehr deutlichen 8:0 könnte man davon ausgehen, da aber auch fünf gelbe Karten vergeben wurden wohl eher nicht.

 

Ganz unabhängig jedoch von der Motivation die der TuS Horn-Bad Meinberg auch erhalten haben mag – am Ende muss ein Titelfavorit in der Lage sein den zehnten der Liga zu schlagen. Punkt. Und das war am gestrigen Sonntag leider nicht der Fall. Amadou Diallo setzte in der 16. Minute fast schon einen Wirkungstreffer. Das Team um Kapitän Louis Hilker machte ohnehin einen nervösen Eindruck, spürte scheinbar den Druck, welcher von den beiden Verfolgern auf Platz 2 und 3 der Tabelle ausging. Ein Unentschieden würde am heutigen Tage nicht ausreichen um die Meisterschaft eintüten zu können. Die Spielstärke, welche eigentlich der SG Belle-Cappel-Leopoldstal eigentlich innewohnt, lies sich am gestrigen Tage jedoch nicht wirklich abrufen. Immer wieder fehlte die gewohnt Passgenauigkeit und die gefühlten 80% Ballbesitz reichten am Ende nicht aus um bis zum Ende der Halbzeit etwas Zählbares mitzunehmen.

 

Die Kabinenansprache von Coach Welsandt musste es richten. Mit viel Applaus wurden die Kicker zum Wiederanpfiff der Begegnung auf dem Spielfeld von den zahlreichen Fans empfangen – die Fläche um den Kunstrasenplatz war extrem gut gefüllt. Immer wieder versuchte gerade Marvin Schmidt mit guten Bällen hinter die Abwehrreihen des Gegners Akzente zu setzen. Häufig fanden seine Bälle auch einen Teamkameraden – für einen Abschluss reichte es jedoch nicht. Gerade Abwehrchef Maurice Grüttner machte einen hervorragenden Job und klärte erfolgreich viele Bälle für den TuS Horn-Bad Meinberg. Abwehrchef war Grüttner am gestrigen Sonntag zumindest gefühlt auch gleich von neun Spielern, wenn man Torhüter Jean-Marc Krumme mitzählte. Mit einem schönen Offensivspiel nach vorn hatte das was die Gäste am gestrigen Spieltag taten nichts zu tun. Einen Kommentar von Trainer Wolfgang Wächter am Spielfeldrand konnten wir aufnehmen: „Würden wir offensiv spielen hätten wir keine Chance“.

 

In der 81. Spielminute sollte es dann Wilhelm „Willi“ Bussemeier richten. Mit seiner körperlichen Präsenz auf dem Platz sollte er für zumindest den Ausgleichstreffer sorgen – ein taktisch hervorragendes Mittel – welches am Ende jedoch leider auch erfolglos blieb. Zu dicht schnürten die Gäste den Gürtel rund um das Tor und so blieb der Treffer aus Minute 16 bis zum Ende der einzige der kompletten Partie. Positiv: Es gab in der Begegnung lediglich eine gelbe Karte, statt dessen viele faire und freundschaftliche Gesten zwischen den Kontrahenten.

 

 

Was der SG Belle-Cappel-Leopoldstal am Ende der Saison bleibt ist der Rückblick auf eine wirklich ordentliche Leistung mit vielen Highlights und definitiv bester Unterstützung vom Spielfeldrand aus. Was die Fans in dieser Saison geleistet haben … sie tun es auch hoffentlich in der kommenden – denn dann muss das Ziel erneut Meisterschaft und Aufstieg lauten. Als Redaktion gratulieren wir nicht zur Vizemeisterschaft – wir gratulieren zu einer tollen Saison auf die man stolz sein darf.