Wollen für Wald und Klima handeln: Jan Wisomiersky, Lars Brakhage, Hermann Graf von der Schulenburg, Cajus Caesar, Dr. Lucas Heumann, Andreas Kasper und Holger-Karsten Raguse (von links).

Vertreter von CDU-Kreistagsfraktion und -Kreisvorstand informierten sich unter Leitung des lippischen CDU-Vorsitzenden Lars Brakhage bei Betroffenen vor Ort über die durch Dürre und in der Folge durch Borkenkäfer entstandenen Waldschäden. „Auch in Lippe hat der Wald massive Schäden davongetragen, die seine ökonomische ebenso wie seine klimastabilisierende Leistung gefährden. Die Lage ist ernst und wir sehen dringenden Handlungsbedarf“, sagte Kreistagsfraktions-Vorsitzender Andreas Kasper nach dem Rundgang mit Vertretern der Wald- und Forstwirtschaft.

 

OWL-Forstamtsleiter Holger-Karsten Raguse beschrieb die derzeitige Situation: „Fichten und Buchen sind besonders betroffen. Das Schadholzaufkommen ist riesengroß, so dass auch die Aufräumarbeiten und der Abtransport des Holzes problematisch sind.“ Die Holzlager seien voll, der Holzmarkt mehr als angespannt und die Arbeitskapazitäten knapp. Dr. Lucas Heumann, Mitglied der Landesverbandsversammlung und im Beruf Hauptgeschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW e.V., verwies darauf, dass Nadelholz für die stoffliche Verwertung unerlässlich sei und beim Laubholz durch die Dürre schnelle Entwertung auftreten könne.

 

„Für die Waldbauern steht die Wertschöpfung einer Generation auf dem Spiel“, brachte Hermann Graf von der Schulenburg, Vorsitzender der forstwirtschaftlichen Vereinigung OWL, die Lage tausender kleiner Waldbesitzer auf den Punkt. Brakhage und Kasper versicherten, dass sie an der Seite der Waldbesitzer und des Waldes stehen. Gemeinsam mit den Experten richteten die Christdemokraten die Bitte an den Bundeswaldbeauftragten Cajus Caesar, sich für unterstützende Mittel des Bundes einzusetzen. Der Klimafonds EKF sei hier eine Finanzierungsmöglichkeit.

 

Die CDU-Kreistagsfraktion macht sich stark für den Wald als „Klimaschützer Nr. 1“ und fordert eine Aufforstung auf kreiseigenen Flächen. Dabei folgt sie dem Rat Caesars und spricht sich für standortgerechte Baumarten aus. „Wir wollen vielschichtige Mischbestände aus Laub- und Nadelholz, die den örtlichen Ansprüchen an Boden, Wasser und Nährstoffversorgung in besonderer Weise gewachsen sind“, so Kasper.

 

Mit den Experten sind die Christdemokraten einig, dass der nachhaltig bewirtschaftete Wald der effektivste CO2-Speicher und daher für den Klimaschutz unverzichtbar ist. So entzieht eine Fichte im Laufe ihres 100jährigen Lebens der Atmosphäre fast zwei Tonnen CO2. Wird ihr Holz dann zum Bauen und Wohnen verwendet, verlängert sich diese Speicherwirkung über die Lebensdauer des Baumes hinaus. „Grund genug für den Kreis, mit der Aufforstung auf eigenen Flächen einen wertvollen Beitrag zur CO2-Senkung zu leisten“, findet Kasper. Die CDU sehe Aufforstung als gesamtgesellschaftliche Herausforderung, betont Brakhage und ergänzt: „Wer aufforstet hat immer auch kommende Generationen im Blick.“