Christoph Dolle setzte sich schon in der Vergangenheit im Sinner der Stadt Blomberg für parteiübergreifende Zusammenarbeit ein.

2017 wurde mit Christoph Dolle ein Amtsnachfolger für das aus Altersgründen ausgeschiedenen Rolf Stodieck gefunden. Kämmerer und Beigeordneter sind nicht zwangsweise in Personalunion zu besetzen. Während der Kämmerer die nächste Stufe nach der „für das Finanzwesen bestellte Person“ ist, handelt es sich bei dem Beigeordneten um eine Person, die u. a. mit viel Personalverantwortung im Verwaltungsbereich agiert. Christoph Dolle setzte sich damals in einem längeren Prozedere gegen 14 weitere Bewerber durch, eine Entscheidung die Bürgermeister Klaus Geise unter Beifall des gesamten Rates verkündete (Berichte dazu hier und hier).

 

Bereits am 27. April 2020 gab es eine gemeinsame Presseerklärung, in der der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Thorsten Klatt van Eupen, der SPD-Fraktionsvorsitzende Günther Borchard und der amtierende Bürgermeister Klaus Geise den aktuellen Beigeordneten und Kämmerer der Stadt zur Kandidatur für das Bürgermeisteramt bei der anstehenden Kommunalwahl aufforderten. Die erbetene Bedenkzeit verdeutlicht einerseits das Dolle sich der Tragweite seiner Entscheidung definitiv bewusst ist, die Kürze der Zeit zeugt andererseits von Entschlossenheit. Für den heutigen Donnerstag hatte Christoph Dolle dann zu einer Pressekonferenz geladen (bei der die „Corona-Regeln“ natürlich berücksichtigt wurden) um seine Entscheidung zu verkünden. Ja, Christoph Dolle wird sich für das Amt des Bürgermeisters zur Wahl stellen.

 

Im Gespräch erklärte Dolle: „Ich konnte die Entscheidung des Bürgermeisters (nicht wieder anzutreten) zunächst nicht glauben, musste regelrecht schlucken. Erst als Klaus Geise diese im Rat verkündete wurde das für mich greifbar. Als dann später die Anfragen für eine Kandidatur kamen habe ich zunächst nach Rückkopplungen gesucht. Ich wollte mich nicht vereinnahmen oder vor den sprichwörtlichen Karren spannen lassen, sondern eine eigenständige und selbstbewusste Entscheidung in mir heranreifen lassen. Aus meinem Umfeld kam durchweg positives Feedback, auch aus den Reihen der Blomberger Vereine, denen ich angehöre. Nun ist meine Entscheidung für eine Kandidatur gefallen und ich würde mich sehr über diese neue Herausforderung freuen.“

 

Viel Vorbereitungszeit blieb Dolle für den heutigen Termin sicherlich nicht, gerade in seiner Funktion als Geschäftsführer der FiBs hat er Dank Corona viel zu tun, dennoch skizzierte er politische Schwerpunkte bzw. erste Ziele, diese fortfolgend sinngemäß:

 

„Auf der Basis stabiler Finanzen müssen wir das Gemeinwesen und den Zusammenhalt stärken. Gerne möchte ich eine zukunftsorientierte und nachhaltige Stadtentwicklung weiter vorantreiben, dabei den Wirtschaftsstandort mit seinen wertvollen heimischen Akteuren und den wichtigen lokalen Arbeitsplätzen fördern und stärken.

 

Der Bildungsstandort Blomberg muss weiterentwickelt werden. Zu einer lebenswerten Gesamtgemeinde gehören neben der Kernstadt auch alle 18 Blomberger Dörfer, deren Attraktivität erhalten und mit der Weiterentwicklung des IKEK gefördert werden muss.

 

Eine konsequente und bürgernahe Verwaltungsmodernisierung ist mir ein Anliegen. Nicht zuletzt die aktuelle Krise zeigt uns, dass wir die Chancen von Digitalisierung und Homeoffice effizienter und mutiger nutzen müssen. Sicher hat nach der Krise die Stabilisierung und Stärkung von Wirtschaft und Sozialstandort Vorrang.

 

Eine Herzensangelegenheit treibt den Betriebsleiter des Eigenbetriebs Blomberger Stadtforst darüber hinaus um: Unsere Wälder leiden seit einigen Jahren enorm. Hier braucht es große, gemeinsame Kraftanstrengungen für unsere grüne Lunge, den Blomberger Stadtwald.

 

Wir brauchen nach der Corona-Krise neue kommunale Fragestellungen und Antworten. Mir ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Parteien zum Wohle aller Bürger sehr wichtig. Mit dieser überparteilichen Herangehensweise habe ich als Beigeordneter und Kämmerer sehr gute Erfahrungen gemacht und möchte das auch in einer neuen Funktion gern so weiter pflegen. Fairness und Augenhöhe mit dem gesamten Stadtrat gehören für mich genauso zu den demokratischen Gepflogenheiten wie konstruktive Kritik.“

 

Mit der Entscheidung Dolles stehen nun zwei Kandidaten fest, die sich um das Amt des Bürgermeisters / der Bürgermeisterin bewerben. Ob Blomberg sich auf einen spannenden Wahlkampf freuen darf bleibt abzuwarten, die Möglichkeiten der Kandidaten sind aufgrund der Corona-Pandemie natürlich etwas begrenzter. Von einem fairen Wahlkampf darf bislang jedoch ausgegangen werden, sowohl Susanne Kleemann, als auch Christoph Dolle haben dies herausgestellt.

 

Zur Person:

Christoph Dolle wurde am 16.08.1976 geboren, ist ledig, lebt in fester Partnerschaft und ist Vater einer 10jährigen Tochter. Aufgewachsen ist er in Warburg, wo er auch sein Abitur ablegte. Dolle ist Voll-Jurist, hat ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften in Münster und Köln absolviert. Er war Rechtsreferendariat mit Schwerpunktstationen im Innenministerium NRW in Düsseldorf und in einer auf Verwaltungsrecht und Sozialrecht spezialisierten Anwaltskanzlei in Bielefeld. Am Dortmund Airport fungierte er als Assistent der Geschäftsführung und hat bei der Landesverwaltung NRW, unter anderem in Dezernaten bei der Bezirksregierung Arnsberg und der Bezirksregierung Detmold gearbeitet, bevor er nach Blomberg gekommen war.

 

In Blomberg lebend fühlt er sich hier nach eigener Aussage pudelwohl. Er scheint tatsächlich ion Blomberg angekommen zu sein, neben seiner Mitgliedschaft in der SPD ist Christoph Dolle auch Mitglied wie folgt:

 

Immertreu-Rott im ABS
AWO Blomberg
NABU
TC Blomberg
HSG-Förderverein
Netzwerk Schule-Wirtschaft
Bund deutscher Kriegsgräberfürsorge