Das Coronavirus breitet sich weltweit aus und die Prävention vor dem Virus beschäftigt auch die Menschen in Lippe. Im Gesundheitsamt des Kreises Lippe sind keine Verdachtsfälle bekannt. Landrat Dr. Axel Lehmann erklärt dazu: „Sollte das Coronavirus in Lippe ankommen, arbeiten alle Beteiligten Hand in Hand, um eine Ausbreitung zu verhindern und um die Patienten bestmöglich zu behandeln. Die Gefährdung, an dem Virus zu erkranken, wird aber derzeit von der WHO als gering eingeschätzt.“
Das Coronavirus äußert sich über eine Erkältungssymptomatik mit Husten, kann aber auch schwere Infektionen der unteren Atemwege nach sich ziehen. Derzeit gibt es zwei Risikogruppen, bei denen ein berechtigter Verdacht auf eine Erkrankung bestehen kann: bei Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen im Risikogebiet in der Provinz Hubei (inklusive der Stadt Wuhan) sowie in einzelnen Städten in der Provinz Zhejiang (Wenzhou, Hangzhou, Ningbo und Taizhou) in China aufgehalten haben oder die Kontakt zu bereits nachweislich am Coronavirus erkrankten Personen hatten. Nur wer zu einer dieser Gruppen gehört und aufgrund von Symptomen wie Fieber oder Atemwegsproblemen eine Erkrankung fürchtet, sollte sich zuerst telefonisch mit seinem Hausarzt in Verbindung setzen. So können das weitere Vorgehen und ein möglicher Arztbesuch besprochen werden.
Ein Expertenteam aus verschiedenen Bereichen bringt sich für den Kreis Lippe seit Mitte Januar regelmäßig auf den aktuellsten Stand. Beteiligt sind das Gesundheitsamt und der Bevölkerungsschutz mit dem Rettungsdienst des Kreises Lippe, Vertreter der kassenärztlichen Vereinigung sowie Vertreter des Klinikum Lippe. Das Gesundheitsamt berät beispielsweise Ärzte in Hygienefragen. Alle Mitarbeiter des Rettungsdienstes sind speziell für einen möglichen Einsatz geschult worden. Von der Notrufabfrage in der Leitstelle über Maßnahmen vor Ort beim Patienten bis hin zu notwendigen Absprachen mit anderen Beteiligten sind die Absprachen klar definiert. Es herrscht Meldepflicht über einen Verdachtsfall, sodass schnellstmöglich gehandelt werden könnte. Mittlerweile ist es auch für ein Labor in Lippe möglich, die Tests für eine Erkrankung innerhalb eines Tages auszuwerten. Notwendige Hygienemaßnahmen könnten binnen kürzester Zeit umgesetzt werden.
Dr. Kerstin Ahaus, Leiterin des Gesundheitsamtes, bewertet die Situation in Lippe: „Es gibt im Moment keinen Grund zur Beunruhigung, wir stehen in engem Austausch mit den anderen Kreisen in OWL und den zuständigen Ministerien. Prävention ist die beste Maßnahme zum Schutz.“ Die vorbeugenden Maßnahmen unterscheiden sich nicht von den Empfehlungen, die in der aktuell herrschenden Grippe- und Erkältungszeit gemacht werden. Dazu zählen das gründliche Händewaschen, das angemessene Verhalten bei Niesen und Husten und der Abstand zu Erkrankten.
Das Robert Koch Institut (RKI), die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention, informiert außerdem tagesaktuell. Auf der Webseite des RKI sind Informationen über die Ausbreitung des Coronavirus zu finden und alle häufigen Fragen verständlich erklärt.