Der Knoten ist geplatzt! Im Achtelfinale des DHB-Pokals holt sich der TBV Lemgo Lippe gegen den Bergischen HC den ersehnten ersten Heimsieg in dieser Saison und sichert sich damit gleichzeitig den Einzug ins Viertelfinale. Bis kurz vor Schluss war für beide Teams alles drin. Es war über die gesamte Spielzeit eine Partie auf Augenhöhe, in der am Ende Kleinigkeiten den Ausschlag gaben. Der TBV ging mit derselben Aufstellung wie auch schon gegen Minden in das Spiel: Mit Elísson, Suton, Baijens, Guardiola, Schagen, Klimek und Wyszomirski im Tor. Sowohl Lemgo als auch die Bergischen machten von Beginn an Tempo und setzten zunächst auf eine kompakte 6:0-Deckung. „Ballgewinne aus einer stabilen Abwehr und daraus die einfachen Tore erzielen“, das war das Ziel. Der Plan ging aber zunächst nicht auf. Beide Teams waren genauso schnell zurück in der Abwehr, wie sie im Angriff Tempo nach vorne machten und zwangen den Gegner ins Positionsspiel.
Damit taten sich beide Angriffsreihen sehr schwer. Bis das erste Tor fiel, dauerte es mehr als vier Minuten. Die Gäste erwischten den besseren Start und konnten sich Mitte der ersten Hälfte kurzzeitig auf drei Tore absetzen. Der TBV aber blieb dran und kämpfte sich zurück ins Spiel. Bei angezeigtem Zeitspiel schafften die Lipper mit einem Kempa-Pass von Elísson auf Cederholm eindrucksvoll den Anschlusstreffer und kurz vor Ende der ersten Halbzeit den Ausgleich. Mit einem 12:12-Unetnschieden ging es in die Kabine. Das Spiel war nach wie vor völlig offen.
Überhaupt bekamen die 2678 Zuschauer in der Phoenix Contact-Arena ein klasse Spiel zu sehen und sorgten selbst für ordentlich Stimmung. Mannschaften und Fans machten nach der Pause genau da weiter, wo sie aufgehörten hatten. Mit viel Leidenschaft auf und neben dem Feld. Van Olphen machte das erste Tor der zweiten Hälfte und brachte den TBV zum ersten Mal in Führung. Lemgo fand nun besser und besser ins Spiel. Wyszomirski kaufte den Löwen gleich mehrere Würfe aufs Tor ab und Elísson nutzte das, um daraus im Gegenstoß die einfachen Tore zu machen. Trotzdem blieb der BHC dran und nutzte ein, zwei Fehler der Lemgoer um sich die Führung zurückzuholen. Wie sehr der TBV diesen Sieg wollte, war deutlich zu sehen, als TBV-Rechtsaußen Zerbe gegen den über zwei Meter großen Szücs einen Abpraller aus der Luft holte.
In den letzten fünf Minuten war für beide Teams immer noch alles drin. Der TBV war in der Schlussphase hellwach und holte sich wieder über Wyszomirski im Tor und Elísson per Gegenstoß die Führung, baute diese auf zwei und letztendlich sogar auf drei Tore aus. Der BHC nahm noch einmal eine Auszeit, aber die Lemgoer behielten die Nerven und machten den Sack zu. Nach einem bis zum Schluss spannenden und nervenaufreibenden Pokalspiel feierten die Mannschaft und ihre Fans lautstark den 27:24-Seig über den BHC, den ersten Heimsieg der Saison und den Einzug ins Viertelfinale.
TBV-Trainer Florian Kehrmann war sichtlich stolz auf seine Mannschaft: „Das Spiel war genauso knapp und spannend, wie wir erwartet hatten und der Ausgang so, wie ich erhofft hatte. Der erste Weckruf war, als wir bei Zeitspiel einen Kempa-Pass spielen. Da waren auf einmal alle wach, alle in der Halle waren da. Da hatte ich nicht das Gefühl, dass so wenig Zuschauer da waren. Die Stimmung war großartig. Ich wünsche mir, dass wir als nächstes gegen Kiel ein volles Haus haben und wir an diese Leistung anknüpfen können .“
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (7/1), Guardiola (2), Carlsbogård (3), van Olphen (3), Schagen (1), Suton, Zerbe (1), Cederholm (6), Engelhardt, Reimann, Klimek (1), Baijens (3)
Pressemeldung TBV Lemgo