Das Fahrzeug bietet im Innenraum und im Kofferraum nur begrenzt Platz. Manchmal übersteigt das Gepäck das zur Verfügung stehende Volumen. Ein Dachgepäckträger in Kombination mit einer Dachbox ist in dieser Situation eine zielführende Lösung. Das Ergebnis ist eine Vergrößerung des verfügbaren Stauraums und eine sichere Lagerung der Ladung auf dem Fahrzeugdach. Einige Fahrzeuge sind bereits serienmäßig mit Dachträgern ausgestattet, aber auch eine Nachrüstung ist möglich. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, sind jedoch einige Kriterien zu beachten.
Die wichtigsten Kriterien im Überblick
Um eine Dachbox am Fahrzeug zu befestigen, wird ein Dachträger benötigt. Es gibt verschiedene Systeme, wobei zwischen offener und geschlossener Reling unterschieden wird. Zunächst sollte dem Material eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Stahlrohre sind ein weit verbreitetes Material, das für eine Vielzahl von Transportlösungen prädestiniert ist. Ein herausragendes Merkmal ist seine Kratzfestigkeit. Verzinkter Stahl ist zudem rostbeständig. Wer besonderen Wert auf Ästhetik legt, sollte eine Ausführung in Aluminium in Betracht ziehen. Auch dieser Werkstoff trotzt den Elementen. Neben den ästhetischen Vorteilen überzeugen vor allem die aerodynamischen Vorteile, die störende Windgeräusche minimieren. Aluminiumträger können darüber hinaus auch zu Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch führen.
Relingträger, bei denen zwei Querträger von einer Fahrzeugseite zur anderen verlaufen, eignen sich besonders für Kombifahrzeuge. Wenn das Fahrzeug mit einer Regenrinne ausgestattet ist, ist ein Regenrinnenträger ideal. Bei Fixträgern sind spezielle Füße und Stützen erforderlich, um der Konstruktion Stabilität zu verleihen. Diese Komponenten sind oft als Zubehör erhältlich und können leicht angebracht werden. Zu beachten ist jedoch, dass nicht jeder Dachträger für alle Fahrzeuge geeignet ist.
Für die Montage am Fahrzeug ist keine Eintragung in die Fahrzeugpapiere erforderlich. Allerdings gibt es gesetzliche Grenzwerte, die unbedingt eingehalten werden müssen. Genaue Angaben finden sich häufig in der Fahrzeugbeschreibung oder im Serviceheft. Vor einer längeren Fahrt sollten diese Hinweise unbedingt gelesen werden.
Traglast, Beladung und empfohlene Geschwindigkeit
Ein Dachgepäckträger muss immer mit dem jeweiligen Fahrzeugmodell kompatibel sein. Viele Fahrzeuge verfügen über spezielle Befestigungspunkte auf dem Dach, die für die Montage vorgesehen sind. Die maximale Belastbarkeit eines Dachträgers korreliert in der Regel mit der Fahrzeuggröße. So ist die Traglast bei einem Kleinwagen geringer als bei einem ausgewachsenen SUV. Die angegebene Zuladung darf nicht überschritten werden, da sonst die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden kann.
Die Beladung des Dachgepäckträgers kann einen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben – je nach Beladung kann es zu einem Mehrverbrauch von bis zu 20 Prozent kommen. Es ist darauf zu achten, dass keine Gegenstände über das Fahrzeug hinausragen und den Verkehr behindern. Ragt die Ladung mehr als 1,50 Meter über das Fahrzeugende hinaus, ist eine rote Warnmarkierung erforderlich. Bei der Auswahl eines geeigneten Dachgepäckträgers sollte auf zertifizierte Sicherheitsstandards geachtet werden. Neben dem GS-Zeichen ist die DIN 73502 ein Indikator für hohe Zuverlässigkeit.
Es gibt keine gesetzlich festgelegte Höchstgeschwindigkeit für das Fahren mit einer Dachbox. Aus rechtlicher Sicht wird sie als „Ladung“ betrachtet, wobei die gefahrene Geschwindigkeit „angemessen“ sein muss. Einige Hersteller geben Empfehlungen für eine Höchstgeschwindigkeit, die aus Haftungsgründen eingehalten werden sollte. Der ADAC empfiehlt generell, mit einer Dachbox nicht schneller als 130 km/h zu fahren. Ein Fahrzeug, das mit einer solchen Box ausgestattet ist, reagiert empfindlicher auf Fahrtwind. Dies gilt insbesondere für Seitenwind, wenn ein Lkw überholt wird. Außerdem steigt der Kraftstoffverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten deutlich an.