Während der erste Dank personifiziert ist, richtet sich der zweite Dank an all jene BürgerInnen, die einem Aufruf (siehe hier) der Stadt Blomberg vom 13. September 2019 gefolgt sind. Ursprünglich 300 Eichen bot der Stadtforst zum Selbstkostenpreis zur Verfügung, eine Zahl die am Ende weit übertroffen werden sollte. „Ich bin überwältigt und freue mich über das große Interesse, mit dem wir absolut nicht gerechnet haben“, lautete ein Eintrag von Mitorganisatorin Julia Renkwitz, die am Vortag über die sozialen Medien für weitere Mitstreiter ihres Organisationsteams warb. Auch Betriebsleiter Stadtforst Christoph Dolle zeigte sich im Vorfeld begeistert und kommentierte: „Die Aktion geht durch die Decke, darüber freuen wir uns sehr“.
Am heutigen Donnerstag folgte dann Pflanzaktion der besonderen Art:
Regenjacke: check
Gummistiefel: check
Regenschirm: check
Spaten: check
So dürfte wohl die Liste Vieler ausgesehen haben, die sich am heutigen Feiertag auf den Weg zum Forsthaus gemacht hatten. Bereits ab 9:30 Uhr füllte sich die Fläche vor der alten Gaststätte „Forsthaus“ zunehmend, die Polizei, vertreten durch Frank Marohn, regelte unkompliziert den Verkehr. Weder vom Feiertag, noch vom eher mäßigen Wetter, ließen sich die Pflanzwilligen abhalten. Stolze 434 Bäume konnte der Blomberger Forstbetrieb verkaufen, entsprechend groß war auch die Zahl der Teilnehmer, die vermutlich jenseits der 500 gelegen haben dürfte. In einer kurzen Ansprache bedankte sich Christoph Dolle bei den Anwesenden: „Ich freue mich über das große Interesse an dieser Aktion, mit einer solch großen Resonanz haben wir nicht gerechnet. Besonders freut mich die Anwesenheit zahlreicher Familien und Privatpersonen, die uns heute unterstützen. Die durch Sturm „Friederike“, Dürreperioden und massiven Borkenkäferbefall entstandenen Schäden werden wir heute zwar nicht beheben, dennoch geht von dieser Aktion eine große symbolische Wirkung aus. Besonders bedanken möchte ich mich bei Julia Renkwitz für die Idee, den Kindergärten für die Herstellung von Plaketten für die Bäume, bei Stephan Radeck und seinem Team, aber auch bei Ihnen.“
Gleichwohl sich das Angebot der Stadt auch an Diejenigen richtete, die die Eichen im eigenen Garten pflanzen wollen, wird der Großteil der Bäume ihren Platz auf dem Eichenberg finden, nur etwa 20 Bäume werden in Privatgärten angepflanzt werden. Der Wunsch von Dolle, gemeinsam mit engagierten Blombergerinnen und Blombergern ein positives Zeichen zu setzen, ist in Erfüllung gegangen. Auch Bürgermeister Klaus Geise zeigte sich von der großen Teilnehmerzahl begeistert – eine Aktion, die sicherlich wiederholt werden wird. Der fachliche Teil der Anpflanzung erfolgte dann durch Förster Stephan Radeck, der, gemeinsam mit seinem Team, die Anpflanz-Fläche vorbereitet hatte.
Bäume pflanzen ist eines der wirksamsten Mittel gegen den Klimawandel – vielen Dank allen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben. Inspiriert ist sie von der bundesweiten Initiative „Einheitsbuddeln“, die sich aus einer Idee der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei entwickelt hat und vom bekannten Cartoonisten Ralph Ruthe prominent beworben wird. Die bundesweite Initiative zielt vor allem darauf ab, im privaten Rahmen einen symbolischen Baum im Garten zu pflanzen oder in der Nachbarschaft eine Pflanzparty zu organisieren.
Schon im Vorfeld erklärte Christoph Dolle: „Wir wollten den Anlass aber darüber hinaus auch nutzen, um das Ganze als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu veranschaulichen. Mit dieser Baumpflanzaktion wollen wir den Blomberger Bürgerinnen und Bürgern ihren Stadtwald ein Stück weit näherbringen und gleichzeitig für die massiven Waldschäden sensibilisieren.“ Ein Ziel welches bei 434 Bäumen klar erreicht werden konnte. Neben Förster Stephan Radeck, der Interessierten vor Ort einen Einblick über die Situation ermöglichte, und Christoph Dolle, erneut ein großes Dankeschön auf im Namen der Redaktion an Julia Renkwitz, die mit ihrer Anfrage und ihrem Engagement die Verantwortlichen der Stadt und des Stadtforstes auf die Idee zu der Baumpflanzaktion brachte, aber natürlich auch an Ihre Mitstreiter. Diese Aktion ist ein schönes Beispiel, wie man mit eigentlich kleinen Mitteln Einzelner in der Gemeinschaft Großes vollbringen kann. Von dieser Art Ideen braucht es in Blomberg weitere.