Niedrigzinsphase lässt Sparvermögen schmelzen. Deka-Experte zeigt Anlagegrundsätze auf.
– Deutsche verfügen über ein Sparvermögen in Höhe von 5.224 Milliarden Euro
– jährlich gehen mehr als 10 Milliarden Euro des Sparvermögens aufgrund der
Niedrigzinsphase verloren
– es gibt Alternativen auch in einer Welt ohne Zinsen
– Deka-Experte gibt Kunden der Sparkasse Blomberg 7 Anlagetipps
„Wir leben in einer Welt komplexer Wirtschaftsbeziehungen, in der sich regionale Krisen zu einem globalen Finanzproblem auswirken können“, erklärt Jörg Korthaus, Wertpapierexperte bei der DekaBank am vergangenen Dienstag bei einer Kundenveranstaltung der Sparkasse Blomberg. Im Moment ist das Marktgeschehen beeinflusst von einer historischen Negativzinsphase. „Diese ist auch bei Sparern in Blomberg spürbar“, sagt Kerstin Jöntgen, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Blomberg.
Noch immer zählen die Deutschen zu den Spar-Weltmeistern. Insgesamt verfügen sie über ein Gesamtsparvermögen von über 5.224 Milliarden Euro. Allerdings sind mehr als ein Drittel des Vermögens in niedrig verzinsten Anlagen angelegt und erwirtschaften damit keine Rendite. Jährlich gehen so circa 10 Milliarden Euro Sparvermögen verloren, weil aktuell die Inflation die Verzinsung dieser Anlagen übersteigt. Die Inflationsraten steigen an, die Zinsen bleiben trotzdem noch sehr lange sehr niedrig.
„Ein Welt ohne Zinsen ist neu, bedeutet aber nicht eine Welt ohne Anlageperspektiven“, sagt der Wertpapier-Experte. Um das angesparte Vermögen nicht schmelzen zu lassen, sollten sich Anleger unter anderem über ihre Anlageziele bewusst sein, das Vermögen breit streuen und die Struktur regelmäßig überdenken. Korthaus zeigte verschiedene Wege und Perspektiven mit Lösungsvorschlägen zur Anlageentscheidung auf. Insgesamt gab Korthaus sieben Anlagegrundsätze (siehe unten). Er betonte attraktive Renditen können in Niedrigzinszeiten insbesondere Wertpapiere/Aktien bieten.
Rund 70 Kunden der Sparkasse Blomberg waren der Einladung zur Vortragsveranstaltung zum Thema „Eine Welt (fast) ohne Zinsen“ gefolgt. Viele Fragen im Anschluss an die Veranstaltung zeigten, wie aktuell und wichtig dieses Thema bei der Blomberger Bevölkerung ist. Bei einem kleinen Imbiss konnten die gewonnenen Erkenntnisse mit dem Referenten und den Beraterinnen und Beratern der Sparkasse Blomberg weiter vertieft werden.
Anlagegrundsätze im Überblick
-
Anlageziele definieren
-
Eigene Risikobereitschaft einschätzen
-
Anlagehorizont wählen
-
Vermögen breit streuen
-
Internationale Kapitalmärkte nutzen
-
Struktur aktiv und laufend anpassen
-
Höhere Renditen/Renditeerwartungen = größere Schwankungen