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Archäologie in der Blätterhöhle bei Hagen / Foto Matthias Schnadwinkel, Arbeitskreis Kluterthöhle eV

Spektakuläre Ausgrabungen in der Blätterhöhle bei Hagen werfen ein neues Licht auf die Steinzeit. Vortrag im Lippischen Landesmuseum Detmold, am Donnerstag, dem 13. Oktober 2016, um 19.30 Uhr.

 
In der Blätterhöhle am Sauerlandrand wird seit 2004 Forschungsgeschichte geschrieben: Teile der Steinzeitforschung wurden durch die international bedeutenden Ausgrabungsergebnisse revolutioniert. Im Mittelpunkt des Vortrags von PD Dr. Jörg Orschiedt aus Berlin steht die junge Dame, die vor 5600 Jahren in der Blätterhöhle begraben wurde. Der Schädel des Mädchens aus Hagen wird zurzeit in der großen Landesausstellung zusammen mit
einer realitätsnahen Rekonstruktion ihres Gesichtes präsentiert. Wissenschaftler haben sie untersucht und das Ergebnis lässt aufhorchen: Jäger und Sammler haben über mehr als 2000 Jahre hinweg gleichzeitig mit eingewanderten Bauern in unserer Region gelebt. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass die Jäger und Sammler verschwanden, sobald die Ackerbauern in Mitteleuropa sesshaft wurden. Der Fund aus der Blätterhöhle ist der Beweis, dass über Jahrtausende hinweg eine Parallelgesellschaft existierte.

 
Orschiedt berichtet über die aufsehenerregenden Forschungen aus erster Hand. Seit Sommer 2010 leitet er das Projekt zur Erforschung der Blätterhöhle in Hagen, das am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln angesiedelt ist. Er studierte Ur- und Frühgeschichte und Anthropologie an der Universität Mainz und an der Universität Tübingen. Die Promotion erfolgte in Tübingen mit einer Arbeit über Manipulationen an menschlichen Skelettresten aus der Steinzeit.

 
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr und kostet drei Euro Eintritt. Karten gibt es im Lippischen Landesmuseum, an der Ameide.