Noch schlafen sie friedlich im Nest. Aber in ein paar Wochen schon werden die Jungstörche ihre Flugkünste trainieren.


Im Vogelpark Heiligenkirchen sind im Moment viele Jungtiere zu beobachten.  Detmold-Heiligenkirchen. Seit 15 Jahren lebt das Storchenpaar im Vogelpark Heiligenkirchen, und wie jedes Jahr zieht es auch in diesem Frühling Jungtiere auf: Anfang Mai sind drei kleine Störche geschlüpft. „Das war eher ungewöhnlich“, berichtet Vogelpark-Inhaber Friedrich-Wilhelm Eckstein, „denn es waren sechs Eier.“ In den vergangenen Jahren hatten die Storcheneltern meistens fünf Eier gelegt und vier bis fünf Junge großgezogen.
„Rund 60 junge Störche sind in den vergangenen 15 Jahren im Vogelpark geschlüpft“, erzählt Eckstein. Aber die Zugvögel sind nur Saisongäste: Im Juni und Juli werden die drei Jungtiere, die jetzt noch, von der Mutter bewacht, viel in ihrem Nest schlafen, ihre Flugkünste trainieren. An einem sonnigen Tag im August werden sie Richtung Afrika aufbrechen − von einem Tag auf den nächsten ist das Nest dann plötzlich leer. Drei Jahre, bis zu ihrer Geschlechtsreife, bleiben die Jungtiere in Afrika. Dann kehren sie zurück in den Norden, aber nicht unbedingt an den Ort, an dem sie geschlüpft sind. „Einmal ist tatsächlich ein Storch zu uns zurückgekehrt“, berichtet Friedrich-Wilhelm Eckstein. „Ein anderer lebt jetzt als Brutstorch in Einbeck.“
Im Vogelpark Heiligenkirchen sind derzeit noch viele andere Jungtiere zu beobachten: Die Liszt-Affen tragen ihr Jungtier auf dem Rücken, während die jungen Präriehunde sich mittlerweile aus ihren Löchern heraus trauen und das Gehege erkunden. Auch die Palawanfasane ziehen gerade ein Jungtier groß und die Brut der Dreifarbenglanzstare hat den Nistkasten bereits verlassen.