Um ca. 22.20 Uhr ereignete sich auf der Ostwestfalenstraße zwischen Maspe und Wöbbel ein tragischer Unfall. Der 45-jährige Fahrer eines 1er BMW befuhr die an dieser Stelle gänzlich unbeleuchtete Ostwestfalenstraße in Richtung Steinheim, als er am Straßenrand plötzlich eine dunkel gekleidete Frau bemerkte. Diese sprang ihm direkt vor das Auto. Geistesgegenwärtig riss der Fahrer das Lenkrad in Richtung Straßengraben und konnte dadurch verhindern das er die Frau frontal traf. Die Frau glitt seitlich am Fahrzeug entlang und wurde dabei dennoch schwer verletzt. Der Fahrer brachte das Fahrzeug zum Stillstand und leistete umgehend Hilfe. Um ein entgegenkommendes Fahrzeug zu warnen stellt er sich zwischenzeitlich noch auf die Mittellinie der Straße um auf die Unfallstelle aufmerksam zu machen und die Frau zu schützen. Unglaublich: Der Fahrer dieses Fahrzeugs ist offensichtlich einfach weitergefahren.

 

Ebenfalls aus Richtung Blomberg kommend*1, befuhr einen Moment später ein dunkler BMW die Ostwestfalenstraße. Die Unfallstelle wahrnehmend, bremste der männliche Fahrer offenbar stark. Ein dahinter fahrender Mann in einem silbergrauen Audi reagierte zu spät und fuhr dem BWM mit hoher Geschwindigkeit ins Heck. Beide Fahrzeuge wurden so stark herumgeschleudert, dass sie letztlich in entgegengesetzter Fahrtrichtung standen. Glücklicherweise waren zwei Feuerwehrleute aus Blomberg gerade auf dem Rückweg aus Steinheim und konnten umgehend Hilfe leisten. Auch der Fahrer des 1er BMW leistete weiterhin Hilfe und sorgte unter anderem dafür, dass die beiden anderen männlichen Unfallbeteiligten wach blieben.

 

*1 entgegen der gestrigen, unserer Redaktion mitgeteilten Informationen, sollen die beiden Fahrzeuge des zweiten Unfalls IN Richtung Blomberg und nicht AUS Richtung Blomberg unterwegs gewesen sein. Wir bitten um Verständnis dafür, dass es in solchen Extremsituationen vor Ort durchaus auch mal zu Verwechslungen kommen kann oder sich im weiteren Verlauf der Ermittlungen Änderungen ergeben.

 

Die Feuerwehr rückte mit einer Mannstärke von 22 aus, zudem trafen 4 Streifenwagen der Polizei und 3 Rettungswagen (RTW) ein. Die schwer verletzte Frau wurde zunächst auf der Straße behandelt, dann im RTW und wurde dann ins Klinikum verbracht. Ein Zeuge, der ebenfalls als Ersthelfer fungiert hatte, sagte aus, dass er bei der 45-jährigen Frau Alkoholgeruch wahrgenommen habe. Warum die Frau, die in völliger Dunkelheit und zudem mit dunkler Kleidung ausgestattet so plötzlich auf die Straße gesprungen ist, kann nur spekuliert werden. Am Straßenrand neben dieser ersten Unfallstelle stand jedoch unter anderem ein Koffer.

 

Die zweite Unfallstelle befand sich rund 100 m hinter der ersten. Der Fahrer des Audi war ansprechbar, bei dem Fahrer des BWM wurde eine Patientenorientierte Rettung vorgenommen. Auch diese beiden Fahrer wurden schwerverletzt mit dem RTW ins Klinikum verbracht. Weitere Angaben zu den Personen konnten durch die Einsatzkräfte vor Ort nicht aufgenommen werden.

 

Nach ersten Einschätzungen ist die Frau, die als Unfallverursacherin benannt werden kann, die Person mit den schwersten Verletzungen. „Hätte der Fahrer des 1er BMW nicht so gut reagiert und die Frau frontal erwischt, so hätte sie vermutlich keine Chance zu überleben“, lautete eine Einschätzung aus Reihen der Einsatzkräfte und Ersthelfer.

 

Die Höhe des Schadens am 1er BMW konnte vor Ort noch nicht ermittelt werden, die anderen beiden Fahrzeuge erlitten einen Totalschaden. Aufgrund der Schwere der Verletzungen werden die drei Fahrzeuge nach ersten Angaben sichergestellt. Wann die Ostwestfalenstraße für den Verkehr wieder freigegeben werden kann konnte daher vor Ort nicht geklärt werden.