Am heutigen Sonntag traf die HSG Blomberg Lippe in der Handball Bundesliga der Frauen auf Bayer 04 Leverkusen. Dadurch das an diesem Spieltag andere Teams bereits Punkte einsammeln konnten, bedeutete die Auswärtspartie für die Mannschaft aus der Nelkenstadt mit Blick auf die Tabelle ein Derby – ein Aufeinandertreffen des 5. (HSG) gegen den 6. in der Liga. Da Leverkusen drei Punkte hinter der HSG lag, konnte es lediglich um die Erfüllung der Forderung von Gastgeber-Trainergespann Renate Wolf und Michael Biegler gehen den Abstand zu verringern und sich für die Auswärtsschlappe im Oktober zu revanchieren. Bei der HSG Blomberg-Lippe setzte es im Hinspiel nämlich ein deutliches 24:36 – die bisher höchste Niederlage der Werkselfen im Duell mit den Ostwestfälinnen. Ob unter anderem auch dieses Spiel einen Beitrag zum Weggang vom ehemaligen Trainer Robert Nijdam im November 2019 geleistet hat?

 

Renate Wolf verkündete auf der Leverkusener Vereinsseite: „Das Team von Steffen Birkner spielt eine hervorragende Saison mit attraktivem Tempohandball. Davon konnten wir uns im Hinspiel überzeugen. Eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die wir uns gerne erspart hätten. Das Spiel am Sonntag bietet uns eine gute Möglichkeit zur Rehabilitation.“ Auch die weiteren guten Leistungen des HSG sind am Gastgeber nicht vorbeigegangen, wird das Team der Nelkenstadt doch als „die Überraschungsmannschaft der Saison“ bezeichnet. Die Langzeitstatistik (30 Spiele) lässt jedoch auch die Stärke von Leverkusen erkennen: 19 Siege, 4 Unentschieden und nur 7 Niederlagen in den Begegnungen könnte man so interpretieren, dass der heimstarke Gastgeber als Favorit ins Rennen um die Punkte geht. Von den 19 Heimspielen konnten 15 gewonnen werden und es gab lediglich zwei Niederlagen. Der Trend der letzten 10 Spiele spricht dann jedoch eine etwas andere Sprache, 3 Siege für Leverkusen, 3 Unentschieden und 4 Siege für Blomberg.

 

Auf der Internetseite (Quelle) der HSG ließ Coach Birkner verlauten: „Ich erwarte ein schweres Spiel. Bayer wird gegen uns sicherlich ein ganz anderes Gesicht als beim letzten Heimspiel gegen Buxtehude zeigen. Wir sind gewarnt und müssen uns im Vergleich zum Auftritt gegen Bad Wildungen insbesondere im Angriff deutlich steigern. Wir sind speziell gefordert, unsere klaren Torchancen besser zu nutzen“ – ob dieser Plan aufgehen sollte?

 

Blomberg startete zunächst etwas besser in die Partie und konnte mit 2:0 in Führung gehen, während die Werkselfen über sieben Minuten warten musste, bevor sie die kompakte Abwehr der Gäste erstmalig überwinden konnte. In Summe nur drei Tore nach mehr als 10 Minuten – es sollte heute wohl eher ein Spiel der Defensiven werden. Eine zwischenzeitliche 3:1 Führung schenke Blomberg dahin, in Minute 14 die erste Führung beim 4:3 für die Gäste. Auf beiden Seiten wurde in der Abwehr mit harten doch fairen Bandagen gekämft, die Zuschauer sahen in 20 Minuten lediglich neun Tore (5:4). Im ersten Durchgang waren es jedoch nicht nur die starken Defensivleistungen die Tore vermissen ließen, auch viele technische Unzulänglichkeiten hinderten am flüssigen Spielaufbau. Zum Pausentee stand es, auch aufgrund hervorragender Paraden der Leverkusener Torfrau, 8:6 für den Gastgeber.
Die zweite Hälfte startete wie die erste endete, jedoch wit etwas mehr Tempo bzw. Entschlossenheit in den Abschlüssen. So fielen gleich 12 Tore in der ersten zehn Minuten zum Spielstand von 14:12. Im dann folgenden permanenten Schlagabtausch schaffte die HSG den Ausgleich zunächst leider nicht, noch zehn Minuten auf der Uhr verbleibend führte Leverkusen mit 18:17. In der 50. Minute dann endlich der ersehnte Ausgleich zum 18:18 durch Nele Franz, aber auch eine 2-Minuten-Strafe wegen eines Regelverstoßes gegen Coach Birkner – ein unglücklicher Zeitpunkt. Die Spannung in der Halle war nun deutlich spürbar, beide Teams nahmen eine Auszeit, Birkner mit den besseren Anweisungen, die HSG geht mit 20:19 in Führung. In dieser Phase muss Silje Bröns Petersen erwähnt werden, lief sie zur Höchstform auf und steuerte zahlreiche Treffer bei. In der 58. Spielminute erobert Leverkusen die Führung beim 22:21 zurück. Jeder Fehler wird ab jetzt teuer, doch Blomberg gleicht aus. Nach 7-Meter wieder die Führung für den Gastgeber (23:22), Birkner nimmt seine letzte Auszeit, noch 45 Sekunden auf der Uhr. Ausgleich, noch 20 Sekunden. ….und dabei bleibt es. Am Ende ein verdientes Unentschieden.