126 Tage mussten der FC Donop-Voßheide auf seinen zweiten Saisonsieg in der Westfalenliga warten. Nun kam er gerade recht, um bei der anschließenden Weihnachtsfeier für vorweihnachtlich fröhliche Gesichter zu sorgen, nachdem zuvor mit einer FC-Premiere auf dem Lemgoer Jahnplatz der Tabellenneunte vom FSV Gütersloh II mit 2:1 bezwungen worden war.
FC-Coach Knut Winkelmann überraschte gleich am Anfang seine Schützlinge mit einer ungewöhnlichen Aufstellung: Kapitänin Jana Wiemann-Großpietsch wurde – vermutlich erstmals in ihrer langen Fußballlaufbahn – auf die rechte Verteidigerposition beordert, von wo sie mit ihren guten Flanken gleich mal für eine schnelle Spieleröffnung sorgen und mit ihrer Ballsicherheit der Abwehr auch mehr Stabilität verleihen sollte. Marie Wollbrink und Jasmin Butz vervollständigten die Dreierkette, vor der sich ziehharmonikamäßig eine zweikampfstarke und lauffreudige Viererreihe postierte, während mit Melanie Gutsch und Jennifer Labus zwei schnelle Außen Jennifer Friedel als Sturmspitze bedienen sollten. Damit hatte der Coach auch gleichzeitig seine 10 schnellsten Feldspielerinnen aufs Feld geschickt, die die ballsicheren Gäste schon im eigenen Spielaufbau stören sollten.
Diese Taktik kann nur als gelungen bezeichnet werden, denn Gütersloh war zwar spielerisch überlegen und kombinationssicherer, kam aber in der ersten Halbzeit nach druckvollem Beginn nur zu einer einzigen Torchance. Den DonVoß-Ladies gelang in der 22. Minute der Führungstreffer durch Melanie Gutsch, die von Jennifer Friedel den Ball verlängert, und schön in Szene gesetzt worden war und den Ball überlegt an Güterslohs Torfrau vorbei schieben konnte. Für das nächste Highlight sorgte 15 Minuten später Kunstschützin Marina Heidebrecht, die den Rat ihrer Kapitänen („Schieß ihn mit links!“) befolgte und einen 22-Meter Freistoß formvollendet in den Knick des langes Ecks zum umjubelten 2:0 versenkte. Damit ging es auch in die Pause, in der Coach Winkelmann sich entsprechend zufrieden zeigen durfte, aber natürlich auch vor den fast schon traditionellen Unkonzentriertheiten seiner Elf in der zweiten Halbzeit warnte.
Erwartungsgemäß erhöhte der FSV Gütersloh den Druck, die DonVoß-Frauen warfen aber alles in die Waagschale, was die Körper noch hergaben. Bange Schlussminuten ergaben sich naturgemäß nach dem Anschlusstreffer der Gäste in der 73. Minute, nachdem Gütersloh Nr. 14, Jacqueline Manteas, das Leder mit einem strammen 20-Meter-Schuss unhaltbar unters Lattenkreuz gehämmert hatte. Als für die FC-Frauen dann endlich alles überstanden war, war der Jubel bei der Mannschaft und dem zahlreich erschienen Anhang natürlich riesengroß und nach dem so lange ersehnten Sieg ist zumindest die Distanz auf die Nichtabstiegsplätze geringer geworden. Wenn im Nachholspiel am 25. Februar gegen den Tabellenletzten Finnentrop ein Sieg herausspringen sollte, ist das rettende Ufer zumindest schon mal in Sichtweite.
Doch zunächst mal durfte in der Donoper Vereinsgaststätte bei einem gemeinsamen Essen das Erfolgserlebnis gebührend gefeiert werden, bevor es nun in eine nur dreiwöchige Winterpause geht. Dann stehen auch schon die Hallenkreismeisterschaften an und anschließend beginnt Ende Januar im Rahmen einer Berlin-Mannschaftsfahrt mit einem Spiel gegen die U17 von Union Berlin auch schon eine Reihe von Testspielen auf den Plätzen draußen – falls diese nicht im Schnee versunken ist…
Bilder & Bericht von Heino Grollich.