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Energie zu sparen liegt im Trend. Kosten zu reduzieren, die Umwelt zu schonen und bewusster mit Ressourcen umzugehen, sind hierfür entscheidende Beweggründe. Leider kommt es dabei immer wieder zu Fehlern und falschen Annahmen.
Energie sparen beim Wäschewaschen
Nur leicht verschmutzte Wäsche oder Zeitdruck? Dann ist das Kurzwaschprogramm die erste Wahl. Leider wird dabei fälschlicherweise angenommen, dass es durch die kurze Laufzeit weniger Energie und Wasser verbraucht. Das Gegenteil ist der Fall. Hinzu kommt die geringere Einwirkzeit des Waschmittels, das sich oftmals nicht vollständig auflösen kann. Wer es eilig hat oder sparen will, bezahlt am Ende mehr.
Ähnlich verhält es sich bei der Auslastung der Maschine. Weniger und dafür häufiger zu waschen, verbraucht mehr Wasser, Strom und Waschmittel. Werden stattdessen geringe Temperaturen eingestellt und das Eco-Programm gewählt, wird das Waschen besonders sparsam und schonend.
Damit die Wäsche bis dahin organisiert und gesammelt werden kann, empfehlen sich die passenden Strategien für einen ordentlichen Haushalt. Zudem ist selbstverständlich dem Trocknen an der Luft der Vorzug zu geben. Denn auch der sparsamste elektrische Wäschetrockner reicht nicht an den Wäscheständer heran. Wird die Wäsche dabei mehrfach ausgeschüttelt und gewendet, lässt sich sogar ohne Weichspüler ein ähnlicher Weichheitsgrad wie aus dem Wäschetrockner erreichen.
Das größte Einsparpotenzial
Gemeinhin gilt, dass Duschen und Baden das größte Einsparpotenzial bieten. Immerhin werden bei einer durchschnittlichen, zehnminütigen Dusche ohne Sparduschkopf zwischen 120 und 150 Litern Warmwasser verbraucht. Wer bereits kürzer, kühler und mit wassersparenden Vorrichtungen duscht, schont das Budget und die Umwelt an dieser Stelle so weit wie möglich.
Die individuellen Gewohnheiten können jedoch eine bedeutend größere Rolle spielen. Passionierte Hobbyköche und -bäcker verbrauchen neben reichlich Strom bei der Zubereitung und dem Garen im Anschluss auch Wasser und Energie für den Abwasch. Mit Deckel kochen, mit Umluft backen und dann den Geschirrspüler anwerfen gelten gemeinhin als sparsam. Das stimmt jedoch nur zu zwei Dritteln. Energiesparendes Abwaschen von Hand direkt nach dem Kochen oder Backen verbraucht zwar etwa so viel Wasser wie ein moderner Geschirrspüler, dabei aber bis zu 70 Prozent weniger Energie, Spülmittel und Geld. Weitere eindeutige Vorteile dabei sind, dass Reste nicht verkrusten, Geschirr und Besteck sofort wieder zur Verfügung stehen und wiederholtes Waschen ebenso entfällt wie die Anschaffungskosten für den Geschirrspüler.
Moderne Technik macht das Leben leichter und schont die Umwelt
Der Saug-Wisch-Roboter zieht seine Runden im Haus, der Mähroboter bearbeitet stundenlang den Garten und die Steuerung des Smart Homes ist stets auf Standby. Diese und mehr Geräte sollen vermeintlich sparsam den Alltag erleichtern. Fakt ist aber, dass bei Bedarf kurz selbst zu kehren, zu saugen oder zu wischen nach wie vor gründlicher und sparsamer ist. Ähnlich verhält es sich beim Rasenmähen und auch die Geräte im vermeintlich sparsamen Smart Home verbrauchen insgesamt mehr Energie als selbst tätig zu werden und auf unnötige Technik zu verzichten.
Bei nötigen oder nützlichen Geräten lohnt es sich, vor allem auf die Energieeffizienz zu achten und die vermeintlich praktischen Funktionen zu hinterfragen. Muss es beispielsweise wirklich das Gerät mit Steuerung per App sein, das somit andauernd auf Standby läuft? Oder wird bei der Anschaffung am falschen Ende gespart, weil eine niedrigere Energieeffizienzklasse gewählt wird, die durch den Stromverbrauch mittel- und langfristig mehr kostet? Das genaue, ehrliche Hinschauen und Abwägen lohnt sich.