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Die meisten Branchen ächzen unter Fachkräftemangel und wenn die Generation der Babyboomer in den verdienten Ruhestand geht, wird es noch schlimmer. Auch der Nachwuchs im Elektrikerbereich ist mau, immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung in diesem Fach. Die Gründe sind unklar, immerhin ist das Gehalt der Elektrobranche besser als in vielen anderen Bereichen, außerdem gibt es erhebliches Karrierepotenzial.

 

 

Unterschätzter Beruf? Warum Elektriker gefragt sind, wie nie

Das durchschnittliche Bruttoeinkommen für Elektriker liegt in Deutschland bei 3.299 Euro und damit über dem allgemeinen Durchschnitt. Wie kommt es dennoch zustande, dass sich weniger Azubis für die Branche finden lassen? Grund dafür könnte sein, dass der Job unterschätzt wird. Es geht in dieser Berufssparte um weit mehr als „Kabel verlegen“ und „Anschlüsse prüfen“. Vor allem im Hinblick auf den Klimawandel sind Elektriker wichtiger denn je. Um all die Häuser und Gebäude mit PV-Anlagen auszurüsten und erneuerbare Energien flächendeckend zu verbreiten, braucht es erfahrenes Fachpotenzial.

Gründe, warum der Beruf des Elektrikers attraktiver ist als gedacht, gibt es viele:

  • Zukunftssicher, da nicht durch KI und Digitalisierung ersetzbar
  • Arbeit mit Köpfchen und Körper
  • Ständige Veränderungen durch die Digitalisierung der Branche
  • Entwicklungspotenzial zum eigenen Chef vorhanden
  • Hohe Nachfrage in der Gesellschaft
  • Gute Entlohnung in den meisten Bundesländern

 

Die Zukunft hängt auch vom E-Handwerk ab

Wie die Zukunft mit Blick auf die Energiewende weitergeht, hängt auch vom E-Handwerk ab. Schon 2023 zeigte sich, dass ein massiver Mangel an Fachkräften besteht. Um jedoch die Elektrifizierung wirtschaftlicher Branchen und die Veränderung der Gebäudeenergieversorgung zu stemmen, braucht es genau jene Fachkräfte.

Im Jahr 2021 suchte man nach rund 80.000 Fachkräften in der Branche, Tendenz steigend. Dabei fehlen nicht nur Azubis, es sind auch Gesellen und Meister, die händeringend gesucht werden.

 

Wunsch nach Fortbildung wird erfüllt

Die Ausbildung ist der Einstieg in die Welt der Elektriker aber auch danach endet die Karriereleiter nicht. Es gibt Spezifikationsmöglichkeiten, die insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung von Photovoltaik interessanter denn je sind. Wer nach der Ausbildung nicht aufhören möchte, kann schon als Geselle die nötigen Spezifizierung erlernen.

Und wer später einmal selbst die Betriebsleitung übernehmen oder sich selbstständig machen möchte, schließt die Meisterschule an. Je weiter der Elektriker fortgebildet ist, desto höher ist natürlich auch das Gehalt. Auch branchennahe Weiterentwicklungen spielen eine wichtige Rolle, so zum Beispiel in der Gebäudeenergieberatung!

 

Nachwuchsförderung für die Branche wichtig

Selbst wenn zahlenmäßig kein eindeutiger Azubi-Rückgang zu spüren ist, steigt der Bedarf an Elektrikern immer weiter an.

Strom- und Energieversorgung ist in einer digitalen Gesellschaft wichtiger denn je. Für die Betriebe ist es von entscheidender Bedeutung, an Attraktivität für Schulabgänger und Studierende zu gewinnen. Mit gezielter Nachwuchsförderung könnte es möglich sein, das Interesse an einem zukunftssicheren und spannenden Beruf aufrechtzuerhalten. Ebenso wichtig ist es, Fachkräfte aus dem Ausland anzusprechen und ihnen hier in Deutschland die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten im Beruf zu zeigen.