Andre Georg

Wie gestern bereits angekündigt (siehe hier) lagen uns die Einschätzungen der Trainer bis zum gestrigen Redaktionsschluss noch nicht vor. Heute holen wir die Veröffentlichung der beiden Kommentare zum Aufstiegsspiel entsprechend nach und fangen mit dem Lokalmatador André Georg an. Dieser teile uns wie folgt mit:

 

„Zu allererst einmal gehen meine Glückwünsche an Jerxen-Orbke. Gratulation zum Aufstieg. Bei allen Emotionen, die während eines Spiels mit dabei sind, sind und bleiben wir faire Sportsmänner und gratulieren zum Aufstieg. Das gehört dazu! Heute haben wir den Fußball mal wieder von seiner brutalsten Seite kennengelernt. In meinen Augen, ohne immer die klassische „Vereinsbrille“ auf zu haben, hat das bessere Team verloren. Das Team, das ihr letztes Hemd und vor allem Leidenschaft auf dem Platz gelassen hat, guckt am Ende in die Röhre. Aber das gehört beim Fußball leider dazu.

 

Ich möchte meiner Mannschaft, meinem gesamten Verein ein riesengroßes Kompliment und vor allem Dankeschön aussprechen. Wir haben auf dem Platz alles gegeben was wir irgendwie im Tank hatten. Genauso hat am Spielfeldrand jeder einzelne alles gegeben. Das war ganz ganz großes Kino! Ich glaube genau das zeigt auch, was wir für ein geiler Verein sind. Was wir im Stande sind zu leisten, sowohl sportlich, als auch supporttechnisch. Darauf bin ich unfassbar stolz – Trainer von dieser Mannschaft zu sein – und auch Teil von dieser gesamten Einheit. Für alle Beteiligten die auf dem Platz standen und auch für mich ein absolut geiles Erlebnis, was einem stets in guter Erinnerung bleiben wird.

 

Deshalb nochmal: meine, nein ich sage unsere – denn die Mannschaft weiß den Aufwand und die Unterstützung genauso zu schätzen, Dankbarkeit gilt jedem, der dazu beigetragen hat, dass wir so ein Erlebnis haben durften!!! Alleine der Zusammenhalt und die Stimmung – trotz einer Niederlage in einem Aufstiegsspiel – zeigt im Vergleich zu unseren Gästen heute, wie wir gestrickt sind und wie die Leute dafür brennen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was in Horn alles passiert wäre, wenn wir das Ding heute geholt hätten. Darauf können wir alle stolz sein und wir werden alles dafür tun, nächste Saison noch erfolgreicher zu sein.

 

Nun noch ein bisschen was zum Sportlichen: Wir haben über 90 Minuten alle ein geniales Spiel abgeliefert. Wir haben Meter abgerissen, Zweikämpfe geholt und waren bis zur gelb roten Karte auch die spielbestimmende Mannschaft. Was es zu verteidigen gab, haben wir erfolgreich verteidigt. Nach 70 sehr intensiven, kräftezehrenden Minuten ist es dann natürlich eine Mammutaufgabe, einen fehlenden Spieler zu kompensieren. Dass man 90 Minuten nicht alles verteidigen kann und irgendwann auch mal ein Ball durchrutscht, lässt sich nicht vermeiden. Vor allem nicht bei der Qualität die Jerxen auch mitbringt. In der siebten Minute der Nachspielzeit dann den „Knock-Out“ zu kassieren ist maximal bitter.

 

Ich hätte es allen Beteiligten vom Herzen gegönnt, heute Abend den Aufstieg zu feiern. Nichts desto trotz, werden wir feiern. Wahrscheinlich auch mehr als der Aufsteiger selbst. Denn die Herzen unserer Spieler und Fans schlagen alle in Schwarz-Weiß-Blau und bei aller Enttäuschung, können wir erhobenen Hauptes auf eine geile Saison zurückblicken. Das wäre jetzt wirklich nur noch die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen. Die Enttäuschung ist groß, keine Frage – aber wir kommen stärker zurück, als wir gegangen sind. Auch nach Niederlagen halten wir zusammen und stehen wieder auf. Als Team, als Fan, als gesamter Verein!“

 

Tim Hosch

Jerxens Trainer Tim Hosch teilte unserer Redaktion per Sprachnachricht wie folgt mit: „Wahnsinns Spiel natürlich. Was für ein Finale. Respekt an den Gegner, da haben auf jeden Fall alle ihr Leben auf dem Platz gelassen und haben alles reingeworfen. Zur Leistung von uns: Ich fand bis zum 0:1 waren wir überhaupt nicht im Spiel und Istrup war uns kämpferisch auf jeden Fall überlegen – jeder Zweite Ball war bei Istrup. Wir waren in Teilen am Drücker ohne jetzt unendlich zwingend zu sein. Ich denke spielerisch waren wir die ganze Zeit das erfahrenere Team. Aber mit dem 1:0 war so ein wenig der Kampfgeist geweckt, dann das 1:1, da habe ich schon gedacht das wir in den Köpfen von Istrup waren, dann kam noch die Gelb-Rote dazu.

 

Ohne Gelb-Rot geht das Spiel wahrscheinlich in der Verlängerung an uns, mit Gelb-Rot – da war Istrup glaube ich einfach platt. Wahnsinnigen Respekt an meine Jungs – mit 19 – es reden immer viele von Bezirksligaverstärkung – sozusagen Wettbewerbsverzerrung wurde uns auch zugetragen. Ich will einfach mal sagen da sind 20 Jugendspieler hochgekommen und wir haben aus einer Mannschaft zwei Mannschaften gebildet. Feiern zusammen, spielen die Saison zusammen, trainieren zusammen – das ist ein Team. Das sind die ersten Schritte im Seniorenfußball und vor der Kulisse auch ein Spiel zu drehen…

 

Auch unter den Voraussetzungen, wir waren sportlich ja schon aufgestiegen wenn wir unsere Fehler nicht gemacht hätten (Anm. d Red. : Gemeint sind die beiden Spiele die man am grünen Tisch verloren hat weil man unwissend Spieler einsetze die man jedoch nicht hätte einsetzen dürfen.) – größten Respekt an ALLE. Auch an das gesammte Trainerteam, das ist nicht nur mein Erfolg, sondern unser gemeinsamer Erfolg – vom ganzen Trainerteam – jetzt wird erst einmal gefeiert.“

 

 

Anm. d. Red.: Als Redaktion haben wir keinen Einfluss auf Statements und/ oder Sichtweisen der sich äußernden Personen. Wir schreiben hier über den Amateurfußball. Bei allen Emotionen noch so gute Einschätzungen abzuliefern nötigt uns jedoch Respekt ab. Respekt eben auch voreinander zu haben – dafür herzlichen Dank. Übrigens auch vielen Dank an die Zuschauer aus Cappel und gerade aus der Kernstadt von Blomberg. Wir haben uns für die Protagonisten des Tages sehr gefreut, dass diese vor sehr gefüllten Rängen spielen durften.