Als „Lurchi“ kennen ihn viele aus der Werbung einer bekannten Schuhmarke und gesehen hat ihn der eine oder andere vielleicht schon „in natura“ auf einem Spaziergang an Lippes saubersten Waldbächen: den Feuersalamander, Lurch des Jahres 2016. „Aber selten und auch gefährdet ist diese Amphibienart schon, die zu den 40 ausgewählten Arten zählt, für die sich Deutschland als europa- und damit auch weltweiter Verbreitungsschwerpunkt besonders verantwortlich erklärt hat“, informiert Jürgen Braunsdorf, im Fachbereich Umwelt des Kreises Lippe zuständiger Fachmann für das Thema Artenvielfalt. Er ruft dazu auf, bekannte Vorkommen in Lippe mitzuteilen.
„Wir wollen Arten wie den Feuersalamander auch noch unseren Kindern zeigen. Deshalb schützen und entwickeln wir seine Lebensräume, die zu den auch für uns Menschen wichtigsten Erholungslandschaften zählen“, wirbt Braunsdorf für die im Rahmen einer lippischen Umsetzung der landesweiten Bemühungen auserkorenen „Verantwortungsart“ und blickt dabei auf Lieblingsplätze vieler Lipper, wie z.B. das Silberbachtal bei Horn, die Quellgründe um die Grotenburg oder die sauberen Zuläufe im Kalletal. Dort kann man sie noch als Larven in sogenannten Gumpen, Schlingen oder durch totes Holz aufgestauten klaren und kalten Bachabschnitten kurz nach den Quellen ausfindig machen. Mit Glück krabbelt ein ausgewachsenes Exemplar auch nach einem Gewitterregen über einen der beliebten Wanderwege dort. Menschen sollten sie besser nicht berühren, denn die Feuersalamander verfügen über Fressfeinde abwehrende Giftdrüsen.
Den meist trägen Tieren droht, wie vielen anderen Amphibien auch, der „Straßentod“, aber auch auf Wanderwegen sind sie durch Radfahrer gefährdet. Ihre Laichgewässer können durch Trockenheit oder erhöhte Wassernutzung, wie z.B. am Heidenbach bei Detmold, verschwinden. „Außerdem gibt es aktuell Pilzkrankheiten, die schon kleinere Vorkommen ausgelöscht haben“, weiß Braunsdorf. Grund genug zu handeln und mit dem Feuersalamander besonders wertvolle Naturräume zu erkennen und diese, wo nötig, zu optimieren. Ein kleines Vorkommen gibt es in Leopoldshöhe, wo engagierte Gruppen die Population erhalten wollen. Auf die Zusammenarbeit örtlicher Initiativen der Naturschutzverbände, und das Engagement aller Naturfreunde setzt auch der Kreis Lippe und ruft zu weiteren Mitteilungen über bekannte Vorkommen in Lippe auf.
Genaue Bestandszahlen gibt es für Lippe bisher nicht. Über Fachbereich4@lippe.de nimmt Jürgen Braunsdorf daher gerne Meldungen auf Vorkommen entgegen. Die Daten sollen in ein in Vorbereitung befindliches lippisches Artenschutzkonzept im Rahmen der Biodiversitätsförderung einfließen.
Pressemeldung Kreis Lippe