Dr. Christian Höing (v.l.), Mathilde Prinzessin zur Lippe, Maria Gräfin zu Solms-Laubach, Dr. Marie Luisa Allemeyer und Stephan Prinz zur Lippe bei der Fohlentaufe.
Foto: LWL/Robin Jähne

An der Zucht seltener Haustierrassen, darunter ebenfalls vom Aussterben bedrohte Arten, beteiligt sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold aktiv. Aus diesem Grund ist es umso erfreulicher, dass am 18. Juli ein zweites Fohlen der seltenen Senner Pferde in diesem Jahr im Freilichtmuseum geboren wurde. Das inzwischen 15. Fohlen aus eigener Nachzucht wurde im Rahmen des Freilichtgenusses am vergangenen Wochenende von Taufpaten Stephan Prinz zur Lippe auf den Namen Dohna getauft. Das muntere Fohlen und Mutter Xenia begeisterten die zahlreichen Gäste der Veranstaltung.


Diese Begeisterung und das große Interesse sind erfreulich für das Fohlen und die Rasse der Senner Pferde: Nach wie vor stehen diese Pferde auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen in Deutschland und werden von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen in Gefährdungsstufe I (extrem gefährdet) gelistet – weltweit gibt es nur rund 60 von ihnen. Das lippische Fürstenhaus hat eine besondere Beziehung zu den Senner Pferden, da die Zucht bis 1919 in der Hand des Fürstenhauses lag. Durch die erste urkundliche Erwähnung 1160 gilt sie als die älteste Pferderasse Deutschlands.

Das LWL-Freilichtmuseum ist im Besitz von drei Stuten: Dorinah mit ihren Töchtern Odette und Xenia. Aktuell leben sie zusammen mit dem Fohlen Donop und dem jüngsten Zuwachs Dohna im Freilichtmuseum. Das heutige Museumsgelände mit dem ehemaligen Tiergarten diente ab 1850 schon einmal als Weide und Außenstelle des fürstlichen Gestüts. Das Museum hat mit Unterstützung des Züchters Karl-Ludwig Lackner die Senner Pferde damit quasi an ihren ursprünglichen Standort zurückgebracht. „Es ist wunderbar zu sehen, dass dieses wichtige Kulturgut hier im Freilichtmuseum erhalten bleibt. Es macht mich stolz, seit mehreren Jahren Taufpate der im Freilichtmuseum geborenen Senner Pferde sein zu können“, erklärt Stephan Prinz zur Lippe. „Der Name „Dohna“ nimmt Bezug auf eine der vier ursprünglich vorhandenen Stutenfamilien: Sallmeister, David, Extere und Dohna. Heute existieren noch Nachkommen der Stuten David und Stallmeister. Mit dieser Namensgebung soll an die Zuchtlinie und an die Gräfin Amalia von Dohna erinnert werden“, erklärt der Taufpate die Namensfindung.


Der Vater des Fohlen Dohna ist Bailando, ein Shagya Araber aus dem Gestüt Rhön, der 2010 geboren wurde und 2015 anlässlich der Körung in Alsfeld als Siegerhengst hervorging. Für die Mutter Xenia ist es das erste Fohlen.

„Es freut mich sehr, dass wir zur Erhaltung dieser sehr seltenen Haustierrasse beitragen können und durch den Freilichtgenuss 2024 das Interesse an und zur Bekanntheit der Senner Pferderasse beitragen“, freut sich Dr. Marie Luisa Allemeyer, Direktorin des LWL-Freilichtmuseums Detmold, über die Begeisterung des Publikums. Der Freilichtgenuss stand in diesem Jahr im Zeichen der Pferdehufe: Neben den edlen und temperamentvollen Senner Pferden zeigten die kräftigen Kaltblüter ihr Können. Abwechselnd stellten die Mitglieder des Zuchtverbandes der Senner Pferde und der Interessengemeinschaft Zugpferd (IGZ) ihre Pferde in verschiedenen Aktionen und Einsatzbereichen vor. Darüber hinaus lockten genussvolle Angebote wie westfälische Köstlichkeiten, regionale Wildpflanzen, Kunsthandwerk und spannende Mitmachangebote für Erwachsene und Kinder am vergangenen Wochenende ins LWL-Freilichtmuseum Detmold.

 

 

 

 

 

 

 

Pressemeldung LWL-Freilichtmuseum Detmold