Über lange Strecken lieferte der TBV Lemgo dem amtierenden Pokalsieger Füchse Berlin einen Kampf auf Augenhöhe, lag in der 41. Minute sogar mit 19:22 in Führung, brach aber in den letzten zehn Minuten ein und musste sich am Ende mit 30:27 (13:13) geschlagen geben. Patrick Zieker mit 8 Treffern und Timm Schneider mit 7 Toren waren die erfolgreichsten Schützen der Partie, bei den Gastgebern traf Fredrik Petersen mit 5/2 Toren am besten.
Beutler im Tor, Zieker, Lemke, Herth, Hermann, Haenen und Pekeler bildeten die Lemgoer Startformation gegen den Tabellensiebten in Berlin. Der TBV legte in der Max-Schmeling-Halle einen schlechten Start hin und musste von Beginn an einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher laufen, kämpfte sich aber ins Spiel. Zieker schaffte per Gegenstoß in der 6. Minute den 3:2-Anschluss. Die 4:2-Führung durch Romero glichen die Lemgo durch Treffer von Lemke und erneut Zieker in der 10. Minute aus. Nachdem Stochl Lemkes nächsten Versuch parierte, lief Petersen den Tempogegenstoß und warf die Füchse wieder mit 5:4 in Front. Hermann konnte einen Strafwurf herausholen. Haenen, der gegen Friesenheim noch den finalen Siebenmeter verwandeln konnte, scheiterte allerdings an Stochl. Igropulo legte mit dem 6:4 (13.) für die Gastgeber nach.
Die Zuschauer sahen ein temporeiches Spiel, allerdings schlichen sich sowohl bei den Gästen aus dem Lipperland, als auch bei den Hausherren immer wieder kleine Unkonzentriertheiten ein. Beutler hielt den TBV mit zwei Paraden gegen Zachrisson und Horak im Spiel, so dass der TBV mit einem Gewaltwurf von Schneider aus dem Rückraum zum 7:7 (17.) erneut ausgleichen konnte. Nach dem Zieker die Lemgoer mit dem 7:8 erstmals in Führung geworfen hatte, reagierte Füchse-Coach Dagur Sigurdsson nach 17:45 Minuten mit einer Auszeit.
Im Anschluss wechselte Höning für Hermann in den rechten Rückraum, konnte seinen ersten Wurfversuch aber nicht im Berliner Kasten unterbringen, stattdessen legten die Füchse durch Weyhrauch und Horak wieder mit 9:8 (20.) vor. Eine Minute später kassierte der Tscheche zurück in der Abwehr eine Zeitstrafe. In Überzahl nahm sich Schneider den Wurf zum 10:10-Ausgleich (21.). Der TBV hielt weiterhin mit dem Pokalsieger Schritt.
Als Pekeler in der 24. Minute auf die Strafbank musste, brachte Kehrmann den siebten Feldspieler für Beutler. Nach 25:44 Minuten beim Stand von 12:11 beantragte Kehrmann ein Time-Out. Im Anschluss erhöhten die Füchse auf 13:11, bevor Beutler erneut aufhorchen ließ und in den verbleibenden knapp drei Minuten der ersten Hälfte keinen weiteren Gegentreffer zuließ. Hornke sorgte vom Punkt für den Anschluss, Pekeler netzte im Gegenstoß zum 13:13-Ausgleich ein, mit dem es in die Halbzeit ging.
Der TBV kam hellwach aus der Kabine. Beutler setzte dort an, wo er aufgehört hatte und hielt erst gegen Igropulo, dann gegen Zachrisson. Schneider und Lemke konnten so die Gäste mit 13:15 (33.) in Führung werfen. Romero hielt für die Füchse den Anschluss. Lemgo hielt den Zwei-Tore-Vorsprung. Hornke erhöhte in der 36. Minute von außen auf 15:18. Bereits nach 5:56 gespielten Minuten in Durchgang zwei sah sich Sigurdsson zu einer Auszeit gezwungen.
Romero verkürzte für die Gastgeber. Pekeler sicherte sich in der Abwehr den Ball, Zieker startete zum Tempogegenstoß durch und war zum 16:19 (38.) erfolgreich. Nach Lemkes Foul an Drux bekamen die Füchse einen Strafwurf zugesprochen, den Petersen in der 40. Minute zum 18:20 verwandelte. Zieker stellte mit seinem siebten Treffer zum 18:21 (40.) den Drei-Tore-Vorsprung für Lemgo wieder her.
In der 42. Minute holte sich Füchse-Coach Sigurdsson, sichtlich unzufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge, eine Zeitstrafe ab, so dass sein Team zwei Minuten lang mit einem Mann weniger auf der Platte auskommen musste. Sigurdssons Wutausbruch schien Früchte zu tragen, außerdem schickte er Heinevetter für Stochl zwischen die Pfosten. Nach einer Dreiviertelstunde hatten sich die Füchse wieder herangekämpft, Zachrisson stellte den 21:22-Anschluss her. Kehrmann holte sein Team nach 45:10 Minuten zum Time-Out zu sich, was den 22:22-Ausgleich durch Horak (46.) aber nicht verhinderte.
Die Gastgeber trafen weiter, Lemgo musste die Füchse vorbeiziehen lassen. Wiede erzielte in der 48. Minute die 23:22-Führung für Berlin, Nielsen legte in der 49. Minute nach. Erst in der 50. Minute sendete Hermann mit dem 24:23 wieder ein Lemgoer Lebenszeichen. Ansonsten hatte Heinevetter mit den Wurfversuchen der Lemgoer in dieser Phase keine Mühe. Nach Treffern von Wiede und Pevnov setzten sich die Füchse weiter auf 26:23 (51.) ab. Kehrmann versuchte sein Team mit seiner zweiten Auszeit wachzurütteln. Dresrüsse wechselte ins TBV-Tor. Doch der Bruch im Lemgoer Spiel ließ sich nicht aufhalten.
Als der TBV in der 54. Minute durch Pekeler wieder zum Torerfolg kam, waren die Füchse bereits auf 28:24 weg. Hornke verkürzte noch einmal von außen auf 28:25 (55.), weiter kamen die Lipper aber nicht wieder heran. Am Ende musste sich das TBV-Team im Fuchsbau mit 30:27 geschlagen geben und damit die erste Niederlage unter Florian Kehrmann als Trainer hinnehmen.
Füchse Berlin: Wiede 4, Nenadic 1, Pevnov 3, Romero 4, Weyhrauch 1, Zachrisson 2, Horak 4, Igropulo 2, Nielsen 1, Petersen 5/2, Drux 3
TBV Lemgo: Hornke 4/2, Schneider 7, Hermann 1, Pekeler 3, Lemke 2, Haenen 1, Höning 1, Zieker 8
Strafminuten: 4/4
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber
Füchse Berlin – TBV Lemgo 30:27 (13:13)
Februar 27, 2015