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Jennifer Friedel hat hier das Nachsehen gegen ihre Borchener Gegenspielerin

Für den lippischen Aufsteiger wird die Luft in der Westfalenliga immer dünner: selbst 40 gute Minuten reichten beim SC Borchen nicht, wo der FC Donop-Voßheide diesmal mit 0:5 unter die Räder kam und erstmals in dieser Saison sogar die rote Laterne übernehmen muss.

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Mannschaft selbst nach der Niederlagenserie immer wieder motiviert und auch alles versucht, um endlich mal wieder in den Genuss eines Erfolgserlebnisses zu kommen. Diesmal sah die Anfangsphase der Partie richtig gut aus, da die FC-Frauen den Gegner schon früh unter Druck setzten und vom eigenen Tor fernhalten konnten. Doch schon der erste Eckball der Platzelf brachte in der 16. Spielminute den frühen Rückstand für den FC, als der Ball zwar zunächst aus der Gefahrenzone geköpft werden konnte, aber der Rückraum an der Sechzehnergrenze nicht besetzt wurde, sodass Borchens Alina Risse in aller Ruhe zum 1:0 abziehen konnte. Den Rest der ersten Hälfte dominierte dann der SC Borchen, da die Lipperinnen mit dem Pressing nachließen und den ballsicheren Gegner nach Belieben kombinieren ließen. Hatte der FC mal den Ball, ging es meistens lang nach vorne, wo Jennifer Friedel oder Marina Heidebrecht aber in der Regel allein auf weiter Flur standen, da das Mittelfeld nicht schnell genug nachrückte. Auch den nächsten zwei Treffern für Borchen in der 29. und 38. Minute gingen jeweils Abspiel- und Zuordnungsfehler der FC-Defensive voraus, sodass die Partie praktisch mit dem Halbzeitpfiff schon vorentschieden war.

FC-Coach Knut Winkelmann brachte im zweiten Durchgang dann Milena Szymkowiak, um nach vorne den Druck zu erhöhen. Und in der Tat spielte der FC in der ersten halben Stunde der zweiten Halbzeit sehr engagiert, ließ hinten fast nichts mehr zu und hatte zweimal Pech, als Jennifer Friedel und Melanie Gutsch aus kurzer Entfernung nur die Unterkante der Latte trafen. Die Tore fielen dann aber leider auf der anderen Seite, wo Borchen weitere Unaufmerksamkeiten des FC routiniert bestrafte und in der Schlussviertelstunde noch zu zwei weiteren Treffern kam.

In der Aufarbeitung des Spiels bemühten sich Trainer und Obleute anschließend um eine realistische Einschätzung der Situation: „Der SC Borchen hat einen Kader von 20 fast gleichwertigen Spielerinnen, wohingegen wir eigentlich nur dann eine Chance haben, wenn wir alle Leistungsträger an Bord haben und diese dann auch alle noch richtig fit sind. Dies hatten wir bislang nur im Spiel gegen Siegen, wo wir auch die beste Saisonleistung abgerufen haben. Zur Zeit fehlt uns die langzeitverletzte Anna-Lena Meier, während ihre Schwester Charlotte und auch Milena Szymkowiak nach längerer Krankheit/Verletzung und Trainingsrückstand noch nicht wieder auf altem Leistungsniveau sind. Man kann der Mannschaft aber gar keinen Vorwurf machen, da alle ihr Bestes geben; aber qualitativ sind uns die anderen Teams in der Breite offensichtlich überlegen, auch wenn wir in 2-3 Spielen sicherlich Punkte hätten holen können.

Co-Obmann Heino Grollich: „Nach dem Aufstieg waren wir uns der Schwierigkeit der Aufgabe durchaus bewusst. Wir machen jetzt eine harte Zeit durch und müssen viel Lehrgeld zahlen. Wir gehen aber davon aus, dass die Mannschaft für ihr Engagement über kurz oder lang auch mal wieder belohnt wird, selbst wenn die beiden nächsten Gegner – Berghofen und Bökendorf – dafür voraussichtlich eine Nummer zu groß sein werden. Aber danach kommen ja auch noch welche, die sicherlich mehr auf Augenhöhe sind.“ Und Obmann Dirk Seidlitz fügt an: „Entscheidend ist, dass die Mannschaft auch während dieser Zeit zueinander steht. Und das tut sie in beeindruckender Manier, was uns sehr stolz macht, und vor der Zukunft nicht bange werden lässt.“

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Wieder kein Erfolgserlebnis für die FC-Offensive